Hochblasse (1989m) & Überschreitung Hochplatte (2082m)


Publiziert von Sebi4190 , 9. Mai 2018 um 17:02.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 5 Mai 2018
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:12 km

Ursprünglich wollten wir ja zur Scheinbergspitze, aber irgendwie hatten wir dann doch Lust auf ein paar Höhenmeter mehr. Also fahren wir einfach etwas weiter und parken kurz nach der Grenze bei der Ammerwaldalm.
Hier starten wir zunächst über einen Forstweg bis zum Roggentalbach. Hier biegen wir auf einen schmalen Pfad ab, der erst rechts vom Bach entlang führt, ehe wir ihn über ein kleines Holzbrett überqueren und auf dessen linker Seite aufsteigen. Steil schlängelt sich der Weg durch den lichten Bergwald, den Bach mit seinen zahlreichen Wasserfällen zur rechten. Nach einiger Zeit quert man zum zweiten mal den Bach bzw. einen seiner Zuflüsse, nur um ihn ein paar Höhenmeter später wieder zu queren. Ab etwa 1350 m hat man den Gipfel der Hochplatte und dessen breite Südwand stets im Blick. Nach der vierten Querung des Baches weist ein Schild nach rechts Richtung Weitalpjoch und weiter zur Hochplatte. Nach links steht nichts von der Hochplatte, allerdings ist der Roggentalsattel angeschrieben und ich hatte gelesen dass man von dort Richtung Fensterl aufsteigen kann und dann weiter zur Hochplatte gehen kann.
Wir gehen also links und stoßen schon bald auf Schneefelder, die sich dann zu einer geschlossenen Schneedecke entwickeln. Während wir im Schnee emporsteigen, sprintet eine Gams ein mal quer durch das Tal und wieder zurück. Im Sattel sehen wir während des Aufstiegs 2 Gruppen, die sich jeweils den letzten Rest der Wächte hinunterstürzen und fortan auf dem Hosenboden ins Tal hinab rutschen. Wir denken uns schon dass wir wohl die falsche Richtung gewählt haben da der Abstieg so verlockend aussieht, aber das sollte sich noch zeigen. Je näher wir dem Sattel kommen desto schwieriger sieht es aus, direkt über die Wächte zu steigen. Dort angekommen sehen wir dass wir auch nach rechts Richtung Hochplatte queren könnten und die etwa 2 Meter hohe Schneemauer umgehen könnten, aber probieren kann mans ja mal und siehe da, im Schnee konnte man ganz gute Tritte platzieren und letztlich mit Hilfe dann eiskalter Hände über die Kante klettern.
Hier entscheiden wir uns noch einen Abstecher auf die Hochblasse zu machen und dort Mittagspause zu machen. Während wir hier oben sitzen zieht es etwas zu und die umliegenden Gipfel sind immer mehr von Wolken verhangen. Wir steigen wieder ab zum Roggentalsattel und direkt weiter Richtung Fensterl, was ja genau genommen sogar 2 sind. Von hier aus über den immer schärfer werdenden Grat Richtung Gipfel Hochplatte. Ein wirklich wunderschöner Weg der etwas Trittsicherheit vorraussetzt. Von der Nordseite drückt es Wolken über den Grat, was die Aussicht leider trübt aber dem Ganzen das gewisse Etwas verleiht. Nach einem kurzen seilversicherten Abstieg, vorbei an Gebehtsfahnen und einem weiterem seilversichertem Stück kommen wir genau in der Mitte einer Wolke am Gipfel an. Von der umliegenden Bergwelt sehen wir genau: Nichts. Dementsprechend hält es uns hier nicht allzu lang und wir gehen direkt weiter Richtung Weitalpjoch. Auf Ostrücken kann man schon eher nachvollziehen warum es hier eigentlich Hochplatte heißt, denn auf dessen Westseite ist dieser Gipfel alles andere als "platt". Schnell kommen wir an ein großes Schneefeld, an dem wir gut und gerne 70 hm abfahren können, ohne einen Schritt zu machen. Mehr oder weniger genau so geht es weiter bis ins Joch wo die Wolkendecke bereits wieder einigermaßen aufgerissen ist. Und auch von dort bis auf fast 1500 m können wir wunderbar über die Schneedecke des Bachbetts abfahren. Ein mal wäre meine Begleitung fast im Bach gelandet, aber bis auf ein nasses Bein konnte er dem Wasser noch entkommen. Aktuell ist die Schneedecke noch dick genug, aber lang wird man hier nicht mehr so schön abfahren können da es dann wohl nicht nur bei einem nassen Bein bleiben würde.
Wieder am Wegweiser freuen wir uns dass wir die Runde in dieser Richtung gemacht haben, denn insgesamt wäre es wohl über das Weitalpjoch im Aufstieg um einiges mühsamer gewesen als über das Roggental. Durch die Latschen haben sich nämlich einige Hohlräume unter dem Schnee gebildet, in die man gut und gerne mal einbrechen kann, was auch zu einem Purzelbaum meinerseits führte. Nun steigen wir gemütlich wieder Richtung Ammerwaldalm. An jeder Bachquerung gibt's eine willkommene Abkühlung. Als wir wieder auf den Forstweg treffen lassen wir die Füße noch kurz im Bach kühlen und dann geht's wieder nach Hause.
Eine wahrlich wunderschöne Tour über einen schönen Steig auf dem heute nur ganz wenige unterwegs waren.

Tourengänger: Sebi4190


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