Teufelstättkopf (1758 m) - Ammergauer Filetspitzen


Publiziert von 83_Stefan , 17. Juli 2016 um 23:10.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:25 Juni 2016
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via B23 nach Oberammergau; am nordwestlichen Ortsrand der Beschilderung zur Kolbenbahn folgen. Großer, kostenpflichtiger Parkplatz.
Unterkunftmöglichkeiten:August-Schuster-Haus ("Pürschlinghaus", DAV Sektion Bergland, 1564 m).
Kartennummer:Bayerisches Landesamt für Vermessung und Geoinformation - UK50-49 Pfaffenwinkel Ammergauer Alpen nördl. Teil.

Es gibt Touren, die noch den kleinen, entscheidenden Tick erlebnisreicher sind, als die anderen. Das sind eben die Touren, die man seinem besten Freund empfehlen würde, der auf der Suche nach einem Tourenvorschlag ist. Der Weg über den Sonnenberggrat zum Teufelstättkopf ist eine davon - spannende Szenerie direkt am Wegesrand, beeindruckende Ausblicke, kurzweilige Anstiege und eine Hütte zur Einkehr bieten auf dieser Runde alles, was des Bergsteigers Herz begehrt. Die hier beschriebene, mehr als nur lohnende Runde im Nordostteil der Ammergauer Alpen wird man lange positiv in Erinnerung behalten!

Los geht's am kostenpflichtigen Parkplatz der Kolbenbahn am Rande von Oberammergau. Hinter der Talstation leitet ein Fahrweg nach Südosten und trifft bald darauf auf einen weiteren Fahrweg. Hier beginnt ein Steig (beschildert), der am Kolbenbach entlang durch Wald hinauf zum Versorgungsweg der Kolbenalm leitet. Auf dem breiten Schotterweg bergauf und vorbei an der Großbaustelle Kolbenalm, bis nach links ein Weg abzweigt (beschildert u.a. mit "Kofel").

Auf ihm im Wald angenehm bergauf zu einer Verzweigung, wo man sich rechts hält (u.a. "Pürschling"). Kurz darauf wird eine zweite Verzweigung erreicht, an der erstmals der Sonnenberg ausgeschildert ist - hier geht's der Beschilderung folgend links weiter hinauf zu einer Rodung, wo endlich der Wald verlassen wird. Der Steig leitet die Wiese steil empor und biegt in westliche Richtung ab, um die Nordhänge des langen Sonnenberggrats zu queren. Bald zweigen nach links deutliche Trittspuren ab, die durch den felsdurchsetzten Hang steil hinauf - vorbei an einer markanten Nadel - zu P. 1615 m leiten. Hier oben öffnet sich eine atemberaubende Aussicht nach Süden über das Lindertal (Graswangtal) zum Wettersteingebirge. Von hier oben lässt sich zudem der gesamte Gratverlauf vom östlichen Zahn bis zum Sonnenberg bestens einsehen.

Man folgt den Trittspuren wieder hinunter zum Steig; auf diesem in westlicher Richtung mit bemerkenswerten Nah- und Fernblicken weiter, bis abermals deutliche Trittspuren nach oben leiten. Auf ihnen in wenigen Minuten hinauf zum ungemein lohnenden Gipfel des Sonnenberg. Wer hier nicht hinauf steigt, verpasst das Highlight der Tour! Das kleine, schlichte Gipfelkreuz (mit -buch) vor dem Anblick der Zugspitze macht richtig was her! Der Tiefblick aus der Vogelperspektive nach Graswang ist genauso interessant wie die Schau zur Königin des Wettersteingebirges - Prädikat "besonders lohnend"!

Auf den Spuren geht's wieder hinunter zum Weg und auf ihm weiter in westlicher Richtung. Ein paar versicherte Stellen werden passiert, dann wechselt der Steig auf die steile Südseite (Seilpassagen) und quert etwa auf gleicher Höhe, bis er wieder auf die Nordseite übertritt und bald darauf den breiten Versorgungsweg des Pürschlinghauses erreicht - die Königsetappe der Tour liegt nun hinter uns!

Zur Abrundung empfiehlt sich noch ein Abstecher zum Pürschlinghaus, wo eine Stärkung auf den Bergsteiger wartet. Und wenn man dann schon mal "fast da ist", kann man gleich noch auf den aussichtsreichen Teufelstättkopf steigen. Also links weiter und auf dem Fahrweg in wenigen Minuten zur Hütte hinauf. Von dort weiter am breit ausgetretenen Wanderweg aufwärts, bis nach rechts der Gipfelweg zum Teufelstättkopf abzweigt. Die letzten Meter geht's steil, aber bestens versichert durch Felsen hinauf zum Teufelstättkopf, von dem sich eine 360-Grad-Rundumsicht bietet. Zwar hat dieser häufig besuchte Berg nicht den Charme des Sonnenberg, aber die Aussicht ist trotzdem klasse!

An der Hütte vorbei, geht's auf dem Versorgungsweg wieder bergab, bis nach rechts der breite Wanderweg zum Kolbensattel abzweigt (beschildert). Er quert - die Höhe nahezu haltend - durch Wald hinüber zum Kolbensattel, wo Pandora ihre Büchse mit der gesamten Palette an Fun und Excitement am Berg inklusive akustischer Radialbeschallung im Humtata-Takt geöffnet hat. Wem nach Schunkeln und einem Alpincoaster-"Abenteuer" zumute ist, der ist hier bestens aufgehoben - der Rest geht schnellstmöglich am Fahrweg daran vorbei. Entweder folgt man diesem hinunter, bis der Anstiegsweg wieder erreicht wird, oder man nützt den (nicht beschilderten) Abkürzer über die Skipiste.

Schwierigkeiten:
Von Oberammergau über Sonnenberggrat zum Pürschlinghaus: T3+ (einige versicherte Stellen).
Abstecher zu P. 1615 m: T4- (steiles Gras, kurzzeitig Schrofenterrain).
Abstecher zum Sonnenberg: T3+ (etwa vergleichbar mit dem markierten Steig).
Vom Pürschlinghaus zum Teufelstättkopf: T3 (nur wenige Meter am Gipfelaufbau).
Abstieg via Kolbensattel: T1.

Fazit:
Eine wunderschöne 5*-Runde in den nordöstlichen Ammergauer Alpen, deren absolutes Highlight sicherlich der Sonnenberggrat mit dem entsprechenden Gipfel ist. Pürschlinghaus und Teufelstättkopf als Zugaben machen die Tour reichhaltiger und lohnen. Lästig ist jedoch das Alpin-Kasperletheater um den Kolbensattel, außer man steht auf "Fun und Action" am Berg...

Kategorien: Ammergauer Alpen, 5*-Tour, 1700er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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