Gabelschrofen (2010m) - Im goldenen Oktober


Publiziert von AIi , 27. November 2015 um 20:53.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:24 Oktober 2015
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m

Der Herbst hält Einzug, die Tage werden kürzer und die Wander- und Klettersaison neigt sich dem Ende. Der Wetterbericht kündigt fürs Wochenende nochmals Föhnwetter mit hohen Temperaturen und guter Fernsicht an, als mein Bruder mir vorschlägt den Gabelschrofen zu besteigen. Für mich ist diese Tour mittlerweile wirklich nichts mehr neues, doch auch beim 6. Mal taugt es einfach an diesem Gipfel zu stehen. Mein Bruder hingegen, dessen Hauptsport Bergrennen mit Rennrad sind, hat bislang nur durch meine Erzählungen vom Gabelschrofen  gehört, möchte ihn nun aber auch ersteigen.

Los gehts in Hohenschwangau bei Füssen, wer die 5 Euro für einen Parkplatz sparen möchte, der hat die Möglichkeit vor dem Ort am Straßenrand in Buchten zu parken. Rennradfahrerfreundlich steht zunächst mal eine 650hm-MTB-Auffahrt zur Jägerhütte an, welche anfangs über einen steilen Schotterweg zur Bushaltestelle Schloss Neuschwanstein, dann weiter über Asphalt zur Bleckenau und von dort meist wieder über Schotter zur 1400m hoch gelegenen Jägerhütte führt. Mehr auf Drängen meines Bruders als aus eigenem Willen stand für mich hier ein kleiner Leistungstest an, mal sehen was die zahlreichen MTB-Höhenmeter der Saison so gebracht haben. Mit genau einer Stunde von Hohenschwangau zur Jägerhütte schaffte ich eine persönliche Bestzeit und mein vorher angestrebtes Ziel, wenn der Bruder die 650hm aber in 30 Minuten schafft wirkt die eigene Zeit ziemlich schlecht;)

Von der Jägerhütte schieben wir unsere Räder anschließend noch knapp 100hm weiter über einen gröberen Karrenweg zum Ochsenängerle. Im unteren Teil haben unsere Amtsträger leider am Wegesrand eine unpassende Antenne mit unbekannter Funktion aufgestellt, nicht mal die sinnvolle Beseitigung des Funklochs an der Jägerhütte wurde durch diese Baumaßnahme erreicht.

Weiter gehts zu Fuß über den breiten Wanderweg über den Niederstraußbergsattel Richtung Schwangauer Kessel. Auf ca. 1660m, bevor der Wanderweg in die Nordflanke des Niederstraußberg einbiegt, verlassen wir den Weg und steigen nach rechts zum Grat auf. Diesem folgen wir dann im moderaten aber nicht gänzlich unanspruchsvollen Gelände (bis T3) Richtung Krähe, bis man nach links über einen drahtseilversicherten Steig zum Gabelschrofensattel absteigen kann.

Nun folgt der anspruchsvollste Teil der Tour: Der Normalweg auf den Gabelschrofen über die Südrinnen. Dazu steigt man vom Sattel auf Pfadspuren auf eine breite Rinne in der Südseite zu und klettert diese nach oben (II) bis man das Schrofenstück erreicht. Über dieses wird gerade weiter zum Beginn der zweiten Südrinne aufgestiegen (T5). Anschließend durchklettert man die obere, kürzere Rinne, welche sich direkt unterhalb des Gipfels nochmal verzweigt: Die rechte Variante ist der einfache Weg (II), bei der linken muss man sich mit etwas Kraft an einem Klemmblock hochziehen (III-). Da mir letztere Variante noch fehlte, habe ich sie dieses Mal nachgeholt, mein Bruder ohne Bedenken hinterher.

Zurück gings wieder über die Südrinnen und den Schwangauer Kessel zu den Rädern. Getaugt hat es uns beiden, auch wenn es für den einen eine Erstbesteigung und für den anderen der 6. Besuch war - der Gabelschrofen ist halt einfach ein Klassiker!

Schwierigkeiten:
Hohenschwangau - Jägerhütte: T1 L (Fahrweg)
Jägerhütte - Ochsenängerle: T1 WS (grober Karrenweg)
Wanderweg über Niederstraußbergsattel: T2
Niederstraußberggrat: bis T3 (weglos)
Gabelschrofen Normalweg Südrinnen: T5 II

Tourengänger: AIi


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