Leventina TI – 4 Tage mutterseelenallein in der Welt der Capanna d’Afata
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Über Chironico in der Leventina (A2) liegt an der Flanke zum Mezzogiorno (VAV) eine sehr wenig besuchte Hütte mit sensationellem Jägerpfad-Netz. Ebenfalls den Cacciatori von Giornico ist die 1991 ausgebaute Hütte zu verdanken. Sie diente mir zur Erkundung für eine Rundtour.
Die Fragestellung war einfach: Wie gelange ich am Attraktivsten mit einer gemischten Gruppe von der Capanna d’Afata zur Capanna Cognora? Durchs Val Cramosino über den Mezzogiorno oder über das Val Usedi via Bassa di Cognora? Die Reko dauerte vier Tage. Um es vorweg zu nehmen: Über das Val d’Usedi – wenn auch schweren Herzens. Ohne Bosco Aüt – mon amour! Adieu!
1. Tag: Barougiasc 817m – Capanna d’Afata 1669m
Ausgangspunkt ist Ende der Strasse (siehe Zufahrtsbeschreibung). Beim Wegweiser der neu erstellten Kiesstrassen im Zick-Zack entlang bis in den obersten Teil der Rodungen. Über eine zerstörte Mauer direkt zum spärlich gelb/rot-markierten Weg. Dem Gelände kunstvoll angepasst windet dieser sich durch den Wald, bei Rodungen und Erdrutschen vorbei, über Geländerampen und ehemaligen Weiden am orographisch rechten Rande des Val Fouda hinauf. Nach einer Traverse nach links hinaus geht’s direkt auf die Hütte hinauf. Der Weg ist gut im Schuss. Die vielen umgefallenen Bäume sind geräumt.
2. Tag:
Bei Sonnenaufgang starte ich von der Capanna D’Afata 1669m mit dem Ziel, den direkten Weg zum Filo d’Afata 1968.1m auszukundschaften. Wie auf der LK ersichtlich zweigt er nach einem Felsbändchen nach links ab. Im Gras ist er verschwunden. Doch die Orientierung ist nicht allzu schwierig und manchmal habe ich den Eindruck, die Wegspuren im knietiefen Gras entdeckt zu haben. Also nichts für Anfänger. Der Rücken des Filo d’Afata ist flach und die Aussicht ins Val Cramosino einzigartig. In der gleichen Richtung des Filo erhebt sich ein bewaldeter, felsiger Rücken. Vorerst kann er auf einem Weglein über die Krete bis zu den Felsen erstiegen werden. Nun rechts herum auf das zweite Plateau. Hier beginnt einer der eindrücklichsten Wege: Der alte Alpweg von Afata nach Aüt im Val Cramosino. Der Zustand hat sich seit meinem letzten Besuch leider verschlechtert, doch die Jäger haben „auf ihre Art“ den Weg teilweise markiert.
Für eine gemischte Gruppe ist dieser Weg unzumutbar. So kehre ich im Bosco Tigiasc um und nehme den Weg zu den Cascine d’Afata 1893m, was mir nach zwei Anläufen auch gelingt. Mittagessen auf dem Bänklein mit Menü 1, zum Dessert „Madeleines pur beurre“. Ein Festessen in diesem oberen Teil des Val Fouda. Blick tief hinunter in die Leventina und am Horizont der unverwechselbare Adula mit dem lang gezogenen Schneefeld.
Frisch ausgeruht und gestärkt steige ich oberhalb der Hütte, geleitet durch einen Wegweiser und durch Steinmänner und –damen, zur Forcarella d’Afata 2006m hinauf. Die oberste Passage ist „nicht ohne“ und klar ein T4.
Auf dem Übergang der Wow-Effekt: Da liegt Dir das Val d’Usedi zu Füssen, das Val Chironico ist klar auszumachen und über allem ragt der Pizzo Forno in den Himmel. Allzu lange raste ich hier nicht und steige den Weg zurück zur Capanna D’Afata 1669m.
Es ist mir klar, dass dieser Variante der Vorzug zu geben ist.
3. Tag:
Für mich alleine reicht‘s ja alleweil: 3 Mal das gleiche Nachtessen! Immer Spaghetti Bolognese. Ich werde die nächsten Monate diese Mahlzeit meiden. Beim Menü 1 ist’s da ja ein anderer Fall! Trotzdem übernächtige ich ausgezeichnet. Am Morgen dann das obligate Müesli und weg von der Capanna d’Afata 1669m. Wieder hinauf zur Cascine d’Afata 1893m, dann zur Forcarella d’Afata 2006m. „Senda alta“ hiess es in den alten Karten. Und tatsächlich schlängelt sich ein meistens gut terrassierter Weg durch das Gewirr von Felsabbrüchen über Rampen von Flusseinschnitt zum andern. Sobald man die Cantina Vecchia 1812m sieht, heisst es Ausschau halten. Denn der richtige Weg zweigt ohne Markierung nach links ab und steigt etwa 30hm in Direttissima durch ein Erlencouloir hinauf und siehe da: Ein breit terrassierter, gepflegter Weg führt ohne nennenswerten Höhenverlust zu der Jägerhütte inmitten von Weiden. Diese private Jägerhütte hat auch unser HIKR-Kollege
giorgio59m vor ein paar Tagen hier besucht. Sein Eintrag mit vagabondo ist mir schon im Hüttenbuch aufgefallen. Die Hütte ist bescheiden, doch es hat alles was man braucht, wenn man die Lebensmittel selber mitträgt. Wasser funktioniert jetzt!
Mittagessen Menü 1 mit Krachnussschokolade zum Dessert vor der Hütte am prächtigen Tisch und der weiten Aussicht durchs Val d'Usedi hinaus. Nun steige ich direkt über der rechten Kante der Hütte empor und treffe auf einen recht ausgesprochenen Weg unter den Felsen nach rechts führend. Um eine Linkskurve herum und es öffnet sich die Conca Lagasca. Immer wieder fasziniert mich dieser riesengrosse Talkessel unterhalb des Mezzodi und der Cima Bianca – dazwischen die Bassa di Cognora.
Da ich den „Normalweg“ kenne, versuche ich mich „links herum“ über die Geröllhalden. Diesem Ausflug kann ich bis 2100m frönen. Irgendwann wird’s mir zu brenzlig und ich steige wieder zurück. Nun gleicher Weg zurück, was schneller gesagt wie gemacht ist. Happig. Zwei Mal diese Wildnis. Ich denke an
Jimmy, der diesen Weg hier in Monstertour gemacht hat. Als letzter Höhepunkt erwartet mich in der Capanna d’Afata mein……Spaghetti Bolognese.
4. Tag: Capanna d’Afata 1669m – Barougiasc 817m
Und der 4. Tag wieder schönstes Wetter. Meine Mission war erfolgreich. Die Eindrücke dieser wilden Gegend sitzen tief in mir.
Auch dass ich keiner Menschenseele begegnet bin.
Und was git’s Z’Nacht?
SSSSpppppaaaaagggghhhheee ……
Nein: Kürbiscrème/ Fish and Salad/Melone
Die Fragestellung war einfach: Wie gelange ich am Attraktivsten mit einer gemischten Gruppe von der Capanna d’Afata zur Capanna Cognora? Durchs Val Cramosino über den Mezzogiorno oder über das Val Usedi via Bassa di Cognora? Die Reko dauerte vier Tage. Um es vorweg zu nehmen: Über das Val d’Usedi – wenn auch schweren Herzens. Ohne Bosco Aüt – mon amour! Adieu!
1. Tag: Barougiasc 817m – Capanna d’Afata 1669m
Ausgangspunkt ist Ende der Strasse (siehe Zufahrtsbeschreibung). Beim Wegweiser der neu erstellten Kiesstrassen im Zick-Zack entlang bis in den obersten Teil der Rodungen. Über eine zerstörte Mauer direkt zum spärlich gelb/rot-markierten Weg. Dem Gelände kunstvoll angepasst windet dieser sich durch den Wald, bei Rodungen und Erdrutschen vorbei, über Geländerampen und ehemaligen Weiden am orographisch rechten Rande des Val Fouda hinauf. Nach einer Traverse nach links hinaus geht’s direkt auf die Hütte hinauf. Der Weg ist gut im Schuss. Die vielen umgefallenen Bäume sind geräumt.
2. Tag:
Bei Sonnenaufgang starte ich von der Capanna D’Afata 1669m mit dem Ziel, den direkten Weg zum Filo d’Afata 1968.1m auszukundschaften. Wie auf der LK ersichtlich zweigt er nach einem Felsbändchen nach links ab. Im Gras ist er verschwunden. Doch die Orientierung ist nicht allzu schwierig und manchmal habe ich den Eindruck, die Wegspuren im knietiefen Gras entdeckt zu haben. Also nichts für Anfänger. Der Rücken des Filo d’Afata ist flach und die Aussicht ins Val Cramosino einzigartig. In der gleichen Richtung des Filo erhebt sich ein bewaldeter, felsiger Rücken. Vorerst kann er auf einem Weglein über die Krete bis zu den Felsen erstiegen werden. Nun rechts herum auf das zweite Plateau. Hier beginnt einer der eindrücklichsten Wege: Der alte Alpweg von Afata nach Aüt im Val Cramosino. Der Zustand hat sich seit meinem letzten Besuch leider verschlechtert, doch die Jäger haben „auf ihre Art“ den Weg teilweise markiert.
Für eine gemischte Gruppe ist dieser Weg unzumutbar. So kehre ich im Bosco Tigiasc um und nehme den Weg zu den Cascine d’Afata 1893m, was mir nach zwei Anläufen auch gelingt. Mittagessen auf dem Bänklein mit Menü 1, zum Dessert „Madeleines pur beurre“. Ein Festessen in diesem oberen Teil des Val Fouda. Blick tief hinunter in die Leventina und am Horizont der unverwechselbare Adula mit dem lang gezogenen Schneefeld.
Frisch ausgeruht und gestärkt steige ich oberhalb der Hütte, geleitet durch einen Wegweiser und durch Steinmänner und –damen, zur Forcarella d’Afata 2006m hinauf. Die oberste Passage ist „nicht ohne“ und klar ein T4.
Auf dem Übergang der Wow-Effekt: Da liegt Dir das Val d’Usedi zu Füssen, das Val Chironico ist klar auszumachen und über allem ragt der Pizzo Forno in den Himmel. Allzu lange raste ich hier nicht und steige den Weg zurück zur Capanna D’Afata 1669m.
Es ist mir klar, dass dieser Variante der Vorzug zu geben ist.
3. Tag:
Für mich alleine reicht‘s ja alleweil: 3 Mal das gleiche Nachtessen! Immer Spaghetti Bolognese. Ich werde die nächsten Monate diese Mahlzeit meiden. Beim Menü 1 ist’s da ja ein anderer Fall! Trotzdem übernächtige ich ausgezeichnet. Am Morgen dann das obligate Müesli und weg von der Capanna d’Afata 1669m. Wieder hinauf zur Cascine d’Afata 1893m, dann zur Forcarella d’Afata 2006m. „Senda alta“ hiess es in den alten Karten. Und tatsächlich schlängelt sich ein meistens gut terrassierter Weg durch das Gewirr von Felsabbrüchen über Rampen von Flusseinschnitt zum andern. Sobald man die Cantina Vecchia 1812m sieht, heisst es Ausschau halten. Denn der richtige Weg zweigt ohne Markierung nach links ab und steigt etwa 30hm in Direttissima durch ein Erlencouloir hinauf und siehe da: Ein breit terrassierter, gepflegter Weg führt ohne nennenswerten Höhenverlust zu der Jägerhütte inmitten von Weiden. Diese private Jägerhütte hat auch unser HIKR-Kollege

Mittagessen Menü 1 mit Krachnussschokolade zum Dessert vor der Hütte am prächtigen Tisch und der weiten Aussicht durchs Val d'Usedi hinaus. Nun steige ich direkt über der rechten Kante der Hütte empor und treffe auf einen recht ausgesprochenen Weg unter den Felsen nach rechts führend. Um eine Linkskurve herum und es öffnet sich die Conca Lagasca. Immer wieder fasziniert mich dieser riesengrosse Talkessel unterhalb des Mezzodi und der Cima Bianca – dazwischen die Bassa di Cognora.
Da ich den „Normalweg“ kenne, versuche ich mich „links herum“ über die Geröllhalden. Diesem Ausflug kann ich bis 2100m frönen. Irgendwann wird’s mir zu brenzlig und ich steige wieder zurück. Nun gleicher Weg zurück, was schneller gesagt wie gemacht ist. Happig. Zwei Mal diese Wildnis. Ich denke an

4. Tag: Capanna d’Afata 1669m – Barougiasc 817m
Und der 4. Tag wieder schönstes Wetter. Meine Mission war erfolgreich. Die Eindrücke dieser wilden Gegend sitzen tief in mir.
Auch dass ich keiner Menschenseele begegnet bin.
Und was git’s Z’Nacht?
SSSSpppppaaaaagggghhhheee ……
Nein: Kürbiscrème/ Fish and Salad/Melone
Tourengänger:
Seeger

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