Cassonsgrat - Segnesboden - Rheinschlucht


Publiziert von MouRa , 15. Oktober 2018 um 14:21.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Safiental
Tour Datum:12 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Segnas-Vorabgruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Strecke:Bargis - Tegia Gronda - Crap da Flem (Flimserstein) - Fils de Cassons (Cassonsgrat) - Fuorcla Raschaglius - Segnas Sura (Oberer Segnesboden) - La Siala - Segnas Sut (Unterer Segnesboden) - Naraus - Flims - Caumasee - Ruinaulta (Rheinschlucht) - Flims
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bargis: mit Shuttle Bus ab Flims Dorf (Zuschlag CHF 3.00), nach Flims Dorf mit ÖV (Postauto, Bahn)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV nach Flims Waldhaus (Postauto, Bahn)

Ein wunderbarer Tag in den Bündner Bergen: Die heutige Wanderung bietet landschaftlich imposante und abwechslungsreiche Eindrücke, fordert einiges an Kondition, ist aber dafür technisch gesehen eher leicht.

Ursprünglich will ich an diesem wunderbaren Oktober-Tag eigentlich von Elm über den Segnespass nach Flims wandern. Da die Sonne Mitte Oktober aber schon recht tief steht, hätte ich wohl den grössten Teil des Aufstiegs im Schatten absolviert. So entscheide ich mich dann - zum Glück - zu einem Wandertag in Flims.

Anreise mit Bahn und Postauto nach Flims Dorf und von dort mit dem ersten Shuttle Bus in die Hochebene Bargis (Zuschlag CHF 3.00). Nebst mir befinden sich noch drei weitere Personen im Shuttle Bus. Ich bin dann aber der einzige, der den sehr gut ausgebauten Weg Richtung Tegia Gronda in Angriff nimmt. Der Weg bezwingt in fast nur einer grossen Schlaufe die ersten fast 500 Höhenmeter.

Auf dem Flimserstein (Crap da Flem) angekommt führt ein breiter Weg leicht ansteigend weiter nach Pt. 2133. Dort entscheide ich mich für die westliche, kürzere Variante, da ich heute noch einiges vorhabe. Im Nachhinein hätte ich aber doch besser die östliche Strecke über Mutta Bella nehmen sollen. Diese Strecke führt im oberen Bereich fast direkt von Ost nach West mit einem ziemlich sicher grandiosen Ausblick Richtung Norden. Diesen Ausblick kann man bei der westlichen Variante nur sehr kurz geniessen.

Der Anstieg über den Flimserstein zum Cassonsgrat (Fils de Cassons) zieht sich ziemlich. Es wird dann auch noch mit einem Schild drauf hingewiesen, dass die Cassons-Bahn nicht mehr fährt. Tatsächlich sind zwei Bauarbeiter mit dem weiteren Abbruch der Bergstation beschäftigt. Dieser Fakt ist mir natürlich bekannt und führt dazu, dass ich fast der einzige Wanderer weit und breit bin.

War der Himmel zu Beginn der Wanderung noch fast wolkenfrei, ziehen nun Wolken und Nebel auf. Auf dem Cassonsgrat angekommen, ist es dann auch leider schon ziemlich bewölkt und empfindlich kühl. Ich mache dennoch etwas vorgezogen meine wohlverdiente Mittagsrast: die über 1100 Höhenmeter am Stück und die Höhe machen sich halt doch bemerkbar...

Die Wolken verziehen sich langsam, ermöglichen aber doch noch wunderbare und abwechslungsreiche Bilder (immer blauer Himmel ist ja auch langweilig...). Der Ausblick vom Cassonsgrat ist phänomenal. Äusserst beeindruckend sind insbesondere die Glarner Hauptüberschiebung an Tschingelhörner und Atlas und Segnas Sura (Oberer Sengesboden).

Es geht weiter runter zur Fuorcla Raschaglius und in einer langen Schleife leicht abfallend einmal um die Segnas Sura. Im nördlichsten Teil ist ein Bach zu überqueren. Dazu sind Holzbretter über Steine gelegt. Da es doch ein wenig runter geht und das Holzbrett im ersten Teil dann doch etwas schmal geraten ist, ist dies schon fast der kribbeligste Teil des Tages.

Weiter geht es nach Pt. 2461 (La Siala), wo zwei - anscheinend neuere - überdachte Sitzbänke aufgestellt sind. Da muss ich fast meine zweite Pause einlegen. Landschaftlich ist La Siala ein weiter Höhepunkt. Man hat Aussicht auf die beiden Segnesböden, den Cassonsgrat, das Martinsloch, die Tschingelhörner etc. Ich geniesse den mittlerweile wieder wolkenlosen und äusserst warmen Oktobertag.

Nach Norden geht es Richtung Segnespass (mein ursprüngliches Tagesziel). Aber was nicht ist, kann ja noch werden... Ich wandere Richtung Süden über den teils leicht ausgesetzten Grat mit immer wieder wunderbarer Aussicht auf Segnas Sut (Unterer Segnesboden). Eine Stelle ist sogar mit Stahlseilen gesichert, was meiner Meinung nach aber nicht notwendig wäre. So kritisch ist der Durchgang dann doch nicht...

Beim Unteren Segnesboden angekommen lasse ich die Segneshütte rechts liegen und nehme den Panorama-Höhenweg in Richtung Naraus in Angriff. Bin ich bis hierhin nur ca. 5 Menschenseelen begegnet, kann ich nun eine Völkerwanderung beobachten. Der leicht abfallende Weg macht seinem Namen alle Ehre: man geniesst ein wunderbares Panorama ins Tal Richtung Flims.

Ab Naraus nehme ich die knieschonende Variante Richtung Flims; will heissen Sessellift.

Dort beginnt der zweite Teil des Wandertages über Flims Waldhaus, den Caumasee zur Aussichtsplattform Il Spir in Conn, wo ich einen tollen Tiefblick in die Rheinschlucht (Ruinaulta) vorfinde. Es ist eine andere Welt: die Personen, die hier anzutreffen sind, haben mit den Personen auf dem Berg kaum etwas gemeinsam... Und wenn ich die Wanderzeit mit dem kurzen Ausblick in Relation setze, wäre dieser zweite Teil nicht wirklich nötig gewesen.

Zurück in Flims Waldhaus nehme ich das Postauto in Richtung Chur und dann weiter heimwärts. Trotz den Abstrichen im zweiten Teil der Wanderung, war es ein genialer Tag und die Wanderung über Flimserstein, Cassonsgrat und die Segnesböden war etwas vom landschaftlich beeindruckensten, das ich jeweils jemals gemacht habe.

Tourengänger: MouRa


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