Schreckhorn 4078m - gar nicht "schrecklich"


Publiziert von Vonti* , 8. August 2015 um 11:55.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 7 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2800 m
Abstieg: 2800 m
Strecke:Grindelwald, Pfingstegg mit Bahn, Berghaus Bäregg, SAC Schreckhornhütte, Schreckhorn; retour
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV Grindelwald, Pfingstegg-Bahn
Unterkunftmöglichkeiten:SAC Schreckhornhütte; Berghaus Bäregg mit toller Aussicht (auf dem Weg zur Schreckhornhütte)
Kartennummer:1229 Grindelwald

Das Schreckhorn ist der nördlichste Viertausender der Alpenkette. Zugleich gilt es als der schwierigste Schweizer Viertausender. Die wilde Gegend des oberen Eismeers, die abgelegene Schreckhornhütte und der abwechslungsreiche Aufstieg machen die Tour zu einem besonderen Erlebnis. Nach Dent d'Hérens und Täschhorn war ich zudem gut im Schuss.

Hüttenaufstieg
Start in Grindelwald bzw. mit der schmucken Luftseilbahn (u.a. Geranien an der Kabine...) auf die Pfingstegg. Anschliessend auf schönem Wanderweg zum sympathischen und aussichtsreichen Berghaus Bäregg (Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeit). Weiter in östlicher Richtung oberhalb vom Unteren Eismessgletscher über Steiganlagen (Leitern, Stifte und Ketten) ansteigen, einige Bäche überwinden und schlussendlich über eine Moräne hinauf zur SAC Schreckhornhütte (gemütlich, ca. 4 Std.). Flotte Hütte und sehr leckeres Essen!

Gipfelauf- und abstieg
Frühstück um 2.00h und Abmarsch 2.20h. Von der Hütte auf das Obere Eismeer absteigen. In nordöstlicher Richtung über Schutt und Firn, weiter zur brüchigen Felsrippe des "Gaagg", und hinauf zu einem Firnfeld resp. zum oberen Teil des Schreckfirns. Hier musste ein offener Bergschrund überwunden werden d.h. zwei nahezu senkrechte 4m Stellen mussten mit Steigeisen und Pickel knifflig erstiegen werden. Insbesondere im Abstieg momentan eine Schlüsselstelle. Nun auf steilem Firn zur Rampe, wo wir Steigeisen und Pickel deponieren konnten.

Nun links queren (nach einem Verhauer d.h. im 2. Versuch) und über eine längere Rampe (II) hoch zur Schulter des Südwestgrates. Nun fast immer dicht an der steilen Gratschneide (III) weiter bis zu einer abdrängenden Steilstufe. Diese erklettern (II-III) und am Grat zum Südwestgipfel. Über einen Schutthang und den letzten luftigen Grat (II) zum Gipfel (7.20h resp. 5 Std. Aufstieg). Die Aussicht ist ringsum eindrucksvoll.

Im Abstieg können einige Passagen bequem abgeseilt werden - es sind mehrere solide Sicherungspunkte eingerichtet. Um 12h waren wir zurück in der Hütte. Nach einer längeren Pause sind wir via Berghaus Bäregg (1l Cola...) bei Affen-Hitze zur Pfingstegg-Bahn resp. nach Grindelwald zurückgekehrt.

Fazit - Wilder Hüttenaufstieg, mächtiger Berg und feine Wähe in der Schreckhornhütte...
Sehr gute Verhältnisse. Gipfeltour ab Hütte retour gut 9.5 Std. plus etwa 3.5 Std. Abstieg zur Pfingstegg-Bahn. Hinweis: Gemäss Führerliteratur muss ggf. mit deutlich mehr Zeit gerechnet werden.

Das Schreckhorn gilt nicht umsonst als eine der anspruchsvollsten Normalrouten auf einen Viertausender, zugleich aber auch als eine der schönsten. Die Route ist recht kurzweilig, sie beinhaltet Gletscherzustieg und abwechslungsreiche Kletterei (600Hm). Im Nachhinein wäre die Überschreitung zum Lauter aarhorn wohl möglich gewesen (plus ca. 4 Std.). Danke Franz - es hat Spass gemacht. 

Tourengänger: Vonti*


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