Kofel, Sonnenberggrat und Pürschling - landschaftliches Highlight in den Ammergauer Alpen


Publiziert von maxl , 2. August 2013 um 04:11.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:31 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die Abfahrt von der Bundesstraße nördlich von Oberammergau wählen. Gleich danach rechts auf den gebührenpflichtigen Parkplatz des Kolbenliftes (3€ hab ich per schlecht funktionierendem Automat gezahlt)
Unterkunftmöglichkeiten:Eine sehr empfehlenswerte am Pürschlinghaus!

Ein landschaftlicher Höhepunkt ist diese Tour in der Tat, ein echter freilich nicht, denn man knackt so gerade eben mal die 1600-er Marke. Aber das tut der Tatsache keinen Abbruch, dass diese Tour ein echtes Schmankerl ist, äußerst abwechslungsreich im Landschaftsbild wie in der Wegführung, mit phantastischen Ausblicken und schöner Natur. So habe ich also meinen Besuch aus Norddeutschland in die Ammergauer Alpen entführt.

Los geht's gegen elf in Oberammergau. Da wir eine Rundtour vorhaben, parken wir das Auto am Parkplatz des Kolbenliftes am nördlichen Ortsausgang. Von dort gelangen wir über einige völlig unnötige Umwege zum Parkplatz am Kofeleinstieg. Gegenüber befindet sich ein Friedhof, wenn das mal kein gutes Zeichen ist... Der Weg zum Kofel quert hier kurz entlang des Ostaufschwungs und führt dann nach recht ab und in schönen, kühlen Wald hinein. Hier geht's dann gleichmäßig steil hinauf, einmal wird eine kleine Schuttreiße gequert, kurz danach stehen wir am Sattelchen vor dem Kofel. Natürlich ist dieser witzige Felszacken unser erstes Ziel. Äußerst üppig versichert führt der Weg erst durch Schrofen, dann dem Graterl entgegen und schließlich durch eine kleine Steilstufe zum gut frequentierten Gipfel mit seinem überdimensionierten Kreuz. Bis hier hin ab Beginn des Steiges eineindreiviertel Stunden, allerdings in eher gemütlichem Tempo, T3 am Schluss, I bzw. L.

Nach angemessener Gipfelrast und Genuß der Tiefblicke gen Oberammergau steigen wir wieder zurück zur Scharte und wenden uns den weiteren Zielen zu. Dazu queren wir erst lange und eben auf autobahn-ähnlichem Steig die Nordflanke des beginnenden Sonnenberggrates, bis wir einen kleinen Regenunterstand erreichen. Dort an den beiden Abzweigen jeweils links, um auf gutem Weg die Flanke des Zahns zu gewinnen. Kurz vor den zahlreichen ansehnlichen Felstürmchen um den Zahngipfel wird's dann wieder flacher, und es geht äußerst kurzweilig in leichtem Auf und Ab knapp unterhalb des Grates entlang. Ein gutes Stück weiter westlich zweigt dann nach links gut sichtbar der Weg zum Sonnenberg ab. Hier wird's kurz mal ziemlich steil und rutschig, aber auch das schaffen wir, und stehen also um kurz nach vier auf dem kleinen Gipfelchen des Sonnenbergs mit seinem netten Eisenkreuz. Wegs leichter Ermüdungserscheinungen meiner Begleiter haben wir ziemlich lange gebraucht, 1,5-2h ab Kofel sollte man aber wohl schon rechnen. T3.

Nach erneuter Gipfelrast steigen wir auf der anderen Seite des Sonnenbergs wieder hinab. Zunächst quert man ausgesetzt, aber leicht den Gipfelblock, danach geht's etwas schrofig und sehr steil bergab zum Weg, der sich auf gleicher Höhe in der Nordflanke hält. Diesen verfolgen wir dann also weiter gen Westen, meine Mitgeher motiviere ich durch die Aussicht auf ein leckeres Essen am Pürschlinghaus. Der Weg wird sogar noch schöner, Schlendergelände wechselt sich ab mit kurzen versicherten Passagen und kleineren steilen Absätzen. Am Ende geht's sogar noch für eine Weile in die Südflanke, wo der Weg ein ganzes Stück lang ziemlich ausgesetzt ist. Bleibt aber alles in allem leicht. Wieder in der Nordflanke verliert man ein paar Höhenmeter und erreicht den Fahrweg zum Pürschlinghaus kurz vor demselben. Fünf Minuten später sind wir dann da, und können unsere wohlverdiente Verpflegung in aller Ruhe genießen. Der Hubi will uns zwar noch zu einer Übernachtung überreden, hat damit aber keinen Erfolg.

Gut gestärkt können wir uns also an den Abstieg wagen. Da der Besuch aus Berlin inzwischen ein wenig müde ist, biete ich ihnen an, dass sie den Fahrweg nach Unterammergau hinabhatschen, wo ich sie dann abholen kann. Eine viertel Stunde nach dem Pürschlinghaus zweigt vom Fahrweg nach rechts der Kofelsteig ab. Diesen verfolge ich - jetzt also alleine - und steige ohne jede Höhendifferenz in einer guten halben Stunde weiter zum Kolbensattelhaus. Jetzt muss ich nur noch eine weitere halbe Stunde den nervigen, weil rutschigen und steilen Fahrweg hinabeiern. Kurz nach der Kolbenalm biege ich links ab, um den Parkplatz des Liftes wieder zu erreichen. Daselbst bin ich dann kurz vor halb neun.

Insgesamt waren wir also gute neun Stunden unterwegs, allerdings incl. 1h Abendessen auf dem Pürschlinghaus, 2 Gipfelpausen und diversen Stopps zum Durchschnaufen und anderen Behufen. Geht man flott, so ist die Runde wohl auch in guten sechs Stunden zu schaffen. Die Schwierigkeiten übersteigen nicht T3, allerdings ist's hin und wieder etwas ausgesetzt. Manchmal muss sogar ganz kurz gekraxelt werden. Alles in allem aber eine wirklich sehr zu empfehlende Runde - selbst für heiße Sommertage, denn man hält sich recht lange in der Nordflanke sowie im Wald auf. Höhepunkte sind zweifellos der nette Gipfel des Sonnenbergs sowie das gemütliche Pürschlinghaus mit nettem Personal und gutem Essen. Steht man nicht so auf Touri-Massen, kann man sich den Kofel wohl schenken, aber andererseits: wenn man schon mal da ist..... sonst hätte wohl irgendwie auch was gefehlt...!

Tourengänger: maxl


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Kommentare (2)


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Winterbaer hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2013 um 10:12
> Gleich danach rechts auf den gebührenpflichtigen Parkplatz des Kolbenliftes (3€ hab ich per schlecht funktionierendem Automat gezahlt)
Wenn Du unter der Kolbenalm am Kolbenalmschlepplift, Wegweiser "Friedenshöhe" und dann weiter bergwärts, (im Sommer sind die Bügel abgebaut) geparkt hättest, wärst Du näher am Auf- und Abstieg (Kolbenalm-Zahn) gewesen und hättest zudem gar nix bezahlt:-)
So bist Du eigentlich gar nicht an der Kolbenalm vorbeigekommen, oder?

VG Uschi

maxl hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. August 2013 um 02:37
ja, vorbeigekommen bin ich da schon, aber es hätte in der Tat net sein müssen, da hast Du sicher recht. Aber das hat auch nur wenig gestört, ist nämlich wirklich ne tolle Runde!!


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