Kurzbericht 

Vilser Nadel (1441m) - Ein richtig steiler Zacken!!


Publiziert von Andy84 , 19. November 2015 um 13:51.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:27 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: IV (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m

Im Mai hab ich mir bei einer kleinen Erkundungstour mal die Vilser Nadel genauer angeschaut. Damals bin ich zu dem Ergebnis gekommen das sie ohne Seil doch etwas zu wild ist. Die klettertechnischen Anforderungen würden sich zwar in Grenzen halten, aber es sah schon etwas brüchiger aus. Zumal ich damals zu meiner großen Überraschung auf neue Bohrhaken gestossen bin.

Heute war es dann endlich soweit. Im Zuge einer kleinen Feierabendrunde wollen wir der spitzen Nadel doch mal aufs Haupt steigen.
Los gehts am Parkplatz der Vilser Alm. Über den Fahrweg geht es hinauf zur Alpe und weiter in Richtung des Hundsarschsjoch.
An geeigneter Stelle vom Weg abzweigen und sich von Südosten der Nadel annähern. Die gebohrte Route befindet sich auf der Ostseite. Die Kletterausrüstung angelegt und durch die steile Rinne und die kurze Querung hinauf auf den kleinen Absatz, an welchem wir den Standplatz einrichten. In der Aufstiegsrinne befindet sich bereits ein Haken, dieser dient aber eher zum auffinden der Route als zum ersten Absichern. Der Aufstieg zum Standplatz ist T5/T5+  I-II.

Die Route:

Der Aufstieg besteht aus einer Seillänge welche ca. 35 Meter lang ist, zum Abseilen ist ein weiterer Zwischenstand eingerichtet.
Klettertechnisch werden die Schwierigkeiten von unten nach oben leichter, jedoch besteht der obere Teil mehr aus Gras und Schrofen-Kletterei als aus festem Fels.
Ich hab mal versucht die Schwierigkeiten in diesem Foto als kleine Topo einzuzeichnen, schwerer wie ne IV- ist es im unteren Bereich nicht.
Vorallem im mittleren Bereich ist vieles locker und es muss auf Steinschlag geachtet werden.
Die Haken sind alle neu, auch der Standplatz unterhalb des Kreuzes ist gut eingerichtet.
Das Kreuz steht auf der sehr instabil wirkenden Spitze der Nadel, Platz für einen gemütliche Gipfelrast gibt es hier leider nicht.
Abseilen kann man entweder über die Aufstiegsroute oder direkt in die senkrecht Nordwand.

Ein Büchlein haben wir leider nicht gefunden, der Hüttenwirt in der Vilser Alm wüsste auch nicht wirklich Infos über die Route, bzw. wusste im Mai noch nicht mal das es an der Nadel überhaupt eine gebohrte Route gibt.

Der Rückweg erfolgt auf dem gleichen Weg, ein kurzer Einkehrschwung ist in der netten Alm selbstverständlich.

Fazit:
Eine schöne und leider viel zu kurze Feierabendkraxelei.
Leider gibt es kein Buch auf der Nadel, es hätte mich interessiert wer die Route gebohrt hat und wie häufig sie begangen wird. Die Ausgesetzheit beim besteigen einer Felsnadel ist immer wieder was besonderes. Von einer Solo-Besteigung würde ich wegen der Brüchigkeit abraten.


Mit auf Tour: Johannes

Tourengänger: Andy84


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen