Fanellhorn (3 124 m) - schöner Aussichtsgipfel mit abwechslungreichem Aufstieg
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Wenn es mir nicht ein Tessiner, mit dem ich tags zuvor oberhalb der Winterlücke ins Gespräch gekommen war, so intensiv ans Herz gelegt hätte, wäre ich auf absehbare Zeit wohl kaum auf die Idee zu dieser schönen Wanderung gekommen. Nun war sie aber da, diese Empfehlung, die mir zugleich auch Gelegenheit bot, das mir bis anhin noch völlig unbekannte hintere Valstal um den Zervreila-Stausee ein wenig kennenzulernen.
Eine kurze hikr-Recherche ergab, dass das Fanellhorn etwa gleich viel im Sommer wie im Winter besucht wird. Und dies von Norden (Vals) wie auch von Süden (Hinterrhein). Insgesamt war die Anzahl der Berichte aber überschaubar, was dafür sprach, dass die Gegend nicht gerade überlaufen ist.
Am Morgen nun also zunächst mit der Bahn bis Ilanz und dann mit dem Bus weiter, zunächst bis Vals und dann bis zum Endpunkt nahe der Staumauer am Zervreila-Stausee.
Am Wanderwegweiser dort war das Fanellhorn gar nicht angeschrieben, doch ein Blick auf die Karte machte schnell klar, dass der Aufstieg über den Guraletschsee führen müsste.
Diese ersten 550 hm auf angenehmem Weg durch Alpwiesen bis dann, zuvor nicht erkennbar, hinter einer Geländestufe der schöngelegene Guraletschsee auftauchte. Hier muss man ein wenig aufpassen, denn es geht nicht geradeaus auf der bisherigen Wegspur weiter, sondern man muss sich scharf links halten und dann den Ausfluss des Sees überqueren. Erst dort steht dann auch der entsprechende Wegweiser. M.E. ein wenig unglücklich plaziert.
Ein Stück lang geht es in einem Bogen noch weiter durch Wiesen, dann wird das Gelände zunehmend geröllig bis es nur noch Blockgelände ist. Da der weitere Wegverlauf hinauf zum Fanellgrätli ohnehin offensichtlich ist, kann man es sich sparen, ständig den nächsten Steinmann zu suchen und sich stattdessen die individuell angenehmste Route suchen.
Ich persönlich gehe sehr sehr gerne Blockgelände, mir hat dieser Abschnitt drum gut gefallen, wiewohl ich weiss, dass nicht wenige der Kollegen es eher mühsam finden.
Nach 2h20 war dann das Fanellgrätli erreicht. Hier hatte es auch den ersten Wegweiser mit „Fanellhorn“, blau unterlegt. Auf gutem wbw-markiertem Steig ging es nun die letzten rund 400 hm bis zum Gipfel. Und wie ich in anderen Berichten gesehen habe, stehe ich mit meiner Einschätzung nicht alleine, dass es sich hier nie und nimmer um T4 handelt, sondern dass T3 die zutreffendere Bewertung wäre.
Leider war es heute ein wenig diesig, was die Aussicht ein wenig beeinträchtigte. Von den Gipfeln hier waren mir ohnehin nur die wenigsten bekannt. Immerhin liess sich das Rheinwaldhorn/Adula identifizieren, sowie der Pizzo Tambo, zu dem ich mittlerweile eine besondere Beziehung habe (Bericht folgt noch).
Bemerkenswert am Gipfel sind noch die 3 (oder waren es gar 4?) grossen Steinmänner.
Nach ausgiebiger Mittagsrast ging es wieder auf den Abstieg, prinzipiell wie im Aufstieg. Lediglich in dem Blockgelände zwischen Fanellgrätli und Guraletschsee konnte ich es mir nicht verkneifen, im Blockgelände mir einen etwas kürzeren, direkteren Weg zu suchen.
Eine wirklich lohnende, abwechslungsreiche Tour. Noch einmal besten Dank für den guten Tipp an den sympathischen Tessiner aus Ceneri!
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