Ausgangspunkt einer weiteren Wanderung in Südtirol war das hintere Martelltal, dass man vom Vinschgau aus über eine 23 km lange Zufahrtsstraße erreicht, die am Zufrittstausee und dem auf ca. 1600 m höchstgelegenen Erdbeeranbaugebiet Europas vorbeiführt. Obwohl die Gegend um den Cevedale zu dem Skitourenparadies der Ostalpen schlechthin zählt, ist sie auf Hikr.org bisher nur spärlich vertreten.
Parken kann man hier am Ende der Fahrstraße bei der Enzian-Hütte auf 2055 m. Vom Parkplatz weg führen eine Reihe von Routen auf die Gipfel am Talende oder das Madritschjoch (Weg Nr. 151), dem Passübergang nach Sulden. Der bekannteste Gipfel davon ist der Cevedale mit 3769 m Höhe, der das ganze Jahr über von Schnee und Eis bedeckt ist.
Bald einmal erreichte ich die Zufallhütte (2265m). Weiter ging es zu einem Damm, der das Tal nach der Katastrophe von 1891 vor Überschwemmungen schützen soll. An dem Wegweiser dort entschied ich mich den Weg Nr. 150 zu nehmen, der Richtung Langferner, Casatihütte und Madritschspitze wies, wobei mir bald klar wurde, dass aufgrund der Schneelage eine Gipfelbesteigung kaum möglich sein würde. Die sonnenexponierten Hänge waren zwar für diese Jahreszeit schon bis weit hoch schneefrei. Auf den Nordhängen herrschte aber noch tiefer Winter, und dass die Gegend mit ihren langen Gletscherabfahrten ein Paradies für Tourenskifahrer sein muss, konnte ich mir gut vorstellen.
Zwei Tourenskifahrerinnen begegneten mir dann auch mit den an den Rucksack geschnallten Skiern. Sie haben wohl auf der 3200 m hoch gelegenen Casatihütte übernachtet und sind von dort über den Gletscher zu Tal gefahren.
Auf dem meist gemächlich Richtung Südwesten führenden Weg, an Gletschermoränen vorbei, die Zufallspitze immer näher rückend, ging es aufwärts. Das Butzental lies ich rechts liegen. Der Weg verschwand dann nahe dem Langferner auf ca. 2850 m unter einer dicken Schneedecke. Mit Blockkletterei versuchte ich noch etwas entlang der Schneegrenze voranzukommen. Dann hielt ich es aber für besser nicht alleine weiterzugehen. Eine Gipfelbesteigung in dieser Bergregion behielt ich mir für einen späteren Zeitpunkt vor. Im Sommer danach nutzte ich dann die Gelegenheit, um die Hintere Schöntaufspitze zu besteigen, die man sowohl vom Martelltal über den Weg Nr. 151 als auch von Sulden aus erreichen kann. Tourenbericht hier
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