Cima di Bresciana 2390 m - Cima di Pinadee 2486 m


Publiziert von basodino , 7. August 2019 um 20:20.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 1 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima di Pinadee   Gruppo Rheinwaldhorn 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 990 m
Abstieg: 610 m
Unterkunftmöglichkeiten:Cap. Adula CAS und Cap. Adula UTOE ca. 380 m höher gelegen

Heute war der zweite Ruhetag angesagt und dieses Mal sogar bei gutem Wetter. Deshalb wollte ich den Vormittag für eine kleine Gipfelrunde nutzen, während wir am Nachmittag zur oberen Adulahütte aufsteigen würden, damit wir die Tour am nächsten Tag etwas verkürzen. Gestern war die Tour lang genug, so dass Tourinette für ein abgespecktes Vormittagsprogramm votierte.

Zunächst stiegen wir gemeinsam zurück zur Kapelle am Passo di Piatto. Hier setzt der blau markierte Weg Via alta Carassino an. Zumeist wird er wohl in umgekehrter Richtung begangen, doch so weit ging mein Plan nicht. Ich wollte ihn nur halb - bis zur Forca di Pinadee - begehen und dann zu den kleinen Seen darunter abbiegen, wo ich Tourinette wieder treffen würde.

Zu Beginn verdient sich der Weg seine blaue Markierung erst einmal nicht. Bis P. 2186 ist die Spur zwar schmal und splittet sich auch das eine oder andere Mal unnötig auf, letztlich gelangt man aber im soliden T3 dorthin. Wenig oberhalb des letztlich unscheinbaren Punktes findet sich am Grat ein verkrüppelter Nadelbaum. Hier trennten sich unsere Routen.

Bald stieg ich in eine neue Welle am Grat empor, die dann doch etwas steiler war (T4-). Danach landet man wieder auf Wiesen und wenig geneigten Anstiegen. Nur vor dem Gipfel bzw. dem südlichen Steinmann geht es nochmals etwas steiler hinauf. Der eigentliche Gipfel der Cima di Bresciana erreicht man wenige Schritte weiter. T4-, 1 h 00 min

Ob dieser erste Gipfel überhaupt einer ist, kann man diskutieren, weist er doch nur eine Schartenhöhe von 20 Metern auf. Der weite Sattel dahinter ist dann auch das nächste Ziel. Dann geht es wieder hinauf, dieses Mal zu P. 2466. Das bleibt zunächst auch eine grasige Angelegenheit bis sich vor einem dann eine Felsmauer auftut. Man quert nach rechts hinauf und erreicht eine flache Schulter (T4), Dahinter wird es aber gleich wieder leichter und so entpuppt sich P. 2466 auch nur als Grashubbel. T4, 20 min

Nur hat dieser Grashubbel dann doch eher eine Existenzberechtigung als Gipfel, denn er weist immerhin eine Prominenz von knapp 60 Metern auf. Diese geht es nun hinab in einen weiteren Sattel. Dort blockiert ein erster Felsturm den Weiterweg. Eine Spur nach links könnte verführerisch sein, doch rechts geht es weiter. Leider sieht man das nächste Wegzeichen vom Grat aus nicht. Man beginnt eine Traverse durch steilere Hänge und nach einer ersten Kante finden sich auch die Wegzeichen wieder. Das Gelände scheint schwierig zu werden, eröffnet aber immer wieder ein leichtes Vorankommen, bis man schließlich ohne größere Schwierigkeiten auf dem Gipfel landet. Felsig-geröllige Passage wechseln sich mit grasigen Wegpassagen ab, es geht aber nirgends über T4 hinaus. T4, 25 min

Nach einer kurzen Pause machte ich mich an den Abstieg in die Forca. Auf dieser Seite findet sich eine sehr grobe Blockgeröllhalde. Letztlich ist sie leichter zu begehen, als dass das erst den Anschein hat. Eine Stelle ist mit Drahtseil und Bügeln gesichert (I). An der Forca selber stellen sich am Grat massive Felstürme in den Weg, welcher dann auch nach rechts ausweicht. T4, I, 20 min

Am tiefsten Punkt hielt ich dann Ausschau nach einer Möglichkeit vom Weg abzuzweigen, was in der Nähe eines blauen Punktes an der Felswand auch gelingt. Man nimmt die Route scharf links der Geröllhalde auf und gewinnt einen leichten Rücken, der einen bis zu einem kleinen Tümpel rechts der beiden ausgetrockneten Laghetti führt. Dort traf ich Tourinette wieder. T3, 15 min

Nach einer schönen Mittagspause nahmen wir nun Tourinettes Hinweg als Rückweg. Hierzu steigt man ein wenig vom Seelein auf und sucht sich den besten Weg durch den unteren Ausläufer der Blockgeröllhalde nach eigenem Gutdünken. Wegzeichen oder eine zwingende Route gibt es nicht. In der Folge bildet das Gelände immer wieder Wellen, so dass man ein wenig Auf und Ab in Kauf nehmen muss. Wichtig ist nur, dass man vor dem großen Graben wieder etwas an Höhe gewinnt, da man diesen am besten am oberen Rand durchquert (ca. 2260 m). Kurz vor dem Graben fand ich auch Wegspuren und den einen oder anderen bescheidenen Steinmann.
Ab dem Graben finden sich mehr Steinmänner und eine feine Spur, die man länger verfolgen kann und die einen bis in die Nähe der blauen Route oberhalb P. 2186 zurückführt. Dabei ist diese Passage durchaus auch nicht ganz ohne, da das Gelände abschüssig ist und die Spur sehr schmal. T3+, 55 min

Nun auf demselben Weg zurück zur Hütte. T3, 30 min

An der Hütte belohnten wir uns mit einem Stück Kuchen. Wir packten wieder den Rucksack mit allen dort deponierten Sachen und sattelten uns für die knappe Stunde zur Cap. Adula UTOE. Hier findet sich erneut so ein planierter Weg, der fett in die Landschaft gefräst wurde. Erneut stellt es mir da ein wenig die Nackenhaare auf, da mir das als Verschandelung der Natur vorkommt, wenngleich der einfache Zugang natürlich auch Vorteile für die Hütte und den Wart mit sich bringt. T2, 55 min

Zu unserer Überraschung war auf der oberen Hütte gar nichts los. 10 Gäste bei 54 Plätzen und das am Nationalfeiertag. Insofern ging dieser Feiertag so ein bißchen an uns vorbei. Am Abend zog es zu, so dass wir auch vom Feuerwerk im Tal nicht mehr viel mitbekamen. Dafür war uns eine ruhige Nacht beschieden, was vor der nächsten schwereren Etappe gar nicht verkehrt war.

Tourengänger: basodino, tourinette


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