Kramer (1985 m) - die klassische Rundtour


Publiziert von 83_Stefan , 25. Oktober 2016 um 21:36.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:22 Oktober 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Am südwestlichen Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen an der Ampel von der B23 in Richtung des Truppenübungsplatzes abbiegen und die Loisach überqueren; der Vorfahrtstraße nach rechts folgen bis zu einer Einmündung. Dort scharf links weiter und vorbei am Tierheim hinauf zum Parkplatz auf dem Kramerplateau.
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation UK50/50: Werdenfelser Land - Ammergebirge.

Im späten Herbst, wenn sich die Blätter leuchtend rot und gelb verfärben und den Indian Summer in die Alpen tragen, wenn die ersten Schneeflocken in den Hochlagen gefallen sind und wenn die kalte, klare Herbstluft eine gigantische Fernsicht erlaubt, dann ist die Zeit für den Kramer gekommen. Im Sommer ist dort oben sehr viel los, aber wenn der erste Schnee die nordseitige Querung bedeckt, bleiben die meisten Wanderer im Tal oder widmen sich anderen Zielen. Natürlich muss man dann auf dem nordseitigen Abschnitt noch besser aufpassen als im Sommer, aber der Gipfel ist dann eben auch exklusiver. Die Aussicht zur frisch verschneiten Zugspitze tut ihr Übriges, dass man die herbstliche Tour zum Kramer so schnell nicht vergessen wird.

Am Parkplatz auf dem Kramerplateau oberhalb des Tierheims beginnt die Tour. Man steigt hinauf zum Kramerplateauweg, dem man rechts nach Nordosten folgt, bis der Versorgungsweg der Bergwirtschaft St. Martin erreicht wird. Hier nach links hinauf bis zum Abzweig unmittelbar vor der Wirtschaft, wo man den Fahrweg verlässt und in angenehmer Steigung auf breitem Wanderweg durch schönen Wald hinauf wandert, der ab und zu schöne Ausblicke frei gibt. Eine enge Passage an einer Felswand wird komfortabel via Holzbrücke bewältigt und wieder im Wald geht's aufwärts, bis sich die Wege zum Königsstand und zum Kramer trennen.

Dem Steig nach links folgend, geht's nun deutlich steiler auf einem latschenbestandenen Rücken hinauf zum Kamm, wo sich erstmals ein Blick auf die Nordseite auftut. Zunächst leitet der Weg aussichtsreich am Kamm entlang, schließlich führt er aber auf der Nordseite bergab und umgeht den Vorgipfel schattseitig in einem Kar. In der Übergangszeit stellt diese Passage wegen Vereisung oder Altschnee die Schlüsselstelle der Tour dar.

Unmittelbar westlich des Vorgipfels leitet der Steig wieder hinauf und erreicht bald über den begrünten Verbindungskamm den höchsten Punkt des Kramer (riesiges Gipfelkreuz ein paar Meter südlich vorgelagert). Der Lage vis-à-vis des Wettersteingebirges geschuldet, kann man sich an den gewaltigen Felswänden im Süden kaum sattsehen - die kolossale Zugspitze ist ein prächtiger Anblick, vor allem, wenn sie frisch eingeschneit worden ist. Die vergleichbar sanften, grünen Berge im Norden sind ein willkommener Kontrast dazu und gestalten das Bild abwechslungsreich. Im Westen schaut man bis weit in die Allgäuer Alpen, im Osten zeigt sich das Estergebirge und der nördliche Teil des Karwendels. Beeindruckend ist natürlich auch der Tiefblick hinunter nach Garmisch-Partenkirchen, das man aus der Vogelperspektive vollständig überblicken kann. Der Kramer ist wirklich ein hervorragender Aussichtsberg!

Der Abstiegsweg leitet aussichtsreich am Kamm oder südseitig in Kammnähe nach Osten hinunter zur Stepbergalm, an zwei Passagen knapp unterhalb des Gipfels finden ängstliche Naturen ein Drahtseil zum Festhalten.

An der Alm bietet sich eine letzte Pause an, bevor man dem Steig scharf nach links schwach ansteigend durch die Weide in den Wald hinein folgt. Zunächst führt der Weg im Auf und Ab durch den Wald, später entschließt er sich dann aber doch, steil in Richtung Tal hinunter zu leiten. Nach langem Abstieg wird endlich ein breiter Fahrweg an einer Kehre erreicht, die man abkürzen kann. Dem breiten Weg folgt man hinunter zur Straße, auf der man alsbald wieder den Parkplatz erreicht.

Schwierigkeiten:
Anstieg via Bergwirtschaft St. Martin: T3 (erhöhte Vorsicht, falls Schnee oder Eis die nordseitige Querung erschwert!).
Abstieg über Stepbergalm: T3 (knapp unterhalb des Gipfels kurze Passagen mit Drahtseil).

Fazit:
Eine richtig schöne, abwechslungsreiche 4*-Rundtour auf einen Parade-Aussichtsberg hoch über Garmisch-Partenkirchen. Der Ausblick auf die wilde Wetterstein-Nordseite ist hier so schön, wie vielleicht nirgendwo anders. Wer den Kramer in der Übergangszeit anpackt, sollte mit erhöhte Schwierigkeiten bei der nordseitigen Querung rechnen. Es ist empfehlenswert, die Runde in der hier vorgestellten Richtung zu begehen, um die potentiell anspruchsvolle, nordseitige Passage im Aufstieg bewältigen zu können.

Kategorien: Ammergauer Alpen, 4*-Tour, 1900er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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