Kenzenkopf und Gabelschrofen-Überschreitung


Publiziert von quacamozza , 11. Juli 2017 um 11:14.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:22 Juni 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 1160 m
Strecke:Kenzenhütte-Kenzensattel-Kenzenkopf-Gabelschröfle-Gabelschrofen-Krähe-Fensterl-Gumpenkar-Kenzensattel-Kenzenhütte (13 km)
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 6 1:25 000 Ammergebirge West Hochplatte, Kreuzspitze

Das Kenzengebiet ist das ideale Wanderterrain in den Ammergauern. Von der Kenzenhütte aus lassen sich Touren in alle Richtungen auf gut ausgebauten Wegen unternehmen. Die Wanderungen lassen sich oft aufpeppen, in dem man den einen oder anderen anspruchsvolleren Gipfel am Wegesrand mitnimmt oder gar überschreitet.
 
Der Gabelschrofen ist dabei wegen seiner auffälligen Form besonders interessant. So haben yuki und ich diesen schönen Gipfel bereits 2016 besucht, und auch vor zwei Tagen bin ich im Rahmen einer längeren Tour wieder durch die Südrinne hinaufgestiegen. Der Nordgrat stand allerdings noch aus, und da ich schöne Gipfel gerne schnell hintereinander mehrfach besteige, musste ich diese Route sehr bald kennenlernen.

Am Kenzenkopf bin ich bisher nur vorbeigelaufen. Ein schwarz bepunkteter Weg führt vom Kenzensattel auf den Westgipfel. Anspruchsvoll ist allerdings nur der Übergang zum 7 Meter höheren Hauptgipfel. Auf einer äußerst luftigen Schneide turnt man in wenigen Minuten zur Gipfelstange.



Zur Schwierigkeit:

Kenzenkopf: T 3-4, Übergang zum Hauptgipfel II, sehr ausgesetzt
Gabelschröfle: T 5 und I
Gabelschrofen Nordgrat:T 5 und II, sehr bröselig
Südrinne: kurz T 4-5 und bis II+
Wanderwege: meist kaum T 3, nur unter dem Fensterl T 4


Zum Zeitbedarf:

Kenzenhütte-Kenzensattel: 35 min
Kenzensattel-Kenzenkopf Kreuzgipfel: 10-15 min
Übergang zum Hauptgipfel und zurück: 15 min
Kenzenkopf Kreuzgipfel-Gumpenkar-Gabelschröfle: 1 Std 20 min
Gabelschröfle-Gabelschrofen: 15-20 min
Gabelschrofen-Krähe: 30 min
Krähe-Fensterl: 15 min
Fensterl-Gumpenkar-Kenzensattel: 40-45 min
Kenzensattel-Kenzenhütte: 25 min



Von der Kenzenhütte (1294m) geht's auf der Route der Wandertrilogie Allgäu auf gutem Weg in den Kenzensattel (1650m). Der Stichweg zum Kenzenkopf führt von hier rechts aufwärts. Oben wird ein Vorgipfel halb umrundet, dann geht es von Südwesten auf den Westgipfel mit Kreuz und Buch (1645m).

Der Übergang zum Hauptgipfel (1652m) erfordert zwar nur leichte Kletterei (II), ist aber völlig schwindelfreien Bergsteigern vorbehalten. Es ist schmal und pfeift nach beiden Seiten dermaßen runter, dass man schon mal den Atem anhält. Auch die Qualität des Felses ist nicht über jeden Zweifel erhaben. Mit der nötigen Vorsicht geht's dann aber doch recht gut.

Kurz vor dem Gabelschrofensattel führt eine angedeutete Spur rechts in Richtung Gabelschröfle. Die Spur endet vor einer steilen Schrofenstufe. Diese knapp unterhalb des Sattels zwischen Gabelschröfle und Gabelschrofen befindliche Stufe wird überstiegen (T 5 und I). Vom Sattel führt ein zwischendurch ausgesetzter Grasgrat (T 4 und I) mit leichtem Auf und Ab in wenigen Minuten zum Steinmann auf dem Gabelschröfle.

Zurück in den Sattel und nun einen Felskopf rechts umgehen. Danach gibt's zwei Möglichkeiten: entweder nach links auf den Felskopf und nach kurzem Abstieg von diesem in den oberen Teil der Nordrinne (meine Variante, weniger brüchig als die komplette Rinne) oder nach Umgehung des Felskopfes nach rechts zum Einstieg in die Rinne und in dieser aufwärts. Beide Varianten erfordern Trittsicherheit im brüchigen Fels und Kletterei im II.Grad.
Dann in der Rinne, oben eher nach links auf den ausgesetzten, aber deutlich weniger bröseligen Begrenzungsgrat, zum GK auf dem Gabelschrofen (1989m).

Die im Gipfelbuch angegebene Höhe von 2010m ist falsch. Der Gabelschrofen ist gut 20 Meter niedriger als die Krähe (siehe auch Topo-Karte und AV-Karte).

Abstieg auf bekanntem Weg durch die obere und untere Südrinne, als Abstiegsroute aufgrund des besseren Felses geeigneter als die Nordrinne. Über die Krähe (2010m) und das Fensterl (1916m; auf der Nordseite steiler, versicherter Weg) geht es zurück ins Gumpenkar und zur Kenzenhütte.


 

Tourengänger: quacamozza


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Kommentare (1)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 11. Juli 2017 um 12:01
Sehr schöne Tour, genauso hatte ich die Runde auch geplant.. ;-)


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