Notkarspitze (1889 m) - die Runde über Ostkamm und Notkar

Die Notkarspitze ist ein sehr beliebter Wanderberg im östlichen Teil der Ammergauer Alpen. Drei markierte Anstiege führen zum Gipfel hinauf und lassen sich zu schönen Rundtouren kombinieren, die allesamt sehr aussichtsreich sind, aber nicht zu viel Aufwand erfordern. Wer den Berg gerne für sich alleine haben möchte, die weicht am besten auf die frühen Morgen-, oder die späten Abendstunden aus, dann erlebt man auch die stimmungsvollsten Minuten am Berg mit. Sämtliche Wege sind gut ausgetreten und damit auch in der Dunkelheit machbar - natürlich Stirnlampe vorausgesetzt! In diesem Tourenbericht wird eine Sonnenaufgangstour vom Ettaler Sattel mit Anstieg über den Ostkamm und Abstieg via Notkar über die Nordseite vorgestellt. Den Sonnenaufgang am Gipfel gibt es gratis dazu.

Am kostenpflichtigen Parkplatz am Ettaler Sattel geht es los. Man folgt dem breiten Fahrweg nach Südosten durch den Wald, bis nach einer Kehre der Steig zur Notkarspitze abzweigt. Auf ihm geht es gleichmäßig steil am Kamm nach oben, man gewinnt rasch an Höhe. Wo sich der Kamm kurzzeitig abflacht, mündet von Norden ein Anstieg aus Ettal ein, dann quert man eine kurze Lichtung und steigt wieder deutlich steiler hinauf zum Ochsensitz, der über einen kleinen Abstecher nach rechts erreicht wird. Von hier hat man erstmals schöne Ausblicke und der Weiterweg zum Ziegelspitz lässt sich einsehen.

Man folgt dem Steig am Kamm weiter nach Westen auf den Ziegelspitz zu, gegen Ende wird es wieder deutlich steiler. Unter dem Gipfel wird der Wald endgültig durch Latschenbuschwerk abgelöst und entsprechend besser werden die Ausblicke. Das Gipfelkreuz steht nicht am höchsten Punkt, sondern östlich vorgelagert.

Der Steig leitet über den höchsten Punkt des Ziegelspitz hinunter in den Sattel. Jenseits geht es durch Latschen wieder aufwärts zu einem Vorgipfel. Von hier sind es nochmals knapp 100 steile Höhenmeter bis zur Notkarspitze, aber immerhin mit bester Aussicht auf die Zugspitze im Süden. Am Gipfel (großes Kreuz) bietet sich ein hervorragender Rundumblick, den Wettersteingebirge, Bayerische Voralpen, das Voralpenland im Norden und natürlich die umliegenden Ammergauer Berge bestimmen. Zum Sonnenaufgang kann man hier auch noch Ruhe genießen, während ein paar Stunden später vermutlich reger Betrieb herrscht.

Beim Abstieg folgt man dem Steig zunächst am latschenbesetzten Nordkamm bergab, bis er nach rechts hinunter ins Notkar leitet und dieses quert. Hier findet sich eine Möglichkeit, die Wasserreserven aufzufüllen und man hat einen schönen Rückblick zum Gipfel. Anschließend führt der Steig in den Wald hinein und quert ein längeres Stück nur leicht abfallend nach Norden (kurze, versicherte Stelle). Dann folgt der sehr steile Abstieg im Zickzack hinunter zur Ettaler Mühle, kurze Stellen sind mit einem Stahlseil entschärft. 

Kurz vor der Ettaler Mühle hält man sich rechts und wandert entspannt auf einem breiten Schotterweg mit hübschen Ausblicken zum Kloster Ettal wieder zum Ausgangspunkt zurück.

Schwierigkeiten:
Vom Ettaler Sattel über Ochsensitz und Ziegelspitz zur Notkarspitze: T2 (steil, aber keine technischen Schwierigkeiten).
Abstieg via Notkar zur Ettaler Mühle: T3 (kurze Stellen mit Stahlseil versichert).

Fazit:
Eine im oberen Bereich sehr aussichtsreiche 4*-Rundtour, die wie geschaffen für eine Sonnenaufgangstour ist. Beim Aufstieg im dichten Wald verpasst man in der Dunkelheit eh nichts und der stark ausgetretene Steig lässt sich gut finden. Auf diese Weise hat man auch an diesem eigentlich ziemlich überlaufenen Berg noch seine Ruhe. Achtung: Wer sich die Tour als Sonnenuntergangstour vornimmt, dem wird die Begehung in umgekehrter Richtung empfohlen.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Ammergauer Alpen, Sonnenaufgangstour, 4*-Tour, 1800er, T3.