Kurzbericht 

Inseln der Stille: Gumpenkarspitze und Gabelschrofen


Publiziert von ZvB , 4. September 2016 um 16:58.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum: 3 September 2016
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m

Vom ein Gipfel hört man selten (zum Glück) und über den anderen vieles. Beide lassen sich zu einer kurzweiligen Tour verbinden und wenn man noch den Prinzregentensteig einbaut, dann wirds eine echte Rundtour.
Ohne Skrupel beziehe ich den Wanderbus zum Wankerfleck und zur Kenzen Hütte in die Tourenplanung mit ein. Heute mag ich es gemütlich haben. Also stehe ich pünktlich um 07:00 Uhr an der Haltestelle am Parkplatz Halblech. Der erste Bus ist schon voll, da kommt glücklicherweise schon der zweite. Bei manchen Fahrgästen beschleicht mich das Gefühl, dass geradezu die Angst besteht nicht mitgenommen zu werden. Und wenn die Händtücher zur Sitzplatzfrühreservierung benutzen könnten, dann würden sie es auch tun. Wir sind schließlich in Schland ...

Endlich geht es am Wankerfleck los und ich freue mich noch über die durch den nassen Sommer üppige Vegetation, da stehe ich schon auf dem Geiselsteinsattel. Merke: Wenn Du der Erste bist, dann laufen alle Gemsen vor Dir weg. Wer erschreckt hier eigentlich vor wem?
Noch ein wenig weiter und dann folgt auch schon der steile Abbieger zur Gumpenkarspitze. Zuerst geht es auf einen weiten, ersten Grasabsatz. Den Gemsen gefällts hier auch. Das lassen zumindest die zahlreichen Gamsköttel erkennen.
Weiter geht es zu einer Graschulter nach rechts. Dann zu einer weiteren Grasschulter nach links, um dann über eine von unten kaum einsehbare Grasschulter auf den schon sehr spannenden Gipfelgrat zu gelangen.
Am Gipfel werde ich mit einem Gipfelbuch belohnt, das es schon gab bevor ich überhaupt geboren wurde. Und wahrscheinlich hat dieses Gipfelbuch auch noch Platz für die nächsten zehn Jahre. Mehr will ich gar nicht über diesen Gipfel sagen (T4, I).
Weiter gehts zum Gabelschrofensattel, dem Ausgangspunkt für die Südrinnen, die mich zum Gabelschrofen tragen sollen. Na ja, man muss schon selber hinaufsteigen.
Die ersten 50m geht durch eine bröselige Rinne recht gerade hinauf (I-II). Danach erfolgt ein kurzer Linksschlenker gefolgt von einem Rechtsschlenker auf zwei miteinander verschränkten Grasbändern. Dann weiter über Schrofeen (T5) und ca. 20m durch die Gipfelrinne (II) auf den Gipfel. Das ist auch ein relativ schmaler Platz auf diesem Planeten, aber vom Trubel der umliegenden Gipfel (Krähe u.v.a.) bekommt man dort nichts mit.. Die Stille wird nur durch eine Kettensäge im Tal durchbrochen und ich muss sofort an eine Szene aus "Der Ritter der Kokosnuss" denken. Ob es gleich das Holzpferd gibt?
Lieber absteigen, bevor ich beginne unter Sauerstoffmangel zu haluzinieren.
Hinab erscheint es mir etwas schwieriger, aber das liegt sicher daran, dass ich schon so ungelenk geworden bin. Das hat jedenfalls Spaß gemacht!

Jetzt geht es noch bergab und dann weiter über den Prinzregentensteig. Mit seinen unzähligen Drahtseilen verfügt dieser schon über Klettersteigcharakter. Ich bin verwundert nichts darüber in einem von Hüslers unzähligen Klettersteigführern zu finden. In der AV-Karte gibts den Weg auch nicht. Lediglich in der Übersichtskarte "Füssen" des Bayerischen Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (gibts da auch ne Abk.?) ist er verzeichnet.
Jedenfalls ist er die kleine Mühe wert, der Prinzregentensteig. Wegen der häufigen Querung von Bächen und der nördlichen Exposition ist der Prinzregentensteig eher etwas für die trockenen Tage. Mit Altschneeresten könnte das eher unangenehm werden.

Zurück am Wankerfleck meint man, dass es gleich regnen könnte. Aber Dank Drei-Wetter-Taft hält es noch. Der Bus hält auch. Es sind noch sieben Plätze frei. Sieben Stehplätze! Aber wie sagte schon Großmutter: "Besser schlecht gefahren als gut gelaufen."

Ein bisschen was zu diesem Tag erzählen dann auch noch die Bilder ...

Tourengänger: ZvB


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