Über die Sonnenkögel zur Tajaspitze


Publiziert von quacamozza , 24. Juli 2017 um 09:49. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 5 Juli 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:45
Aufstieg: 1900 m
Strecke:Bach-Vorderer Sonnenkogel-Hinterer Sonnenkogel-Tajaspitze-Vorderer Sonnenkogel-Grießlalpe-Madautal-Bach (18 km)
Kartennummer:mayr 1:25 000 Tiroler Lechtal 405/2

In den Lechtaler Alpen gibt es viele einsame Ziele. Dazu zählt auch die Tajaspitze zwischen dem Sulz- und dem Grießltal, laut AVF einer der unzugänglichsten Berge der Lechtaler Alpen. Der Zu- und Übergang von den Sonnenkögeln ist eine moderate Tour im Grünen, bei der man zwar Trittsicherheit und Schwindelfreiheit braucht, aber keine Kletterfertigkeiten. Von weitem sieht die Tajaspitze zwar bedrohlich steil aus, doch auf gut gestuften Graspolstern lässt sich der Schlusshang vernünftig begehen.

Die Tour wurde vor vielen Jahren schon von ADI und trainman beschrieben *Tourenbericht hier, wobei wir für den Abstieg vom Vorderen Sonnenkogel den längst im Verfallen begriffenen, aber noch mit farbigen Pflöcken markierten Weg hinunter zur Grießlalpe wählen.



Zur Schwierigkeit:

Vorderer Sonnenkogel: T 3-4, markierter, aber auf fast 1000 Höhenmetern sehr steiler Pfad
Hinterer Sonnenkogel: T 4
Tajaspitze: T 5 und I
Abstieg vom Vorderen Sonnenkogel zur Grießlalpe: T 4


Zum Zeitbedarf:

Bach-Vorderer Sonnenkogel: 2 Std
Vorderer Sonnenkogel-Hinterer Sonnenkogel: 25 min
Hinterer Sonnenkogel-Tajaspitze: 1 Std 40 min
Tajaspitze-Hinterer Sonnenkogel: 1 Std 25 min
Hinterer Sonnenkogel-Vorderer Sonnenkogel: 20 min
Vorderer Sonnenkogel-Grießlalpe: 1 Std 5 min
Grießlalpe-Bach: 50 min



Von Bach (1062m) auf der Fahrstraße ins Madautal bis zur markanten Kehre 50 Höhenmeter oberhalb des Ortes. Nach wenigen Metern zweigt rechts der markierte Gipfelaufstieg zum Vorderen Sonnenkogel (2204m) ab. Durch aufgelockerten Wald, Gebüsch und Latschen geht es steil aufwärts. Mit Ausnahme eines kurzen Abschnitt nach 2/3 Höhe werden die Wadenmuskeln richtig in die Mangel genommen. Dafür wird die Aussicht immer besser. Gegenüber ragt die Hornbachkette mit dem höchsten Allgäuer Gipfel, dem Großen Krottenkopf, in den Himmel. Über dem Madautal dominiert die prächtige Freispitze. Auch die Tiefblicke ins Lechtal sind gefällig.

Das GK befindet sich knapp unter dem höchsten Punkt. Hier machen wir eine ausgiebige Pause und treffen zwei Einheimische mit Hund, die sich öfter hier hoch schinden. 

Über grünes, welliges Gelände geht es nun weglos, aber unschwierig weiter. Die Orientierung ist einfach. Wir streben direkt auf den Hinteren Sonnenkogel (2324m, ohne GK und GB) zu, den wir nach 150 Höhenmetern steilem Grasanstieg bezwingen.

Auch der folgende Abstieg ist steil, aber weiterhin einfach. Auf diesem Abschnitt blüht es wie verrückt. Wir sehen die ersten Edelweiß dieses Sommers, zahlreiche Alpenastern und sogar Orchideen. 
Danach wandern wir über sanfte Matten mit einigen Gegenanstiegen weiter. Der tiefste Punkt zwischen Hinterem Sonnenkogel und Tajaspitze liegt ziemlich genau auf 2200m.

Der finale Anstieg zur Tajaspitze (2538m) ist 45-50 Grad steil. Das Gras ist gut begehbar, das Gelände auch nicht übertrieben ausgesetzt. Das lockere Flanieren wie vorher über den 2 km langen Verbindungsgrat ist hier aber vorbei. 50 Höhenmeter unter dem Gipfel endet die Grasflanke auf dem Nordgrat (Steinmann), dann steigen wir auf dem ausgeprägten Grat zum Vorgipfel (Buch; Reste eines GK) und in leichter Kletterei zum Hauptgipfel (Steinmann).

Die Fortsetzung über den Grat zum Muttlerkopf und weiter Richtung Etlerkopf ist erheblich anspruchsvoller, aber heute ohnehin nicht unser Ziel.

Auf dem Rückweg fordern die vielen Gegenanstiege bis zum Vorderen Sonnenkogel einige Kondition.
Der Einstieg in die Südostflanke wird von einem rot markierten Holzpfosten angezeigt. Auch im weiteren Verlauf orientieren wir uns an den meist gut sichtbaren Pfosten. Von einem Weg kann man aber nicht mehr sprechen. Durch zuweilen mühsames hohes Kraut und Gras steigen wir steil hinab. An einer Engstelle finden wir Seilversicherungen vor. Auf ca. 1580m erreichen wir eine Forststraße, der wir (zunächst nach Norden) in gemäßigtem Gefälle abwärts folgen.
Ein in der Karte eingezeichneter direkter Weg von der Forststraße weiter hinunter zur Grießlalpe existiert nicht mehr.

Im Talgrund des Grießltals trifft die Forststraße dann auf das Fahrsträßchen von und zur Baumgartalpe. Von dort sind es noch ca. 1 Stunde hinaus nach Bach.  

Tourengänger: quacamozza, Nic


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Kommentare (1)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 24. Juli 2017 um 19:19
Sehr schöne Tour, da wär ich echt gern dabeigewesen.
Aber kommt mir sicherlich auch noch unter die Schuhe ;-)
VG Andy


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