Estergebirge - Die große Wintertraverse


Publiziert von Westfale , 5. März 2018 um 14:13.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 3 März 2018
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Estergebirge 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 3000 m
Abstieg: 3000 m
Strecke:ca. 35km

Das Estergebirge hatte ich bis dato immer als Wiege der gemäßigteren Touren gespeichert. Eigentlich genau das Richtige also, um sich nach mehrmonatiger Bergabstinenz wieder in Form zu bringen. Dass schlussendlich eine 35km Tour mit 3000hm daraus werden sollte, hatte ich vorher eigentlich nicht auf dem Zettel.

Hauptziel war die Besteigung des Krottenkopf mit Übernachtung im Winterraum (DAV Schlüssel!). Um das Ganze noch möglichst tagesfüllend zu gestalten, habe ich die Tour noch mit einer Überschreitung von Wank, Hohem Fricken und Bischof erweitert.

Bis zum Bischof halten sich die Schwierigkeiten eher in Grenzen. Dort angekommen gilt es dann jedoch, die steile Flanke Richtung Henneck abzusteigen (oder wie in meinem Fall zu fahren), was gute Verhältnisse erfordert. Nun hart am Grat in Richtung Oberer Rißkopf. Auch dieses Stück ist bei geringer Lawinengefahr noch eher moderat.

Tag 1 endet nach ca. 2800hm an der Weilheimer Hütte. Hier treffe ich ein nettes Pärchen aus München. Die beiden wollen die Nacht in einer eigens in 4 Stunden Arbeit errichteten Schneehöhle verbringen. Schlussendlich kriechen die beiden jedoch zwei Stunden nach Bezug des Biwaks wieder in den Winterraum. Triebschnee hatte immer wieder den Eingang und Luftlöcher der kargen Behausung zugeweht. Trotzdem sicher eine tolle Erfahrung, die sich eventuell (man will es nicht hoffen) einmal bezahlt macht! Mein Respekt ist den zweien sicher!

Tag 2 beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang am Krottenkopf, der in ein paar Minuten einfach erreicht wird. Nach einem schnellen Kaffee, dann hart am Grat bis zur Hohen Kisten. Teilweise gilt es insbesondere um den Archtalkopf steile Wechten abzuklettern. Hier ist ein Pickel (eventuell in Kombination mit Steigeisen) absolutes Muss. Fehlt diese Ausrüstung, sollte man die Gipfel besser unten flankieren.

Die auf älteren Kompass-Karten an der Hohen Kisten verzeichnete Skitour wollte ich eigentlich im Abstieg machen. Diese, sowie der  Abstieg Richtung Pustertal Jagdhaus, sahen mir dann aber mangels genauer Wegkenntnis und einiger Wechten doch ein wenig zu verwegen aus, sodass dann nur noch der „Deppenabstieg“ über die lange Fahrstraße blieb, der aber wenigstens mit schönen Ausblicken entschädigen konnte.

Fazit: Schöne Tour, die man konditionell nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte..


Tourengänger: Westfale


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (2)


Kommentar hinzufügen

Gesendet am 13. Februar 2019 um 20:10
Servus Westfale,

interessante Tour! Du hast mich auf die Idee gebracht, mit Skier vom Krottenkopf zum Archtalkopf zu gehen. Möglicherweise muss man mal abschnittsweise die Skier tragen, frage ich mich?

Grüße aus Garmisch,

Ötzi II

Westfale hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2019 um 22:26
Ahoi Ötzi. Ja so ist es. Sehr eng stellenweise am Grat.
Wünsche viel Spaß! Sehr lohnend die Unternehmung wie ich finde..


Kommentar hinzufügen»