Von Kelheim nach Riedenburg

Nachdem gestern aus einer Wanderung von A nach B nichts wurde, wollte ich heute im Altmühltal einen neuerlichen Versuch starten. Vorab informiert: auf der Altmühl ist die Schifffahrt schon beendet, die Busverbindung von Riedenburg nach Kelheim ist hingegen für Wanderer gut geeignet. Also los!

Start ist direkt an der Unterkunft von wo aus ich durch die Innenstadt hinüber zur Anlegestelle an der Donau gehe. Den Anfang der Wanderung kenne ich noch von gestern: immer entlang der im Nebel verschwindenden Donau geht es am Klösterl (in den Fels gebaute Einsiedelei mit Biergarten) vorbei zu einer Streuobstwiese, nach der der breite Weg ein Stück bergauf führt. Wieder im flacheren Bereich geht es weiter zu einer Wanderwegkreuzung, an der es geradeaus nach Weltenburg, links zu einem Aussichtspunkt und rechts nach Essing geht. Ich muss dem Altmühlpanoramaweg nach rechts folgen.
Nun bin ich für mehrere Kilometer auf der ehemaligen Ummauerung einer alten Keltensiedlung unterwegs; diese "Stadt" wurde durch Altmühl, Donau und die westseitige Mauer umgrenzt und hatte wohl mehrere Tausend Bewohner auf gut 600ha Fläche. Heute ist nur ein leichter Wall im dichten Wald zu sehen, auf ihm marschiere ich bis zum Abstieg zur Altmühl.
Unten am Fluss bleibe ich am Südufer und gehe auf kleineren Wegen in Richtung Essing. Hier verlasse ich kurz mal den offiziellen Wanderweg und gehe in den Ort, der von steilen Wänden aus leuchtend weißem Jurakalk überragt wird. Ziel ist es, eine Metzgerei oder Bäckerei zwecks Brotzeit zu finden.

Leider gibt es weder Metzger noch Bäcker im Ort, auf eine Mahlzeit im örtlichen Gasthof habe ich hingegen keine Lust. Mir bleibt also nichts weiter übrig, als den Weiterweg zur Burg Prunn zu bestreiten. Bis zu einem Seitental des Altmühltales bleibt der Weg im Grund, danach steigt er stark an und erreicht den Rand der Albhochfläche. Weiter zur Burg bin ich auf breiten Waldwegen unterwegs. Am Etappenziel angekommen habe ich genügend Zeit für eine Führung und einen Imbiss in der Gaststätte.

Von der Burg aus geht es steil hinab ins Tal, dort Folge ich der Straße ein paar hundert Meter flussabwärts bis zu einer Brücke. Über den Fluss, durch einen kleinen Weiler und kurz entlang des Waldrandes erreiche ich den Aufstieg zur Klamm. Steil und mit einer ganzen Menge Stufen geht es hinauf zu einer kleinen Felswildnis, die auf dem mit groben Felsquadern ausgelegten Steig verläuft. Hier gibt's nun eine Begegnung der dritten Art:
Zwei Damen mit drei Kindern samt einem - immerhin leeren - Kinderwagen quälen sich hier durch. Meine Hilfe wird verbal abgelehnt ("Da sind wir selber schuld, wenn wir so einen Schmarrn machen!"), aber letztendlich grad wegen der Engstelle doch dankend angenommen. Nach dieser recht netten Begegnung gehe ich auf wieder besser werdenden Wegen recht flach, immer auf halber Höhe des Hanges, weiter nach Riedenburg wo ich den Bus grad noch so erwische und mir eine Stunde Wartezeit sparen kann.

Fazit:
Sehr schöne Wanderung auf hervorragend markiertem Weg. Die Klamm erfordert einen bisschen Vorsicht, vor allem wenn auf den hohen Stufen viel Laub liegt, ansonsten sind die Wege zwar oft recht schmal und undeutlich, aber immer leicht zu begehen. Die kurzen, giftigen Anstiege machen die Wanderung anstrengender als es die Daten im Kopf vermuten lassen.

Gehzeiten:
Nach Essing 2h40
Nach Prunn 45min
Nach Riedenburg 1h20