Das Öhrli (2194 m) und die Schönheiten des Alpsteins


Publiziert von alpstein , 14. Oktober 2018 um 10:35.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:13 Oktober 2018
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 6:15
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 770 m
Strecke:14,5 km
Unterkunftmöglichkeiten:Berggasthaus Mesmer
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Alpstein-Wanderungen im Herbst gehören zum Schönsten, wenn es nicht gerade 40 cm Neuschnee, wie am Hikr-Treffen vor genau 5 Jahren hat. Bunte Wälder, schattige Täler und in der Sonne strahlender Alpsteinkalk unter einem blauen Himmel schaffen Kontraste, die es in sich haben. So auch bei unser ausgedehnten Rundtour auf das Öhrli (2194 m), die überwiegend bei fast sommerlich anmutender Wärme stattfand.

Es müssen sich wohl viele Hüttenbesucher im Alpstein aufgehalten haben. Trotz zeitigen Auftauchens dort standen schon viele Autos auf den Parkplätzen in Wasserauen (868 m) herum. Das ganz normale Alpstein-Wochendtreiben setzte für uns allerdings erst auf dem Rückweg vom Öhrlisattel aus ein. Während des Aufstiegs waren wir überwiegend allein auf weiter Flur. Zum Seealpsee (1141 m) nahmen wir den kürzesten Weg über die Güterstraße.

Die sonnigen Berggipfel spiegelten sich erwartungsgemäß im dunkeln See, was immer wieder ein tolles Schauspiel ist. Der Weg bis zum Berggasthaus Mesmer (1613 m) zieht sich moderat ansteigend dahin. Es lag wohl am Föhnwind, dass uns der Duft der Gerstensuppe schon länger in die Nase stieg, noch bevor wie die Schweizer Flagge sahen. Dort angekommen, gönnten wir uns eine kurze Kaffee-/Teepause.

Obwohl schon so oft im Alpstein gewesen, hatten wir den Aufstieg vom Mesmer zum Höchnider-Sattel (2130 m) noch nie unter die Füße genommen. Die Gipfel wurden schon lange von der Sonne angestrahlt. Wir mussten bis genau 10.00 Uhr darauf warten. Die Abzweigung zum Sattel beim P. 1943 hatten wir dann zunächst verpasst, konnten aber querfeldein auf die richtige Route queren. Das Gelände wurde karstiger, schließlich trafen wir auf den Säntisweg. Über den Öhrlisattel (2121 m) traversierten wir in die Hintere Öhrligrub (2119 m), wo wir das markierte Wegenetz verließen.

Die Aufstiegsroute zum Öhrli ist im unteren Teil gut erkennbar, im oberen Teil logisch. Vor der Felszone ließen wir die Stöcke und die Rucksäcke zurück und kraxelten nach oben. Wegen dem vielen losen Gestein ist Vorsicht walten zu lassen, da losgetretenes auf den Säntisweg stürzen könnte. Von den Aufstiegsrinnen nahmen wir die erste. Sie mündet noch in einen kurzen Riss und über eine leicht abdrängende Passage (II-) erreichten wir das schmale Gipfelplateau, welches eine imposante Aussicht bietet. Vom Rätikon über die Allgäuer Alpen im Osten bis zum Pilatus im Westen reichte das Panorama. Lediglich nach Süden wird die Aussicht durch die Hängeten-Kette versperrt.

Nach ein paar Fotos traten wir gleich wieder den Abstieg an. Eine nette Begebenheit ergab sich dabei. Ein junger Berggänger im Tennie-Alter hat mich als alpstein erkannt. Wir werden wohl bald auch erste Berichte von ihm lesen. Herzliche Grüße an ihn an dieser Stelle. Unterhalb der Felszone nahmen  wir die verdiente Brotzeit zu uns. Dabei konnten wir 5 Steinböcke auf dem Hängeten-Grat beobachten. Eine Person haben wir am Gipfel des Hängeten -Gipfels entdeckt. Es würde uns nicht wundern, wenn es auch ein Hikr war.

Uns stand dann noch ein längerer Rückweg bevor. Wer die Gegend kennt weiß, dass es bis zur Ebenalp nicht nur abwärts geht. Im Bereich des Lötzlialpsattels (1900 m) und auch nach der Altenalp (1595 m) wird das Wandervergnügen noch mit Zwischenaufstiegen garniert. Das "Grüezi"-Sagen darf dabei fleissig geübt werden.

"Grüezi, Grüezi wohl" oder "Grüezi mitenand" drang mehr als nur einmal zu unseren Ohren. Lediglich die neuerdings auch im Alpstein auftauchenden Bewohner fernöstlicher Regionen scheinen darin überhaupt noch nicht geübt zu sein. An der Ebenalp (1640 m) angekommen, hielten wir uns angesichts zu erwartender Staus nicht mehr lange auf und fuhren, zwar nicht portemonnaie- aber knieschonend, mit der nächsten Seilbahn in's Tal. Die Schlusseinkehr gönnten wir uns im neuen Café/Restaurant am Bahnhaltepunkt Steinegg.

Fazit: Es war ein super Tag im Alpstein. Im schönsten Gebirge der Welt kann uns auch ein reges Treiben den Genuss nicht vermiesen. Je nach Routenwahl und Ziel gibt es aber doch noch beschauliche Ecken.
 

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (4)


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Marco01 hat gesagt:
Gesendet am 14. Oktober 2018 um 21:23
Hallo Alpstein hat mich gefreut dich kennenzulernen. Wünsche dir noch weitere schöne Herbstwanderungen.
Gruss Marco, der junge Berggänger im Teeniealter ;-)

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2018 um 06:30
Guten Morgen, Marco

besten Dank für Deinen Kommentar. Hat mich auch gefreut, Dich kennengelernt zu haben, und dass Du mich angesprochen hast.

Vielleicht sehen wir uns mal wieder im Alpstein.

Grüße
Hanspeter

Menek hat gesagt:
Gesendet am 15. Oktober 2018 um 18:01
bellessima giornata. ciaooo

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 15. Oktober 2018 um 18:43
in un bellissimo mondo di montagna;

Mille grazie, Menek
Ciao


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