Freispitze (Überschreitung von der Rotspitze zu den Dreischarteln)
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Die imposante Freispitze (2884 m) darf sicherlich zu den eindrucksvollsten und schönsten Zacken in den Lechtaler Alpen gerechnet werden. Es sind der eigenartige Aufbau, die vielen verschiedenen Gesteinsformen und das markante Aussehen, welche diesen Berg zu dem "lechtalerischsten" überhaupt stempeln.
Die Königsetappe und zugleich einer der schönsten Anstiege auf die Freispitze vollzieht sich im Rahmen einer großzügigen, komplett weglosen Überschreitung der vorgelagerten, nicht minder eindrucksvollen Gipfel der Rotspitze und Rotplatte. Zähe Schuttpassagen, brüchiges Gestein und ausgesetzte Kletterstellen fordern den erfahrenen Bergsteiger, der sich im oberen II. Grad wohl fühlt.
Anmerkung: Eine ausführliche Beschreibung findet sich unter www.gipfelsuechtig.de
Von der Ansbacher Hütte ausgehend, gewinnt man mit der Rotspitze (2837 m) das erste Highlight des Tages. Die Normalroute verläuft entlang des Südgrats mit linksseitigem Überwinden der Gipfelwand und wartet mit einer luftigen II auf. Danach kann man sich etwas entspannen und gemütlich hinüber zur Rotplatte (2831 m) wandern, wobei ein großer Turm linksseitig umgangen wird.
Nun ist der lang ersehnte Moment gekommen und das eigentliche Ziel des Tages, die Freispitze präsentiert sich dem Ankommenden in voller Wucht und Schönheit. Links erkennt man schon den Durchstieg des Normalanstiegs, während rechterhand die 450 Meter hohe Südwand lotrecht in die Tiefe stürzt. Der kompakte Plattenfels der 450 Meter hohen Südwand war es dann auch, welcher die Freispitze, lange nach der Erstdurchsteigung durch Dieter Heel und Manfred Schreck im Mai 1969, als Extremkletterberg weit über die Grenzen der Lechtaler Alpen hinaus berühmt gemacht hat. Herabstürzendes Schmelzwasser der vergangenen Jahrtausende hat in die Südwand eine Fülle scharf eingeschnittener Erosionsrinnen gesägt, welche dem Extremkletterer heute herausragend schöne Kletterrouten bieten.
Ungeduldig wird man nun den Abstieg durch die etwas unübersichtliche Nordwestflanke (Stellen I - II, je nach Routenwahl) hinab zu den Freispitzscharten in Angriff nehmen. Wie im AVF beschrieben geht es nun durch den hellen Räthkalkgürtel der Freispitze hindurch, um so das darüber liegende Mergelschuttfeld unter dem eigentlichen Gipfelaufbau zu gewinnen. Dazu von der Nördlichen Scharte 40 Höhenmeter nach links hinab, bis man leicht ansteigend zu einem Rasenfleck hinan steigen kann, der schon von Weitem zu sehen ist. Vom Rasenfleck aus gelangen wir zu einem etwas ausgesetzten Quergang, welcher jedoch wesentlich besser gangbar ist, als noch von der Freispitzscharte aus vermutet. Ein hier gespanntes Drahtseil macht die Querung weitgehend sicher, jedoch ist das Seil auf den letzten Metern etwas ungeschickt angebracht, wodurch man etwas vom Fels abgedrängt wird und so unnötig ausgesetzt über der Plattenkante queren muss. Am Ende des Quergangs leiten gut gestufte steile Grastritte zu der oben bereits beschriebenen Felsrippe empor, welche in zwar luftiger, aber sehr schöner und sicherer Kletterei zum unteren Ende des Hochkars leitet.
Für den weiteren, landschaftlich durchaus beeindruckenden Aufstieg zum Freispitzgipfel halten wir uns am Besten so lange wie möglich in den Felsstufen des Wasserlaufs und queren erst wenn das Gelände ungangbar wird auf die linke Begrenzungsrippe hinüber. Sie leitet zu einer scharf zugespitzten, parallel zu den Gipfelfelsen verlaufenden Felsrippe aus Aptychenkalken hinauf. Genau zwischen dieser und den Gipfelfelsen befindet sich eine breite Rinne aus dunkel verwittertem Mergelschutt, über welche wir mühsam zur Gratkante emporsteigen. Von hier steigen wir die sehr steilen Rätkalkstufen (I+) die letzten Meter zum Freispitzgipfel empor - 6 Stunden Gehzeit sind von der Hütte bis hier her zu veranschlagen.
Die Eindrücke, die nun auf einen einprasseln, kann man nicht in Worte fassen. Man muss es einfach selbst gesehen haben! Die ganze Pracht der Lechtaler liegt einem zu Füßen, wobei die Aussicht bis weit in die Zentralalpen hinein reicht. Bei gutem Wetter müssen sich selbst die großen Klassiker der Ostalpen strecken, um mit dieser farbenfrohen und umfassenden Aussicht mit halten zu können!
Um die Überschreitung zu vollenden, bietet sich der Abstieg (ca. 3 Std. bis ins Alperschon) über den Nordwestgrat/Dreischartl-Grat hinab zu den Dreischarteln (gemäß AVF) und dem anschließenden Rückweg über das Appenzeller Kar ins Alperschontal förmlich an. Der Grat verläuft überwiegend im extremen Gehgelände, verlangt jedoch am Abbruch über der obersten Scharte die Beherrschung des II. Schwierigkeitsgrades (Eisentritte). Im Kar angekommen, geht es in einem großen rechtsseitigen Bogen talwärts und unter dem Dreischartlkopf vorbei zum Bergsteig, der von der Saxeralm ins Alperschon hinab führt. Hier schließt sich der Kreis und man ist in weiteren zwei Stunden in der Madau.
Fazit: Einmalig schöne Runde im Herzen der Lechtaler. Neben Kletterfertigkeit, benötigt man vorallem eine gute Ausdauer für die Gehzeit von über 12 Std. Zudem sollte man zähe Schuttpassagen, brüchiges Gestein nicht scheuen und sich im weglosen Steilgelände perfekt orientieren können.
Die Königsetappe und zugleich einer der schönsten Anstiege auf die Freispitze vollzieht sich im Rahmen einer großzügigen, komplett weglosen Überschreitung der vorgelagerten, nicht minder eindrucksvollen Gipfel der Rotspitze und Rotplatte. Zähe Schuttpassagen, brüchiges Gestein und ausgesetzte Kletterstellen fordern den erfahrenen Bergsteiger, der sich im oberen II. Grad wohl fühlt.
Anmerkung: Eine ausführliche Beschreibung findet sich unter www.gipfelsuechtig.de
Von der Ansbacher Hütte ausgehend, gewinnt man mit der Rotspitze (2837 m) das erste Highlight des Tages. Die Normalroute verläuft entlang des Südgrats mit linksseitigem Überwinden der Gipfelwand und wartet mit einer luftigen II auf. Danach kann man sich etwas entspannen und gemütlich hinüber zur Rotplatte (2831 m) wandern, wobei ein großer Turm linksseitig umgangen wird.
Nun ist der lang ersehnte Moment gekommen und das eigentliche Ziel des Tages, die Freispitze präsentiert sich dem Ankommenden in voller Wucht und Schönheit. Links erkennt man schon den Durchstieg des Normalanstiegs, während rechterhand die 450 Meter hohe Südwand lotrecht in die Tiefe stürzt. Der kompakte Plattenfels der 450 Meter hohen Südwand war es dann auch, welcher die Freispitze, lange nach der Erstdurchsteigung durch Dieter Heel und Manfred Schreck im Mai 1969, als Extremkletterberg weit über die Grenzen der Lechtaler Alpen hinaus berühmt gemacht hat. Herabstürzendes Schmelzwasser der vergangenen Jahrtausende hat in die Südwand eine Fülle scharf eingeschnittener Erosionsrinnen gesägt, welche dem Extremkletterer heute herausragend schöne Kletterrouten bieten.
Ungeduldig wird man nun den Abstieg durch die etwas unübersichtliche Nordwestflanke (Stellen I - II, je nach Routenwahl) hinab zu den Freispitzscharten in Angriff nehmen. Wie im AVF beschrieben geht es nun durch den hellen Räthkalkgürtel der Freispitze hindurch, um so das darüber liegende Mergelschuttfeld unter dem eigentlichen Gipfelaufbau zu gewinnen. Dazu von der Nördlichen Scharte 40 Höhenmeter nach links hinab, bis man leicht ansteigend zu einem Rasenfleck hinan steigen kann, der schon von Weitem zu sehen ist. Vom Rasenfleck aus gelangen wir zu einem etwas ausgesetzten Quergang, welcher jedoch wesentlich besser gangbar ist, als noch von der Freispitzscharte aus vermutet. Ein hier gespanntes Drahtseil macht die Querung weitgehend sicher, jedoch ist das Seil auf den letzten Metern etwas ungeschickt angebracht, wodurch man etwas vom Fels abgedrängt wird und so unnötig ausgesetzt über der Plattenkante queren muss. Am Ende des Quergangs leiten gut gestufte steile Grastritte zu der oben bereits beschriebenen Felsrippe empor, welche in zwar luftiger, aber sehr schöner und sicherer Kletterei zum unteren Ende des Hochkars leitet.
Für den weiteren, landschaftlich durchaus beeindruckenden Aufstieg zum Freispitzgipfel halten wir uns am Besten so lange wie möglich in den Felsstufen des Wasserlaufs und queren erst wenn das Gelände ungangbar wird auf die linke Begrenzungsrippe hinüber. Sie leitet zu einer scharf zugespitzten, parallel zu den Gipfelfelsen verlaufenden Felsrippe aus Aptychenkalken hinauf. Genau zwischen dieser und den Gipfelfelsen befindet sich eine breite Rinne aus dunkel verwittertem Mergelschutt, über welche wir mühsam zur Gratkante emporsteigen. Von hier steigen wir die sehr steilen Rätkalkstufen (I+) die letzten Meter zum Freispitzgipfel empor - 6 Stunden Gehzeit sind von der Hütte bis hier her zu veranschlagen.
Die Eindrücke, die nun auf einen einprasseln, kann man nicht in Worte fassen. Man muss es einfach selbst gesehen haben! Die ganze Pracht der Lechtaler liegt einem zu Füßen, wobei die Aussicht bis weit in die Zentralalpen hinein reicht. Bei gutem Wetter müssen sich selbst die großen Klassiker der Ostalpen strecken, um mit dieser farbenfrohen und umfassenden Aussicht mit halten zu können!
Um die Überschreitung zu vollenden, bietet sich der Abstieg (ca. 3 Std. bis ins Alperschon) über den Nordwestgrat/Dreischartl-Grat hinab zu den Dreischarteln (gemäß AVF) und dem anschließenden Rückweg über das Appenzeller Kar ins Alperschontal förmlich an. Der Grat verläuft überwiegend im extremen Gehgelände, verlangt jedoch am Abbruch über der obersten Scharte die Beherrschung des II. Schwierigkeitsgrades (Eisentritte). Im Kar angekommen, geht es in einem großen rechtsseitigen Bogen talwärts und unter dem Dreischartlkopf vorbei zum Bergsteig, der von der Saxeralm ins Alperschon hinab führt. Hier schließt sich der Kreis und man ist in weiteren zwei Stunden in der Madau.
Fazit: Einmalig schöne Runde im Herzen der Lechtaler. Neben Kletterfertigkeit, benötigt man vorallem eine gute Ausdauer für die Gehzeit von über 12 Std. Zudem sollte man zähe Schuttpassagen, brüchiges Gestein nicht scheuen und sich im weglosen Steilgelände perfekt orientieren können.
Tourengänger:
Maxe

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