Wildspitze (3770m) - Von Tiefenbachferner/Breslauer Hütte


Publiziert von pame , 22. September 2017 um 06:28.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:13 August 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettersteig Schwierigkeit: K2 (WS)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 13:15
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: -1800 m
Strecke:1.Tag: Parkplatz Tiefenbachferner - Breslauer Hütte (-400Hm, +400Hm, 12km, 4h15m), 2.Tag: Breslauer H. - Wildspitze - Breslauer H. (+1000Hm, -1000Hm, 10km, 8h00), 3.Tag: Breslauer H. - Stablein Sessellift-Bergstation (-400Hm, 3km, 1h00)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Zug nach Ötztal, Bus nach Sölden, Bus zum Tiefenbachferner (Sondertarif)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Zug nach Ötztal, Bus nach Sölden, Bus nach Vent
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels, Pensionen in Vent, Breslauer Hütte

Im Rahmen meines Austrian-7-Summits-Projektes gibt es noch die "Extended Version". Da sich jeweils zwei Bundesländer Großglockner bzw. den Hohen Dachstein teilen, werden oft noch Großer Priel (2515m, Oberösterreich) und Wildspitze (3770m, Tirol) als Nummer 8 und 9 dazugezählt, um auf die Anzahl der Bundesländer zu kommen.

Nun ja, jenseits solcher Zahlenspielereien sind die beiden letzteren Gipfelziele auch an sich sehr lohnenswert. Den Großen Priel habe ich letztes Jahr schon bestiegen, also fehlt mir nur noch die Wildspitze (3770m), die allerdings auf allen Routen eine richtige Hochtour darstellt. Die Wildspitze ist der zweithöchste Berg Österreichs und hat eine der höchsten Eigenständigkeiten der Alpen (Nummer 15 der Rangliste, je nachdem wie man Europa definiert). Vor allem aber soll die Aussicht wegen der zentralen Lage in den Alpen grandios sein.
 
Ich habe mich für den Normalweg vom Ötztal (Osten) über die Breslauer Hütte (2844m, Talort Vent auf ca. 2000m) entschieden, und ein paar Wochen vorher über das Alpinsportcenter-Ötztal eine Tagestour mit Anschluss an eine Seilschaft reserviert. Im Sommer werden praktisch jeden Tag Touren von der Hütte aus angeboten, und man kann wahrscheinlich recht kurzfristig buchen.

Zuerst wollte ich von Vent aus zur Hütte aufsteigen (der kürzeste Weg). Allerdings habe ich dann nach eingehendem Kartenstudium und Konsultierung der ÖBB-Scotty-Webseite gesehen, daß ein Bus zum auf knapp 2800m gelegenen Parkplatz des Skigebiets Tiefenbachgletscher fährt (das muss die höchstgelegene Bushaltestelle der Alpen sein!). Von dort aus führt ein Wanderweg hoch über dem Tal zur Breslauer Hütte (ca. 12km, 400Hm). Das schien mir wesentlich interessanter als der direkte Hüttenaufstieg.
 
Nach 7h Anfahrt mit dem ÖV von Wien zum Tiefenbachgletscher bin ich dann also am 1.Tag gegen 14 Uhr losgewandert. Leider war nichts mit Aussicht vom Höhenweg. Nebelschwaden und ein konstanter Nieselregen hat mir die Wanderung derart vermiest, dass ich nach ca. 4h komplett durchnässt an der Breslauer Hütte angekommen bin. Zum Glück gibt's hier einen guten Trockenraum, der heute gut genutzt wurde.

Nach einer erstaunlich angenehmen Nacht (Einzelbett im 4er-Zimmer) sind wir - bei bestem Hochtourenwetter - so gegen 5 Uhr aufgestanden (2.Tag) und nach einem kurzen Frühstück "rechts herum" zum Rofenkarferner aufgestiegen (Stirnlampen wurden nicht gebraucht). Dort angeseilt und über guten, festen Firn (das sollte aufgrund der relativ niedrigen Temperaturen den ganzen Tag so bleiben) zum Grat oberhalb des Rofenkarjochs gestiegen, dann auf der N-Seite kurz abgestiegen und entlang der Wildspitze-Nordwand über gut gespurte Routen zum etwas niedrigeren N-Gipfel und dann über den kurzen, gut eingeschneiten Grat zum Hauptgipfel Wildspitze (3770m) gegangen.

Leider ist ausgerechnet für uns hier schon wieder Nebel aufgekommen. Also nix mit toller Aussicht heute! Der Abstieg ging dann in kombiniertem aber leichtem Gelände über den kurzen SW-Grat und den Taschachferner zum Mitterkarjoch (3468m). Dort sind wir über den nicht allzulangen oder allzuschwierigen Klettersteig Mitterkarjoch abgestiegen. Leider hat diese Aktion uns wegen des enormen Andrangs über eine Stunde Zeitverlust gekostet. Es waren auch so spät noch viele Leute im Aufstieg auf die Wildspitze (unser Bergführer hat nur den Kopf geschüttelt).

Der weitere Rückweg auf gerölligen Pfaden zog sich ewig hin (jedenfalls kam es mir so vor), und irgendwann erblickt man die Breslauer Hütte (2844m), eigentlich erst wenn man schon kurz davor steht.

Nochmal 800Hm Abstieg tat ich mir dann nicht mehr an, auch in Anbetracht meines fortgeschrittenen Ermüdungszustandes. Außerdem komme ich so spät von Vent eh' nicht mehr weg. Also hab ich mir eine zweite Nacht in der Hütte gegönnt, und bin dann am nächsten Tag (3.Tag) kurz zur Bergstation des Stablein-Sessellifts (2356m) abgestiegen und dann über 7h mit den Öffis zurück nach Wien gefahren. 

N.B.: Bei meiner nächsten Hochtour werde ich doch wieder Sonnencreme auftragen. Mein Sonnenbrand war noch tagelang das Kollegengespräch im Büro.

Anmerkungen/Fazit:
  • Schöne, nicht allzu schwierige, typische Ostalpenhochtour vor allem für Gletscherfans
  • Die Breslauer Hütte ist eine der besseren, in denen ich bisher übernachtet habe
  • Der Höhenweg vom Tiefenbachgletscher ist bei gutem Wetter sicher sehr schön und aussichtsreich
  • Wir haben am unteren Ende des Klettersteigs ein paar Meter neben dem Drahtseil abgeseilt, da es sonst wegen des vielen Verkehrs zu lange gedauert hätte.

Tourengänger: pame
Communities: Ultras


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