Tomlishorn 2129m via SW-Grat


Publiziert von Bergamotte , 3. Dezember 2016 um 18:29.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 1 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:13km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW bis Lütholdsmatt
Kartennummer:1170 Alpnach

Die Zentralschweizer Voralpen kenne ich in und auswendig. So dachte ich zumindest  und war deshalb mehr als erstaunt, dass ich vom Tomlishorn SW-Grat noch nie gehört hatte. Ein Glück, dass ich tags zuvor am Widderfeld unterwegs war. Von dort ist der knackige Felsgrat schön einzusehen: ein regelrechter Leckerbissen für Alpinwanderer mit einem Flair für Genusskletterei.

Wir lassen das Auto oberhalb von Lütholdsmatt (1146m) stehen und steigen via Denneten zur Alp Fräkmünt auf. Diese Variante südlich der Musflue hat den Vorteil, dass wir ab Beginn in der Sonne laufen. Unterwegs bereits hat sich der Blick auf den langen SW-Grat geöffnet und unsere Vorfreude nur noch gesteigert. Den Ausgangspunkt, Tumli (1679m), erreicht man entweder über die Alpstrasse oder etwas direkter über einen kaum mehr benutzten Pfad (s. LK). Von der Alphütte quert man wenige Meter nach Osten und dann kann der Kletter- und Kraxelspass beginnen. Der Kalkgrat lässt kaum Wünsche offen: knackige Felsaufschwünge wechseln sich mit Graspassagen ab, die Ausgesetztheit ist moderat, teilweise wären ostseitig auch Umgehungen möglich. Die Schlüsselstelle muss teilweise auf Reibung geklettert werden, wobei Zolliker, ein paar Zentimeter grösser als ich, hier leichter hochkommt. Ständiger Begleiter ist die mächtige Widderfeld-Ostwand zu unserer Linken. Etwa in Grathälfte erreichen wir wieder Gehgelände und steigen steil zum Pilatus-Wanderweg hoch. Zwei Minuten später stehen wir auf dem Tomlishorn (2129m) und geniessen die exzellente Fernsicht, vor allem nach Norden übers Mittelland zur Jurakette. Selbst den Grand Ballon erkennt man mühelos.

Der kurze Übergang über den Gratweg zum Gemsmättli ist Genuss pur. Es folgt der Zustieg zum Stollenloch direkt der Widderfeld-Ostwand entlang. Dort hat sich ein ganz passabler Weg herausgebildet. Auch inoffizielle Markierungen sind vorhanden (aber wohin soll man sich hier eigentlich verlaufen?). Stellenweise erreicht man kurz die T4, vor allem im Abstieg von der kleinen Steinbrücke. Anschliessend die Treppe hoch durchs Stollenloch, welches direkt in der Widderfeld-Südflanke endet. Über die gut markierte Route (welche ich bereits gestern in ihrer ganzen Länge ab Birchboden begangen habe) steigen wir zügig aufs Widderfeld hoch, wobei man bei der kurzen Kletterstelle (mit dem derzeit unzuverlässigen Seil) nochmals eine T4 erreicht. Vom Ausstieg - mit Steinmann markiert - verbleiben ca. 100 Meter auf den Widderfeld (2076m) Gipfel. Für die Mittagsrast machen wir es uns dem Nordgipfel bequem und geniessen erneut die Sicht übers Luzernerland bis ins Elsass.

Vor dem Abstieg über die sanfte Westflanke beobachten und fotografieren wir ausgiebig die hiesige Steinbockkolonie. Besonders gelassen gibt sich ein einzelgängerischer Bock, welcher weiter unten direkt neben dem Wanderweg liegt und kaum Scheu zeigt. In der kleinen Ebene vor dem Rot Dossen beginnen wir mit dem Schlussabstieg nach Süden, welcher uns recht steil durch den Feldeggwald nach Märenschlag (1302m) führt. Ab hier unspektakuläres Auslaufen über die Asphaltstrasse zurück nach Lütholdsmatt.


Zeiten
2:20  Tomlishorn
1:05  Widderfeld
1:25  Lütholdsmatt

Link zu Zollikers Blogeintrag

Tourengänger: Bergamotte, Zolliker


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Kommentare (1)


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joe hat gesagt:
Gesendet am 4. Dezember 2016 um 17:01
Tolle Tour, schöne Fotos.

Gruss. joe


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