Piz dal Ras - eine laaaaaaaaange wunderbare Tour im Engadin


Publiziert von 360 Pro , 6. August 2009 um 09:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:26 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Strecke:Susch - Crastatscha Sura - Val Giaraingia - God Sassella - Alp Mundeis - Mundeis - P. 2588 - Spi da Bunaloua - Spi d'Arpschella - P. 2888 - P. 3011 - Piz dal Ras - Spi d'Arpschella - P. 2891 - P. 2848 - Cuvgiolas - P. 2648 - P. 2057 - Alp Pra Dadoura - Susch
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Susch
Unterkunftmöglichkeiten:cff logo Susch

Nach einer mehr oder weniger angenehmen Nacht im Zeltplatz in Susch, stehen wir kurz nach 6 Uhr auf. Nach einem Kaffee (und für gewisse etwas Fühstück) machen wir uns um ca. 7:30h auf den Weg zum Piz dal Ras. Dass wir erst 13 1/2 h später wieder im Zeltplatz sein würden, hätte wohl keiner von uns erwartet. Hier nun ist die Kurzfassung einer laaaaaaaaangen und eindrücklichen Wanderung mit Start und Ziel in Susch.

Nach dem Frühstück wandern wir gemütlich der linken Seite des Inn Richtung Zernez. Bei der Brücke bei P. 1447 überqueren wir den Fluss und folgen der Kiesstrasse zum Haus  bei Crastatscha Sura. In für meine Ohren perfekten rätoromanisch fragt Anna die Leute dort nach dem Weg zu Alp Mundeis und erhält eine detaillierte Beschreibung, sodass wir den Weg dorthin ohne Probleme finden. Wir machen eine kurze Rast auf dieser sehr schön gelegenen Alp. 

Wegspuren folgend begeben wir uns danach Richtung Mundeis. Nachdem wir kurz vor der Hütte bei P. 2285 den kleinen Fluss überqueren, verlassen wir den Weg und gehen mehr oder weniger direkt hoch zum P. 2415 und bestaunen das eindrückliche Hochtal welches sich hier gegen den Piz dal Ras hin öffnet. Wir entscheiden uns nun auf den Grat hochzukraxeln, welcher sich Richtung Spi da Bunaloua und Spi d'Arpschella hin zieht. 

Die Gratwanderung ist nicht sonderlich schwierig, verläuft aber immer in Geröll und hie und da muss man etwas kraxeln und erfordert deshalb etwas mehr Zeit als wir gedacht hatten. Auf der Spi d'Arpschella angekommen machen wir nun Mittagsrast und essen eine Kleinigkeit und betrachten den Grat rüber zum Piz dal Ras. Anna macht dann den Vorschlag, dass Stani und ich doch alleine zum Piz dal Ras rübergehen sollen und sie den Abstieg Richtung Westen in Angriff nehme. Wir überreden sie jedoch mit uns mitzukommen. Etwa bei P. 2888 entschliesst sie sich aber trotzdem uns alleine ziehen zu lassen.

Stani, Zina und ich ziehen deshalb alleine weiter und erreichen schlussendlich den Gipfel vom Piz dal Ras. Am Schluss sieht es immer so aus als hätte man den Gipfel erreicht und dann folgt noch eine Erhebung die etwas höher ist, und noch eine, und noch eine... Erst der allerletzte der Gipfelchen ist kotiert und hat auch einen Steinmann. Er bietet eine wunderbare Aus- und Rundsicht. Sogar die Churfirsten sieht man von hier oben!

Eigentlich bietet sich die Südflanke des südlichen Vorgipfels bei P. 3011 gerade so an fürs Geröllsurfen hinuter zum Seelein bei P.2564. Wir wollen jedoch wieder zu Anna aufschliessen und gehen deshalb über den Südgrat zurück zum Spi d'Arpschella und danach entlang dem Westgrat Richtung Sella d'Arpschella. Anna hat in der Zwischenzeit Freundschaft mit einem Steinbock geschlossen und uns von ihrem schönen Erlebnis erzählt.

Beim Sattel zwischen P.2848 und P.2776 entschliessen wir uns im Geröll und Schnee hinuter zum See und der Alphütte dort zu gehen. Obwohl auf der Karte von dort kein Weg hinunter nach Röven eingezeichnet ist, haben Stani und ich vom Gipfel Wegspuren gesehen und auf Grund der Karte scheint der Abstieg via Cuvgiolas gut möglich zu sein.

Nach einer weiteren Rast und einer Abkühlung der Füsse im Bergsee machen wir uns dann auf den Abstieg. Die Wegspuren sind zwar nicht immer ganz deutlich, ab und zu findet man aber den einen oder anderen Steinmann. Ab ca. 2400m verläuft der Weg auf der linken Seite des Flüsschens und bei P. 2057 im nicht allzu dichten Wald. Die Wegspuren sind hier meist sehr gut erkennbar, einzig in ein paar sumpfigen Stellen verlieren sie sich etwas. Der Weg ist zwar auf keiner Karte eingezeichnet, ist aber erstaunlich gut zu finden - zumindest wenn man von oben kommt.

So gelangen wir dann ohne Probleme auf den markierten Wanderweg kurz vor der Alp Pra Dadoura. Diesem folgen wir dann inzwischen etwas müde (ausser Zina natürlich) und gelangen so schlussendlich um 21h nach Susch. 

Detailierte Routenbeschreibung Piz dal Ras
  • Via Alp Mundeis und den Ostgrat zum Spi d'Arpschell, am Schluss via Südgrat (T5, II)
    Von Susch folgt man der linken Seite des Inn bis zum P. 1447 und überquert dort auf der Brücke den Inn. Der Kiesstrasse folgend geht man weiter zum Haus bei Crastatscha Sura. Bei der nächsten Verzweigung wählt man den rechten Weg (nicht zur Alp Sarsura Dadoura!) und folgt diesem bis zur Kiesstrasse, welcher man ca. 30m runter verfolgt, bevor man auf der linken Seite Wegspuren zur Alp Mundeis findet. Zu Beginn sind es lediglich Wegspuren etwas später wird es zum ausgebauten Alpweg und man folgt ihm ohne Probleme bis zur Alp Mundeis. 
    Oberhalb der Alp Mundeis findet man eindeutige Wegspuren, welchen man folgt. Kurz vor der Hütte bei P. 2285 führt der Weg etwas bergab und man quert einen kleinen Fluss. Dort begiebt man sich nun rechts den Berg hoch und gelangt zum Eingang des Mundeis (P.2415). Von hier gelang man über Geröll zum Grat der Richtung Spi da Bunaloua und Spi d'Arpschella führt. Diesem folgt man ziemlich strickt, wobei ab und zu einige Kraxelstellen überwunden werden müssen.
    Obwohl vom Spi d'Arpschella der Südgrat zum Piz dal Ras zum Teil etwas schwierig aussieht, übersteigen die Schwierigeiten T5/II nicht. Ab und zu ist er etwas ausgesetzt man kann ihm aber ohne grössere Problem direkt folgen.
  • Von der Alp Pra Dadoura durch das Cuvgiolas  zum Spi d'Arpschella und am Schluss via Südgrat (T5, II)
    Hier die Beschreibung für den Abstieg wie wir ihn begangen haben: Vom Piz dal Ras gleich wie beim Aufstieg zurück zum Spi d'Arpschella (T5/II). Anschliessend Wegspuren folgend dem Westgrat entlang bis zum Sella d'Arpschella oder dem Sattel davor. Über Geröll und Schnne hinunter zum See und der Hütte bei P. 2564. Anschliessend Wegspuren folgend das Cuvgiolas runter bis zum P. 2057. Abwechselnd rechts und links des Flusses. Bei P. 2057 führen die Wegspuren links des Flusses (und der Abbrüche) in den Wald und diesem folgend hinuter bis zum markierten Weg, der dann zur Alp Pra Dadoura führt. 
    Von unten ist es wahrscheinlich nicht ganz einfach den Einstieg zu finden, man sucht ihn am besten am Waldrand westlich des Flusses der vom Cuvgiolas Tal runter kommt. Einmal gefunden sind die Wegspuren aber eindeutig.

Tourengänger: Anna, Stani™, Zina, 360


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