Widderfeld 2076 m - Panorama der Extraklasse


Publiziert von alpstein , 26. Juni 2010 um 18:52.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:26 Juni 2010
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Pilatusgebiet   CH-NW   CH-OW   CH-LU 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Lütoldsmatt - Blätz - Schy - Birchboden - Stollenloch - Widderfeld - Gemsmättli - Tomlishorn - Pilatus-Kulm - Fräkmünt - Schwändi - Lütoldsmatt
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bodensee - Winterthur - Zürich Nord-/Westumfahrung - Luzern - Alpnach - Grundenberg - Lütoldsmatt
Unterkunftmöglichkeiten:z.B. in Alpnach; Einkehr im Berggasthaus Lütoldsmatt
Kartennummer:map.wanderland.ch

Die Pilatuskette fehlte bisher noch in unserer Tourenstatistik. Heute war der Tag gekommen diese Pendenz abzubauen. Zahlreiche interessante Hikr-Berichte machten die Wahl nicht einfach. Wir haben uns für den Aufstieg auf das Widderfeld (2076 m) über das Stollenloch entschieden und wir haben es nicht bereut und zwar nicht allein wegen der tollen Route, sondern auch wegen des grandiosen Panoramas, das uns heute über mehrere Stunden begleitete.

 

Auf unsere Rundtour sind wir beim Berggasthaus Lütoldsmatt (1142 m) gestartet.  Das erste Stück ging über den geteerten Alpweg zum Parkplatz Schybach. Über den Weg von dort über die Alp Schy bis zur Alp Birchboden (1616 m) gibt es lediglich zu berichten, dass uns Jungrinder bei der Alp Schy ein Stück weit verfolgten und wir schon befürchteten, ebenfalls von der Feuerwehr gerettet werden zu müssen, wie neulich ein Ehepaar im Mythengebiet. Es blieb uns nichts anderes übrig, als mit den Wanderstöcken herumzufuchteln, um sie auf Distanz zu halten, was uns schlussendlich auch gelang. Für eine Anhebung des Adrenalinspiegels war dadurch jedenfalls gesorgt.

 

Kurz vor Birchboden verlässt man den Wald und die Südflanke wurde erstmals sichtbar, in der die Route aufwärts führen musste.  Wie von den alpinos beschrieben, gingen wir über die steile Weide weglos nach oben. Wir hielten dabei auf den Weidezaun zu, der rechts entlang der Abbruchkante verläuft. Weiter oben, noch innerhalb der Weide, sieht man dann die ersten Markierungen. An der nordöstlichen Ecke der Weide überquerten wir den Stacheldraht und nun ging es in der teils felsigen Flanke bergan.

 

Für trittsichere Bergwanderer mit gutem Beurteilungs- und Orientierungsvermögen wird dieser Aufstieg im SAC-Führer als anregend und interessant beschrieben. Dieser Beschreibung können wir uns ohne Vorbehalte anschließen. Mit etwas Umsicht sind die feinsten Wegspuren und die doch recht zahlreichen Markierungen kaum zu übersehen. Im oberen Teil der Flanke werden dann auch mal kurz die Hände gebraucht. An keiner Stelle ist die Route hier aber ausgesetzt. Der Schlussaufstieg kurz vor dem Widderfeldplateau ist zusätzlich auch mit einem Seil gesichert, was nicht zwingend notwendig wäre.

 

Für mich war dieses Teilstück heute insoweit ein kleines Problem, weil ich mit einer schmerzhaften Entzündung in der Schulter mehr oder weniger nur einarmig einsatzfähig war. Ein Handicap, dass ich mir vor kurzem bei 2 Vorkommnissen wegen meiner Wanderstöcke eingehandelt habe, die ich ansonsten als sehr hilfreich empfinde. Künftig werde ich aber durch meine Erfahrungen die Wanderstöcke jeweils ohne den Griff durch die Schlaufe benutzen. Soviel zum Thema Wanderstöcke.

 

Auf dem Plateau angekommen, ist man in kurzer Zeit am Gipfel, wo wir uns aber nur kurz aufhielten. Als nächstes standen das Gemsmättli (2054 m) und dann das Tomlishorn (2128 m) an, zwei Gipfel, die man nach Zwischenab-/Aufstiegen erreicht. Bei der Querung der Widderfeld-Nordflanke ist dabei etwas Vorsicht geboten, da das Gelände doch recht steil nach Norden abfällt. Auf dem Tomlishorn hielten wir uns ebenfalls nur kurz auf. Durch den vom Pilatus-Kulm herüberführenden, ausgebauten Weg war dort doch ein rechter Trubel. Unsere Brotzeit haben wir daher etwas abseits zu uns genommen.

 

Über Pilatus-Kulm und die Alp Fräkmünt (1499 m) haben wir dann den Abstieg nach Lütoldsmatt angetreten. Dabei quert man zunächst die imposante Südflanke des Tomlishorns rüber nach Pilatus-Kulm. Ein direkter Abstieg vom Gipfel nach Süden hätte da nur schief gehen können.

 

Die Tour endete mit der Einkehr im Berggasthaus Lütoldsmatt bei hochsommerlichen Temperaturen, wo wir unseren Flüssigkeitsspeicher mit trübem Most auffüllten. Das letzte Mal sind wir sicher nicht am Pilatus gewesen. Es warten noch andere interessante Routen dort darauf, begangen zu werden.

Hinweis: In der Südflanke des Widderfelds halten sich viele Gemsen auf. Wie schon in einem anderen Bericht erwähnt, muss u.U. mit Steinschlag durch flüchtende Tiere gerechnet werden. Heute war es auch so.

 


Tourengänger: alpstein, Esther58


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