Greina, Herbst 2021, 2|5: Capanna Adula CAS - Cima di Pinadee - Garzott - Capanna Motterascio


Publiziert von Felix , 29. September 2021 um 19:57. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:22 September 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima di Pinadee   Gruppo Rheinwaldhorn   Gruppo Piz Terri   Gruppo Pizzo Corói   Gruppo Pizzo di Cassimoi 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1260 m
Abstieg: 1100 m
Strecke: 20 km: Capanna Adula CAS - Passo di Piotta|Capella di Termine - (P. 2186) - Cima di Brasciana - (P. 2467) - Cima di Pinadee - Laghetto - (P. 2204) - (P. 1981) - Steg über den Ri di Carassimo auf 1800 m - Alpe Carassino - P. 1720 - Alpe della Bolla - P. 1694 - P. 1697, Passo Muazz - P. 1677 - P. 1672 - Stollenausgang - P. 1633 - Garzott, P. 1628 - P. 1620 - P. 1636 - (Rafüsc) - (P. 1910) - P. 1936 - Capanna (Michela) Motterascio; Alpkreuz, 2194 m - Capanna Motterascio
Unterkunftmöglichkeiten:Capanna (Michela) Motterascio
Kartennummer:1253 - Olivone, 1233 - Greina

Nach dem Morgenessen in der Capanna Adula CAS, wiederum mit feinen Alpkäsen, starten wir in der Morgendämmerung zur „Monsteretappe“; nach wenigen Metern sind wir bereits zum Passo di Piotta und der Capella di Termine angestiegen.

Hier beginnt die lange und anspruchsvolle Via Alta Val Carassino (von welcher ich leider nur den erst meist unschwierigen Teil absolvieren werde - davon später).

 

Am teils gegen SW senkrecht abfallenden Grat (über Parete d’Irà und Güsnaira) gewinnen wir an (P. 2186) vorbei problemlos an Höhe - die Sicht zum Mond über Pizzo Forno und Campo Tencia ist eine stimmungsvolle.

Ein nur wenig kraxliger Aufschwung leitet über zur Cima di Brasciana; nach einer nur kurzen Pause (welche ich zu einer kleinen Stärkung nutze) ziehen wir weiter - nun bei Tageslicht und Sonnenschein über den zum Carassin hin meist moderat steilen Hang.

 

Auf dem erst flachen Gratweg wird’s ein erstes Mal etwas abschüssig; auch der Aufschwung zum ESE-Ausläufers des höchsten Gipfels der Via Alta Val Carassimo erfordert eine kurze Kraxeleinlage. Danach leitet meist blockiges Gelände steiler hinauf zur Cima di Pinadee - der Gipfel, auf welchem wir uns zur einer Rast niederlassen, bietet einen guten Einblick ins obere Valle di Blenio und zur Passstrasse zum Lukmanier.

Der Weiterweg ist auf den ersten Blick nicht sogleich zu erkennen, doch dann weisen Spuren, Markierungen und wenige Steinmänner auf die Routenfortsetzung hin. Diese stellt (für mich nur) den heute kurz anspruchsvollsten Teil dar: sehr steil, zwar mit wenigen Eisenhilfen und Fixseil ausgestattet, gilt es, eine Felsplatte zu meistern; danach setzt eine üppig blockige, längere Abstiegspassage ein - mein linkes Knie schmerzt mich (wieder) bei jedem Schritt enorm.

 

So kann ich meinen Bergkameraden kaum folgen - und bitte unterhalb der Forca di Pinadee TL Florian, mir seine Ausstiegsvariante (direkt ins Tal hinunter) aufzuzeigen. Bis zur oberen Seenplatte erscheint ein Abstieg (unter Beachtung möglicher Steilstellen) machbar - nach Karte auch derjenige zur unteren (hier noch nicht einsehbaren) Seenplatte. Für den weiteren Wegverlauf hat er (anhand von „Zeitreise“) einen möglichen Weiter“weg“ aufgezeichnet … Ich muss versuchen, diesen zu finden - eine Fortsetzung erscheint mir anhand des blockig-felsigen Geländes wie auch der zahlreichen Höhen- und v.a. Abstiegsmetern meinem Knie nicht zumutbar.

Nun, nach unserer Verabschiedung (mit Bedauern meinerseits) finde ich einen machbaren Abstieg zu den oberen hübschen Seen, schreite am Laghetto vorbei - und suche den machbarsten Abstieg zu den weiter unter liegenden Seen. Ein wunderbares Bild zeigt sich hier mit  dem einen See, erst von oben betrachtet, wenig später mit dem sich darin spiegelnden namelosen Gipfel P. 2342.

Westlich von (P. 2204) steige ich auf einem Grashang ab zu einer ins Tal führenden Rinne; nun meist die Höhe beibehaltend quere ich, hier öfters auf schwachen Spuren, (erst noch an einem kleinen Metallcontainer vorbei) Richtung N. Nach einem kurz steileren Abstieg erreiche ich südsüdöstlich von P. 2143 die Einbuchtung einer weiteren Rinne - sie markiert den Wendepunkt (nach SE) und den Beginn der auf Zeitreise noch vorhandenen Wegspur.

 

Nur, bald in jüngeren Wald und oft meterhohes Gebüsch, Farn und Brombeerstauden eindringend, verlieren sich die wenigen ersichtlichen Spuren öfters. Einige Male muss ich die Fortsetzung der alten Wegführung suchen - und finde sie jeweils, indem ich ab- und aufsteigend weiterführende Reste von möglichen Spuren zu entdecken vermag.

 

Südlich von (P. 1981) wendet sich die kümmerliche Spur nach N; dabei ist hier, im relativ dichten Baum- und Gestrüppwuchs, wenig Sicht aufs Gelände möglich; zudem ist immer wieder auch auf steile, leicht abschüssige, Abschnitte zu achten.

Im nun älteren Waldabschnitt lassen sich (nur) zwischenzeitlich etwas besser Hinweise auf Steigspuren finden - immerhin benötige ich für die 400 m Abstieg vom Seelein zum Ri di Carassina annähernd 1 ¼ h …

Auf einem schmalen Brett lässt sich dieser konzentriert überschreiten; alsbald gewinne ich den BWW im Talgrund. Auf diesem wandere ich nun genussvoll talauswärts bis zur hübsch instand gestellten Hütte auf Alpe Carassino.

Hier nehme ich meinen Imbiss ein, wie eben Munggi13 und Hausi - nach ihrem Abstecher zur Capanna Adula UTOE - sich einfinden; ein erstes gutes Timing …

 

Auch sie stärken sich hier kurz, bevor wir uns gemeinsam auf den Weitermarsch begeben; an teils malerischen Flussabschnitten vorbei streben wir via P. 1740 und P. 1720 der Alpe della Bolla zu. Hier motiviert uns das kleine Angebot der Käserei zu einer weiteren Rast: eine grosse Portion Käse und sehr fetthaltige Salami und Mortadella erhalten wir hier - zu einem überrissenen Preis … Wir geniessen jedoch diesen Zwischenhalt - und nehmen die Käseüberbleibsel mit zum Apéro in der Hütte.

 

Wie wir uns danach der Staumauer des kleinen Lago di Carassino nähern, erkennen wir auch unsere Gratgruppe, welche zeitgleich mit uns auf den BWW eintrifft - ein zweites vorzügliches Timing …

Nun wieder alle gemeinsam unterwegs, folgen wir dem Alpsträsschen hinunter nach Prati di Compietto und zum Passo Muaz; wenig tiefer, auf P. 1677, treten wir in den Stollen ein. Wenig erbauend der Gang zum Stollenausgang bei P. 1672; hier jedoch tritt die Staumauer des Lago di Luzzone mächtig in Erscheinung - an deren Kletterroute sind kühne Alpinisten unterwegs …

 

Auf dem Fahrsträsschen, an welchem eben Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden, marschieren wir hinunter zum südlichen Ende der Staumauer; nach einem Treppenaufstieg folgen wir sogleich dem BWW in nächsten Stollen. Nach 880 m erreichen wir wieder die Sonne; beim Uscita galleria Lago di Luzzone kommen die Gratwanderer endlich zu ihrer hochverdienten Rast.

 

Gestärkt und nach herrlichem Blick hinunter zum „Fischerstrand“ wandern wir nun dem sich prächtig präsentierenden See entlang zum P. 1633, hier überqueren wir den wild hinunter stürzenden Ri di Scaradra, zu einem grösseren Haus unweit der BWW-Einmündung aus dem Val Scaradra. Dabei stören wir kurz das Aufnahmeteam des Schweizer Fernsehens: dieses zeichnet einen Beitrag über einen riesigen Nadelbaum ausgangs Walds auf, mit dabei der Autor von „Baumriesen der Schweiz“, Michael Brunner > 4 Sendungen werden am 13. und 15. Dezember auf Sat3 ausgestrahlt …

 

An Garzott vorbei erreichen wir das vermeintliche Ende des Stausees; doch wunderschön fjordähnlich zieht sich ein Seitenast ins enge Valle di Garzora hinein. Am beinahe leicht kitschig anmutenden Seebeginn leitet nun der BWW im sanften Auf und Ab zum Ponte sul Ri di Mutarasc; auf einer modernen Brückenkonstruktion queren wir diesen.

 

Die nun einsetzende Schlussetappe erweist sich als mehrheitlich steil; an der Alp Rafüsc vorbei steigen wir an (P. 1910) vorbei zu P. 1936; hier überqueren wir den Ri di Mutarasc ein zweites Mal - die Hütte ist nun ein erstes Mal ersichtlich.

 

Nach dieser kurz flachen Passage verlangt der letzte Abschnitt bis zur Capanna (Michela) Motterascio CAS einen letzten Effort - zufrieden lassen wir uns auf der Sonnenterrasse zum Apéro nieder.

 

Nach dem Nachtessen, in der Dunkelheit, steige ich zum Alpkreuz, nahe (P. 2193) auf - und wieder zurück zur Hütte; dort wird intensiv gejasst …

 

1 h 55 min (inkl. ⅛ h Pause auf Cima di Brasciana) bis Cima di Pinadee

▲▼ 2 ½ h (inkl. 20 min Pausen) bis Alpe Carassino

25 min bis  Alpe della Bolla (Carassino)

55 min bis Stollenausgang Lago die Luzzone

►▲ 2 1/5 h bis Capanna Motterascio

▲▼ ⅛ h Alpkreuz

 

unterwegs mit TL Florian, Margrit, Maria, Hausi und Peter (Präsident)


Tourengänger: Felix, Munggi13


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Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 30. September 2021 um 07:33

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. Oktober 2021 um 22:37
müsste auch erst gefunden werden (v.a. im unteren Teil nach der Seenplatte)


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