Gipfelrunde an der Hochplatte


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 5. September 2017 um 14:23.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 4 September 2017
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 11 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Zug von Garmisch nach Heiterwang/Plansee, mit Fahrrad zur Ammerwaldalm
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit Fahrrad von der Ammerwaldalm nach Reutte, Zug nach Garmisch

Nachdem es bis ca. 1700m hinuntergeschneit hatte, stellte ich mir die Frage, wohin meine nächste Hochgebirgstour gehen sollte. Sie sollte jedenfalls nicht sehr weit über 2000m hinaufgehen. Da fiel mir ein, dass ich im November 2012 mehrere Touren in den Ammergauer Alpen nahe Schloss Linderhof gemacht hatte u. westlich bis zum Vorderscheinberg u. zur Scheinbergspitze gekommen war. Also dachte ich daran, westlich weiter zu machen. Der Hochplatte, die ich mal vor ungefähr 20 Jahren bestiegen hatte, wollte ich bei dieser Tour noch einmal einen Besuch abstatten!

Am Montag, 04.09.17 stieg ich mit Fahrrad in den ersten Zug Richtung Reutte ein, da von dort meiner Kenntnis nach kein Bus zum Ammerwald fährt. An der Haltestelle Heiterwang-Plansee stieg ich aus. Ich radelte am Heiterwanger See entlang u. überquerte an seinem Ende eine Holzbrücke. Am Ufer des Plansees entlang fuhr ich Richtung Hotel Seespitze u. überquerte noch einmal eine Holzbrücke, bevor ich auf der Straße am Plansee eben u. dahinter leicht ansteigend zur Ammerwaldalm weiterradelte. Von dort ging es auf einem Forstweg in den Wald, an einer Wegkreuzung nach rechts. ca. 200m weiter stellte ich mein Rad ab. Ich wunderte mich, dass es bei meinem Abmarsch Richtung Roggentalgabel bereits 09.05 Uhr war! Kurz darauf sah ich die Stelle, an der es lt. einem Hikr-Bericht links zur Schäferblasse abgeht. Ich wollte aber dort nicht hinauf-, sondern am Ende meiner Tour von ihrem Gipfel ins Tal absteigen, da weit oben Latschen oder überhaupt die Wegfindung mir Probleme machten könnten. Weglos im Wald kann man ja immer absteigen, wenn es keine Felsabstürze gibt.

An der Roggentalgabel bog ich nach rechts zum Weitalpjoch ab, von dem kein Schild zum Weitalpspitz weist. Ich sah aber den unmarkierten Steig Richtung Weitalpspitz, dem ich folgte. In knapp über 1800m Höhe stieß ich auf die ersten Schneereste. Ich überschritt den Vorgipfel u. erreichte bald den Hauptgipfel. Ich hatte einen schönen Blick, auch auf früher von mir bestiegene Ammergauer Berge, die ich mithilfe der Karte identifizieren konnte.

Nach der Gipfelrast begann ich meinen Abstieg zum Weitalpjoch. Kurz nach meinem Aufbruch erschienen zwei Frauen auf dem Gipfel. Zu spät für eine Unterhaltung! Am besagten Joch angekommen, wanderte ich weiter ostwärts Richtung der Scharte, die südwestlich unter dem Lösertalkopf liegt. Kurz darauf bog ich nach links auf einen Steig ab, auf den kein Schild verweist u. der auf die Hochplatte führt. Nahe des Schlössels verließ ich ihn, ging ostwärts über Gras zum Grat auf der Ostseite dieses Buckels, von wo ich ihn in wenigen min. erstieg. 

Nachem ich einige Fotos gemacht hatte, wanderte nach Osten am Grat entlang u. stieg dann den Hang zur Scharte unter dem SW-Grat des Lösertalkopfs ab. Über den Grat mit etwas Höhenverlust unterwegs erreichte ich seinen kreuzbesetzten Gipfel.

Bald darauf begann ich den Abstieg über den Grat  u. marschierte dann zum Beginn des Steigs, der auf die Hochplatte führt. Auf ihm kam ich weiter oben in Karrengelände, wo man nicht mehr von einem Steig sprechen kann u. nur noch rote Markierungen auf die Route verweisen. Unterwegs begegneten mir einige Wanderer. Am Gipfel angekommen, ging es schon auf 14.45 Uhr zu. Kurz nachdem ein Ehepaar sich am Kreuz zu mir gesellt hatte, ging ich weiter am Grat über den höchsten Punkt. Dahinter fällt er dann zum Fensterl ab. Ich kann mich nicht erinnern, von wo ich das erste mal auf die Hochplatte aufgestiegen u. wie wieder abgestiegen war, jedenfalls konnte ich mich nicht an das eindrucksvolle Fensterl erinnern.

In Kürze erreichte ich von dort über einen abzweigenden Steig den Roggentalsattel. An einer rutschigen Stelle glitt ich aus, konnte einen Sturz gerade noch abwehren. Aber beim mich Auffangen stauchte mir die Hand. Nach kurzer Zeit tat sie mir gottseidank nicht mehr weh!

Ich stieg steil mit einer Felspassage (I) auf die Hochblasse. An diesem Tag war niemand oben gewesen, was man am Fehlen von Fußspuren feststellen konnte. Ich trug mich ins 4. Gipfelbuch des Tages ein.
Beim Stöbern am Wochenende davor bei "hikr" hatte ich erfahren, dass das das Reich des Winterbären ist!

Am nach Süden abfallenden Grat stieg ich ab. Von der tiefsten Scharte waren es nur wenige hm auf die Schäferblasse. Dass ich gelesen hatte, dass man auf einem Steig auf die Schäferblasse wandern kann, nützte mir nichts, denn ich wusste nicht, wie ich ihn von oben her finden sollte. Also stieg ich direkt vom Gipfel zwischen Latschen in den Wald ab. Einige wenige Latschen musste ich überklettern, was von oben nach unten kein Problem war. Ich stieg dann zu weit nach rechts im lockeren Wald ab, sodass ich im Tal angekommen, etliche hundert m talaufwärts marschieren musste, um zu meinem Fahrrad zu gelangen.

Ich radelte nach Reutte, wo ich nach dem Einkauf in einem Discounter nur wenige min. vor Abfahrt des Zuges um 19.01 Uhr nach Garmisch am Bahnhof ankam.




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