Madritschspitze 3265 m - Cevedale 3778 m - Sonnenwandjoch 2985 m


Publiziert von Woife , 14. Februar 2018 um 20:04.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:29 April 1995
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 3 Tage
Aufstieg: 3860 m
Abstieg: 3860 m
Kartennummer:Tabacco-Karte Nr. 08 - Ortlergebiet

Am 28.04.1995 waren wir ins Martelltal gefahren und fanden wie schon früher eine gepflegte Unterkunft im Gasthof  "Schöne Aussicht" am Ende der Fahrstraße (2050 m) - nahe der Enzianhütte. Am 29.04.1995 konnten wir gleich beim Gasthof anfellen und stiegen bei sehr schönem Wetter an der Zufallhütte vorbei hinauf zu dem kleinen Talboden auf etwa 2300 m  und weiter zu der Engstelle " in der Kachel" (ca.2600 m), wo wir ins Butzental abbogen. Anfangs war die Steigung noch mäßig, nahm dann immer mehr zu. Aber der Schnee war griffig, so daß wir problemlos den Gipfel der Madritschspitze erreichten. Wunderbare Aussicht  auf die Ortlergipfel von den Veneziaspitzen über Cevedale zu Königsspitze, Monte Zebrù und Ortler. Die Rast dort oben war ein bisserl gestört durch die laute Musik, die von der Schaubbachhütte heraufschallte. Dann fuhren wir den Gipfelhang ins Butzental bis zu einer Höhe von ca. 3040 m ab, um ins Madritschtal zu wechseln. Wunderbare Idealhänge bei bestem Firn bis hinunter zu dem häßlichen, verlassenen Hotel "Paradies" nahe unserer Unterkunft.
Am 30.04.1995 gingen wir schon um 6 Uhr los, um den Cevedale zu machen. Das Wetter war gut. Wieder ging´s an der Zufallhütte vorbei. Von dem  kleinen Talboden dann links steil Richtung Martellerhütte hinauf. Der Schnee war recht hart, aber mit den Harscheisen packten wir dieses Stück ganz gut. Dann zogen wir über die endlos langen Gletscherflächen des Zufallferners hinauf bis zu den "Tre Canoni" (ca. 3250 m). Die Sonne brannte, die Rucksäcke drückten; ich war froh, daß mein jüngerer Freund die ganze Zeit das Seil trug. Nach einer kleinen Brotzeit näherten wir uns dem Gipfelhang. Der wurde sehr mühsam, da eine richtige Spur nicht mehr vorhanden war. Langsam kamen wir höher; es wurde immer kälter und windiger, auch Nebel kam auf. Etwa 50 m unter dem Gipfel zogen wir die Ski aus und gingen zu Fuß weiter. Die Aussicht vom Gipfel war ganz gut, wenn die Wolken aufrissen. Nur wenige Tourengeher unterwegs. Die Abfahrt ging  gut; zerfahrener Pulver. Aber dann kam immer mehr Nebel auf. Wir sahen nur noch ca. 50 m weit. Zum Glück fanden wir unsere Aufstiegsspuren, denen wir vorsichtig folgten, um die Abzweigung auf den Zufallferner nicht zu verpassen. In weiten Schwüngen fuhren wir mit Genuß dann, als wir aus dem Nebel herauskamen, über die sanft geneigten Gletscherflächen ab. Selbst der Steilhang unter der Martellhütte war in dem Butterfirn gut zu fahren. Als wir am Gasthof ankamen, waren wir doch recht erleichtert, die heutigen Strapazen gut überstanden zu haben. Mit zwei netten Salzburgern feierten wir das ein bisserl in unserem Quartier bei einigen Stamperl Schnaps.
Da das Wetter am 01.05.1995 wieder sehr schön war, fuhren wir nicht gleich nach Hause, sondern hängten noch eine kleinere Tour an und zwar auf das Sonnenwandjoch (ca. 2985 m). Wir gingen in das Madritschtal hinein bis zu einer Höhe von etwa 2500 m. Dann nach rechts über einen runden Rücken. Mit vielen Spitzkehren weiter einen sehr steilen Hang hinauf. Das konnten wir nur bei den heute sehr sicheren Verhältnissen wagen. Aber der Hang schlauchte ganz schön, da die Sonne brannte. Im Joch machten wir eine ausgiebige Brotzeit, um wieder Kraft zu bekommen. Mit etwas müden Beinen fuhren wir dann in recht tiefem Firn wieder ins Tal bis zu unserem Quartier. Da uns unsere nette Wirtin erlaubte, unser Zimmer erst am Nachmittag zu räumen, konnten wir uns noch duschen und umziehen, bevor wir die Heimfahrt durch den schönen Vinschgau antraten.

Tourengänger: Woife


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