Schöne Halbtagestour zum Rifugio Costa


Publiziert von 1Gehirner , 3. September 2015 um 23:18.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:29 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Madöm Gross 
Zeitbedarf: 4:15
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:3.75km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz bei der Kirche in Frasco (oder Postauto)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:map.wanderland.ch

Ferien mit Kindern IV

Meine eigene Frau wollte mit unserem Nachwuchs nicht so gern auf den Bergen rumstiefeln. Luise allerdings, deren Sohn mit Dreitagefieber etwas anstrengender war, wollte die Ferien nicht ohne eine Wanderung abschliessen. Also wurde ich als "Wanderführer" engagiert und durfte eine Route suchen, wo man eine schöne Aussicht hat. Nach kurzen Zweifeln, ob nicht doch ein Spitalbesuch mit dem Kleinen angesagt wäre, ging es dann schon recht früh morgens los in Richtung Frasco. Da die beiden ein Auto dabei hatten, mussten wir keine Rücksicht auf Postauto-Fahrpläne nehmen, was im Verzascatal an einem Samstag kein kleiner Vorteil ist. Meine Frau war natürlich etwas eifersüchtig, mehr auf die Wanderung als auf Luise... aber die Tour werden wir definitiv auch mal miteinander machen!

Die Sonne schien gerade erst ins Tal, als wir um kurz nach neun Uhr an der Kirche in Frasco loswanderten. Man folgt erst einmal dem Wegweiser zum Rifugio Costa und ersteigt die schöne Treppe, folgt dann der Fahrstrasse etwas nach rechts und betritt an der Talstation der Mini-Materialseilbahn (mit wrw und einer Agriturismo-Ziege markiert) den Wanderweg.

Recht nett steigt man an dem Wasserreservoir vorbei durch den schönen Eichenwald auf. Den Abzweiger nach Froda, von dem aus man auf einem alten Weg (auf der LK 1980 noch eingezeichnet) über Campana auf die reizvolle Aussichtsterrasse von Pampined wandern könnte, wenn man sich trauen würde, verpassen wir fast, weil es hier alle paar Meter irgendwelche Seitenpfade gibt. Dafür zweigen wir in Aghieróm aber nach links auf einen wenig gepflegten, teils steilen und rutschigen Weg (T3) ab und besichtigen den alten Marmor-Steinbruch, der Teil des Itinerario Etnografico ist. Man hat allerdings nicht den Eindruck, dass hier viel abgebaut wurde...

Weiter geht es wenig spannend und leider auch wenig interessant durch die vereinzelt liegenden Häuschen, bis wir in A coo der Prèda wieder einige Nera Verzasca-Ziegen sehen und unter einem Felsblock durchqueren, der mit zusätzlichen Klettergriffen und Karabinern kindertauglich gemacht wurde. Hier ist auch der Agriturismo zu finden.

Jetzt wird das Gelände schöner, das heisst wilder. Wir steigen durch eine Halde mit Blockgeröll auf, sehen hohle Bäume und geniessen die Landschaft. Bald kommt uns zwar eine Herde schwarzer Ziegen mit zwei Böcken entgegen, aber diese wird zum Glück vom Ziegenhirt gerade talwärts gelotst und lässt uns in Ruhe. Eine kleine Schrecksekunde haben wir aber trotzdem erlebt, als wir die Ziegenböcke als solche erkannt haben.

Der weitere Weg zur Hütte ist wirklich schön und wir geniessen ihn und die Sonne in vollen Zügen. Schade, dass meine eigene Frau nicht mit dabei ist, aber den Kleinen mit fünf Monaten in der Manduca hier hochzuschleifen, auf einem Weg, den wir bisher nicht kannten, hielten wir beide für keine gute Idee. Machbar wäre es durchaus... nächstes Jahr, vielleicht?

Am Rifugio kommen wir entgegen den Prophezeiungen der Wegweiser schon 2:10h nach dem Start in Frasco an. Das lässt uns genügend Zeit, um zu pausieren, zu essen, Fotos zu schiessen, die luxuriöse Badkabine zu bewundern, über weitere Aufstiege auf die näheren Gipfelchen zu rätseln und die Aussicht zu geniessen. Erst eine Dreiviertelstunde später machen wir uns auf den Rückweg und kommen, wieder nicht im Einklang mit den Wegzeiten, erst viel zu spät in A coo der Prèda und dann doch zu früh (um 13:35 Uhr, nach zackigen 1:20min Abstieg mit der kniekaputten Luise) in Frasco an. Dass die Abstiegszeiten auf Tessiner Wegweisern oft Fantasiekonstrukte sind, war uns am Madom da Sgiof schon öfter aufgefallen...

Der Tag wurde dann noch würdig mit einigen Stunden Baden an der Osola, der üblichen Ausrüstungsrettungsaktion (diesmal die Unterwasserkamera) und einem ausgiebigen z'Vieri im Piée abgeschlossen, einen Tag später ging es ja schon wieder nach Hause. Dass klein Karl in der Nacht dann die bisher schlimmste Schreiattacke hatte und uns alle - bis auf unseren Kleinen, der wie ein Stein schlief - wachhielt, steht auf einem anderen Blatt ;)

Tourengänger: 1Gehirner


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Kommentare (2)


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Seeger hat gesagt: Alpe Costa
Gesendet am 5. September 2015 um 10:45
Perfekter Bericht mit vielen Infos und tollen Fotos.
Gratulation.
Gruss
Andreas

1Gehirner hat gesagt: RE:Alpe Costa
Gesendet am 5. September 2015 um 22:23
Vielen Dank, Andreas! Ich bin ja ganz hin und weg von so vielen positiven Kommentaren, freut mich sehr!


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