Großglockner Normalweg


Publiziert von BergfloHD , 2. Oktober 2016 um 12:44.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Glocknergruppe
Tour Datum: 2 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T   A-K 
Zeitbedarf: 8:00

Da ich spontan Ende des Sommers noch ein paar Tage Zeit hatte und dieses Frühjahr schon auf dem höchsten Berg Salzburgs stand, dachte ich mir, eine Tour auf den Großglockner wäre noch mal ein interessantes Unterfangen.
Da mein Bergführer des Vertrauens auch Zeit hatte und es mir auch zutraute, beschloss ich es zu wagen. Von den Berichten hatte ich doch gewissen Respekt, gerade die Ausgesetztheit am Grat hörte sich übel an. Erfahrung hatte ich nur mit Skihochtouren, aber dort war wenig echte Kletterei dabei.

Die Bedingungen waren sehr gut, es hatte lang nicht mehr geschneit, daher war der Fels eisfrei, was sicher die Schwierigkeit deutlich herabgesetzt hat.

Los gings morgens am Lucknerhaus, nach ca. 1:45h waren wir an der Stüdlhütte, um kurz was zu trinken. Dann gings weiter über den Ködnitzkees in 1:50h bis zur Adlersruhe. Der Gletscher ist schon extrem dünn und wenn man sieht was da an Wasser runter rinnt, kann man sich ausmalen, wann er weg ist.
Auf der Adlersruhe gemütlich ne Suppe gegessen, die echt gut war. Dann gings weiter zum Gipfel in noch mal 1:35h.
Bis zum Glocknerleitl sehr einfach über den Gletscher, der am Nachmittag schon recht weich war. Wir sind trotzdem mit Steigeisen gelaufen. Das Leitl war ziemlich nass und dreckig, aber ohne größere Schwierigkeiten. Auf der Schulter kamen uns ein paar Leute noch entgegen, nachdem diese durch waren, gings in einfacher Kletterei zum Kleinglockner, oben auf dem Grat gibt es zwar keine Schwierigkeiten, aber der psychologische Aspekt, dass man besser keinen Fehltritt macht, ist nicht zu verachten. Da mein Führer mich aber immer gut sicherte fühlte ich mich sehr sicher und habe auch keinen Fehltritt gemacht :)
Die Venedigerscharte wird ja gerne als Horrorstelle beschrieben, auch wegen des Gedränges. Da wir aber am Nachmittag kamen, mussten wir nur eine 3er Seilschaft passieren lassen und hatten dann freie Bahn. Mir erschien weder der Abstieg in die Scharte noch die Scharte an sich besonders schwer. Ab da ists dann locker bis zum Gipfel.

Den Gipfel hatten wir auch eine ganze Zeit für uns alleine, dann kamen noch ein paar andere, aber es war weit weg von den Horrorszenarien, über die man sonst so hört.

Den Abstieg finde ich meist schlimmer, als den Aufstieg. So auch hier, aber da ich immer gut gesichert war, so es bei mir einfach nur nicht so elegant aus. Allerdings sind wir im Abstieg Leuten begegnet, bei denen es noch schlimmer aussah ;)
Übernachtung auf der Adlersruhe, in der Nacht eine tolle Milchstraße und am nächsten Morgen der Abstieg der die Ostseite des Ködnitzkees mit einer kleinen Leiter. Mann hatte ich Muskelkater danach.

Insgesamt eine tolle Erfahrung, aber zum Sommerhochtourengeher werde ich sicher nicht. Mir gefällt die Landschaft im Winter viel besser und außerdem ist absteigen einfach doof, abwedeln dafür genial. Wobei das Geschmacksache ist.

Tourengänger: BergfloHD


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