Höh Grat (1922m) und Güpfi (2043m): Von Kaiserstuhl nach Lungern


Publiziert von Chrichen , 13. Dezember 2015 um 20:03.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum: 6 November 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Westliche Melchtaler Alpen   CH-OW 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1470 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:ca. 12 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Kaiserstuhl OW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit dem ÖV: Zug ab Lungern

Oder "Höh Grat 1922m - Güpfi 2043m ohne Guggiföhn". Denn *dieser Bericht von chaeppi hat mich dazu inspiriert, seinen Spuren zu folgen und exakt dieselbe Wanderung zu machen. Die verhältnismässig einfache Anreise und die Aussicht auf eine schöne Grat-Überschreitung machten die Tour sehr attraktiv. Bezüglich des Windes hatte ich mehr Glück und fand heute fast windstille Verhältnisse vor.

Dank der vorbildlichen Organisation von Ersatzbussen kann ich trotz Baustelle plangemäss morgens ca. um 9 Uhr in Kaiserstuhl starten. Eine Routenbeschreibung erübrigt sich eigentlich, da die Wanderung *im Bericht von chaeppi bereits bestens dokumentiert ist. Dennoch ein Bericht eigenen Worten.

Ab Kaiserstuhl führt der Weg zur Brunnenmad ca. 3km weit über eine Fahrstrasse aus Betonplatten. Nicht das tollste Wandervergnügen, aber dank einer satten Steigung von bis zu 18% gemäss Verkehrsschild, gewinnt man die ersten 500 Höhenmeter ohne allzuviel davon zu bemerken. Bei der unteren Brunnenmad kann man bereits eine schöne Sicht auf den Sarnersee geniessen. Hier ist zum ersten Mal der Weg zum Höh Grat und nach Hüttstetten angeschrieben. Über steile Wiesen geht es hoch zur oberen Brunnenmad, dann nochmals über breitere Naturstrassen zum Beginn des Pfades, der über einen bewaldeten Grat zum Arvidossen führt. Der Abzweiger ist nicht ganz so augenfällig, sollte aber mit Unterstützung der Karte leicht zu finden sein.

Meist dem Grat folgend geht es nun steil hinauf. Der Weg ist bestens markiert, aber nicht besonders gut unterhalten. Das gibt dem Pfad etwas Urchiges und Reizvolles. Abschüssiges Gelände, hohe Tritte und einfache Kraxelstellen sind öfter einmal anzutreffen (T3). Kurz vor dem Arvidossen helfen Fixseile. Den Abstieg vom Arvidossen empfinde ich während der ersten Meter nochmals als etwas exponiert. Danach geht es nunmehr einfach zum Höh Grat, wo ich bei einer Pause das Panorama mit Sarner- und Lungernsee geniesse. Sogar ein Picknicktisch ist installiert!

Ab dem Höh Grat geht es gemütlich hinunter nach Egg, wo ein Abstieg nach Lungern möglich wäre. Der Wanderweg über das Güpfi nach Hüttstett ist ausgeschildert, mit einem Hinweis auf die exponierten Passagen. Ein erdiger Pfad führt im Zickzack an Lawinenverbauungen vorbei den steilen Rücken zum Nordgipfel hinauf. Schnee hat es fast keinen mehr, und der Boden ist nur leicht feucht. Im oberen Bereich ist der Untergrund stellenweise leicht gefrohren, dadurch aber nicht unbedingt rutschiger. Vorsicht schadet trotzdem nicht. Der schmale Pfad führt teilweise durch abschüssiges Gelände.

Vom Nordgipfel (1m weniger hoch als der Hauptgipfel) lässt sich die bevorstehende Gratüberschreitung gut einsehen. Steil sind die Flanken, aber dennoch macht der Grat einen eher sanften Eindruck. Landschaftlich hat der Nordgipfel viel zu bieten, vielleicht sogar mehr als der Hauptgipfel. Insbesondere die Sicht über den Grat auf das Güpfi mit den Berner Hochalpen im Hintergrund und der Lungernsee tun es mir an. Nach einer ausgedehnten Pause und vielen Fotos erreiche ich das Güpfi schliesslich schneller als gewünscht über den schmalen Grasgrat. Der Weg ist durchgehend angenehm und bietet keine grossen Schwierigkeiten. Auf dem Hauptgipfel verweile ich nochmals ein wenig. Die Zeit schreitet voran, und ich muss mich langsam vom Gipfel verabschieden.

Der Abstieg vom Güpfi nach Hüttstett sieht von oben gesehen nochmals etwas happig aus, ist aber dank gutem Weg und doch eher sanftem Gelände völlig problemlos. Ab Hüttstett steige ich zügig dem gut angeschriebenen Wanderweg folgend via Stalden nach Lungern ab. Viele Höhenmeter müssen vernichtet werden. Im Halbdunkel erreiche ich früher als erwartet den Bahnhof.

Die landschaftlich schöne Wanderung kann in der Tat guten Gewissens weiterempfohlen werden. Sie zeichnet sich durch eher viele Höhenmeter aus, da vom Talgrund aus gestartet wird. Die Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, wobei es keine eigentliche Schlüsselstelle gibt. Der Aufstieg von Brunnenmad zum Arvidossen könnte bei Nässe potentiell heikel werden. Persönlich fand ich diesen Abschnitt anspruchsvoller als den Grat beim Güpfi. Letzterer ist zwar tatsächlich etwas exponiert, der Pfad ist aber gut zu begehen. Nochmals einen herzlichen Dank für den Bericht von chaeppi!

Tourengänger: Chrichen


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Kommentare (2)


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chaeppi Pro hat gesagt:
Gesendet am 15. Dezember 2015 um 10:31
Freut mich sehr dass dir diese wunderschöne Wanderung gefallen hat ;-)
Gruss, Chäppi

roger_h hat gesagt:
Gesendet am 15. Dezember 2015 um 10:48
Gerne erinnere ich mich an diese Tour, die ich damals allerdings in entgegengesetzter Richtung absolvierte!
Gruss
Roger


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