Vom Zahn Westgipfel (1615m) zum Hennenkopf (1768m) - Gratwandern & Gipfelsammeln in den Ammergauern


Publiziert von Andy84 , 26. Oktober 2016 um 15:46.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:26 Mai 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Ca. 25km

Der lange Klammspitzkamm ist wirklich mit sehr vielen Gipfeln bestückt, den östlichen Teil des Kammes haben wir vor ein paar Wochen besucht, heute war eine lange Wanderung im Mittelteil auf der Tagesordnung. Der Klammspitzkamm ist vorallem im Frühling und im Herbst das perfekte Wandergebiet, während in den höheren Lagen noch oder schon Schnee liegt, kann man hier ausgiebig unbesorgt wandern.

Startpunkt der heutigen Tour ist der Parkplatz der Kolbensesselbahn. Über den Fahrweg geht es hinauf zur Kolbenalm, kurz danach wird der Fahrweg verlassen und es geht auf dem guten Wanderweg hinauf in Richtung Zahnmassiv. Dieses wird vom Wanderweg und auch von uns heute links liegen gelassen, die Überschreitung haben wir erst vor kurzem gemacht. Der Westgipfel des Zahnmassivs ist jedoch unser erstes Gipfelziel, die Besteigung erfolgt recht einfach über den kurzen Westgrat. (T3+)
Das nächste Ziel ist die Sonnenspitze, der Übergang dorthin ist kann auf dem Wanderweg erfolgen oder etwas spanndender auf schmaler Spur dem Grat folgen. (T3+, I)
Hat man auf dem Zahn Westgipfel noch komplett seine Ruhe, so ist die Sonnenspitze doch deutlich stärker frequentiert. Die Aussicht ist auch hier wirklich klasse, aber da wir schon auf dem Zahn eine längere Pause eingelegt haben geht es direkt weiter auf schmaler Spur direkt in die Westflanke. Ein bisschen Handeinsatz (T4-, I) ist gefragt und schon geht es auf dem Verbindungsgrat weiter nach Westen. Bald teilt sich der Weg auf, wir wählen die spanndere und teilweise versicherte Südvariante und gelangen schnell hinüber ins Gebiet um den Pürschling.
Der Pürschling selbst ist nicht mehr als 2 vorgelagerte Felsköpfe, der niedrigere kann recht einfach bestiegen (T3+) werden. Während Diana die Aussicht dort geniesst schau ich mir noch den zweiten Zacken an. Dieser ist etwas anspruchsvoller zu besteigen, der Fels ist recht brüchig und zudem ist der zweite Klettergrad (T4, II) hier gefragt.
Am überfüllten Pürschlinghaus wandern wir direkt vorbei und folgen dem Maximiliansweg ein Stück nach Westen. Nach ein paar Minuten ist eine steile Wiese erreicht über welche es hinunter an den Schaflahnerkopf oder auch Pürschlingsnadel geht. Die Aufstiegslinie ist recht klar, es bieten sich aber einige Möglichkeiten den Aufstieg zu variieren. Leider ist der Fels und das Gras etwas nass, umsichtiges Steigen ist hier erforderlich (T4+, II). Am Gipfel gibt es ein kleines Kreuz, leider aber kein Gipfelbuch. Mehrere Absteilstände ist zu finden, in der steilen Ostwand sind einige Kletterrouten zu finden. Auch kann der "Normalweg" gesichert werden. Im Abstieg ist dann nochmal erhöhte Vorsicht aufgrund der Nässe gefragt, das Seil hänge ich zur Sicherheit mal ein, gebraucht wird es aber zum Glück nicht.
Über den Wanderweg nun zurück zum Pürschlingshaus und hinauf zum Latschenkopf. Auch hier ist es wieder interessant zu beobachten das Gipfel mit Kreuz eine deutlich höhere Anziehungskraft haben. Den vielbesuchten Teufelstättkopf lassen wir noch rechts liegen, ihn besuchen wir erst später auf dem Rückweg. Unser nächstes Ziel ist das Laubeneck. Direkt auf dem Kamm geht hinüber in die Scharte vor diesem, der Wanderweg führt teilweise recht abschüssig nordseitig (T4-) um diesen herum. Auch am Laubeneck sind eingebohrte Kletterrouten zu finden. Trotz Gipfelkreuz führt kein ausgeschilderter Weg auf das Laubeneck, wir folgen ein paar Spuren durch den Latschenverhau.
Nun fehlt bis hinüber zum Dreisäulerkopf nur noch der Hennenkopf auf meiner Agenda. Während Diana die warme Frühjahrssonne geniesst geht es für mich nun im Laufschritt dem Hennenkopf entgegen.
Diesen erklimme ich direkt über eine nette Südrinne und dem danebenliegenden etwas brüchigen Grat. Schöne Kletterei im guten 2-ten Grat.
Über den Normalweg wieder hinunter und zurück zum Laubeneck und zusammen weiter zum Teufelstättkopf, welcher auf versichertem Steig bestiegen wird. Dieser Gipfel wird eindeutig sehr oft bestiegen, selten findet man derart speckigen Fels vor.
Da es schon recht spät ist genießen wir die schöne Aussicht komplett allein, das dürfte hier oben denk auch nicht allzu oft vorkommen.
Für den Abstieg wählen wir nun den Nordostkamm, in diesem findet sich noch ein netter kleiner bekreuzter Felskopf mit dem lustigen Namen "Auf dem Stein". Ein bisschen gekraxelt werden muss dann schon (T4, I) um auf der Sitzbank unter dem wunderschönen Kreuz den Sonnenuntergang zu genießen.
Über die Kuhalm geht es dann auf breitem Fahrweg hinüber zur Kolbensattelhütte und weiter hinunter zum Parkplatz.

Fazit:
Eine etwas längere und wunderschöne Frühlingswanderung in den Ammergauer Alpen gewürzt mit ein paar nette Kraxeleinlagen. Die Tour lässt sich beliebig verkürzen oder auch verlängern, am besten ist man hier zu den Randzeiten unterwegs sonst kann es gerade um das Pürschlinghaus und den Teufelstättkopf herum sehr belebt werden.



P.S: Den östlichen Teil des Klammspitzkammes haben wir vor ein paar Tagen erneut besucht.
*Am Zahn (1619 m) Überschreitung - luftige Gratwanderung hoch über dem Graswangtal

Tourengänger: Andy84, Diana


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Kommentare (1)


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Nic hat gesagt: Schöne Tour,...
Gesendet am 26. Oktober 2016 um 17:13
die ich in ähnlicher Form demnächst auch mal wieder unternehmen möchte. Der Zahn Westgipfel ist schon eine tolle Aussichtsloge! Aber auch Laubeneck und Hennenkopf sind immer wieder einen Besuch wert.


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