Von Steg übers Bergle zum Schönberg


Publiziert von Grimbart , 11. Juli 2015 um 12:47.

Region: Welt » Liechtenstein
Tour Datum: 7 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: FL 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 890 m
Abstieg: 890 m
Strecke:ca. 13,0 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Liechtensteinbus Linie 14 (oder 11) von Feldkirch, Bahnhof, nach Vaduz, Post. Dort umsteigen auf die Linie 21 nach Steg, Hotel.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotels in Malbun (FL)
Kartennummer:Kompass WK-Nr. 21 (Feldkirch, Vaduz), ÖK25V-1229-Ost (Vaduz)

Der Schönberg ist ein beliebter Ski- und Wanderberg im Nordwestlichen Teil des Rätikons. Umrahmt von drei Hochtälern, dem Saminatal im Westen, dem Valorschtal im Norden und Osten und dem Malbuntal im Süden bietet er einen hervorragenden Rundblick über die kleine aber feine Liechtensteiner Bergwelt. Besonders bei einer Rundtour ab Steg über das Bergle kommt diese kleine Welt sehr eindrücklich zur Geltung und vermacht Lust auf Mehr.


Der prognostizierten Hitze wegen war ein früher Aufbruch ratsam. Mit der ersten Busverbindung nach Malbun war gegen ½ 8 Uhr Steg erreicht. Das Samina- und Valünatal lagen noch im Schatten und ein kühle Brise zog aus dem Malbuntal nach Steg herunter. Ideale Verhältnisse für den Steilaufstieg hinauf zum Bergle.

Von der Haltestelle Steg, Hotel, muss man zunächst aber noch mit der Straße hinauf nach Malbun vorlieb nehmen. Laut AV-Führer soll nach gut 750m ein unscheinbares Weglein links der Straße abzweigen. Da war ich schon einmal gespannt, ob sich dieses Steiglein auch auf Anhieb finden lassen würde. Vorbei an einer im Fels eingelassenen Marienstatue fiel mir ein paar hundert Meter später ein kleiner Pfad auf, auf den die Beschreibung des AV-Führers passen konnte. Es war eh schon an der Zeit um von der Straße runterzukommen.

Der Pfad mündete nach wenigen Metern auf einen alten, bereits mit Gräsern überwachsenen Güterweg. Ein wenig unschlüssig, ob ich auch den richtigen Weg erwischt habe, folgte ich einmal diesem Fahrweg und musste feststellen, dass ich zu früh abgebogen bin. Unten an einer Brücke markierte nämlich ein nicht zu übersehender gelber Wanderwegweiser den Einstieg hinauf zum Bergle. Zu meinem Glück kreuzte dieser Steig den Güterweg, sodass ich schlussendlich eh auf dem richtigen Steig landete. Aber von wegen „unscheinbar“ wie im AV-Führer angegeben.

Nun ging's in zahlreichen Serpentinen durch den Wald hoch zu den Weiden des Bergle. Die Wadenmuskeln bekamen dabei so einiges zu tun. Drei Rampen sind wahrliche Wadenschinder. Nach gut einer Stunde war dann die Hütte am Bergle erreicht. Von der Hirtin zu einem Kaffee eingeladen entstand ein netter Plausch über Gott und die Welt. So verstrich dann schnell einmal eine halbe Stunde.

Hinter der Hütte hatte sich auf einem kleinen Boden die Viehherde niedergelassen. Da hier oben Mutterkuh-Haltung praktiziert wird, verließ ich kurzzeitig den Wanderweg und passierte die Herde mit einigem Respektabstand. Laut Hirtin soll am Bergle auch ein Stier zugegen sein, ausmachen konnte ich ihn nicht – was mir auch lieb und recht war. Es reichten schon die kritischen Blicke der Mutterkühe.

Ab dem Bergle folgt nun ein ausgesprochen schöner und aussichtsreicher Gang durch die Bergwiesen der NW-Flanke der Drei Kapuziner. Zunächst führt der Steig hinauf auf eine Bergschulter am Ende des SW-Rückens der Drei Kapuziner. Bevor der Steig nach NO abdreht geht’s nun noch einmal ein wenig steiler im Zick-Zack über diesen Rücken bergan. Danach leitet der Pfad hoch über dem Saminatal in angenehmer Steigung durch die Flanke hinüber zur Einsattelung zwischen Schönberg und den Drei Kapuzinern. Von dort dann über den teils ausgewaschenen Hang schließlich noch hinauf zur Graskuppe des Schönbergs. Ein Berg der seinem Namen alle Ehre macht – und dies nicht nur seiner sanften Hänge wegen. Ideal um sich einen Überblick über die kleine aber feine Liechtensteiner Bergwelt zu machen.

Im Abstieg zum Sass-Förkle bieten sich zwei Wege an. Entweder teils weglos über die SO-Hänge runter in den Alpkessel der Alpe Guschg oder viel schöner und spannender den Steig durch die jähen Felsabstürze des Stachlerkopfs.

Wieder unten bei der Einsattelung angelangt bleibt man auf dem Kamm und hält auf den markanten Felsturm der Drei Kapuziner zu. Nach einem Gegenanstieg dreht der Steig nun nach SO ab. Zunächst noch durch die grasige Flanke wechselt das Terrain beim Stachlerkopf. Der Steig ist aber bestens präpariert und an zwei etwas ausgesetzteren Stellen mit Drahtseilen versichert: Ein „Miniatur-Fürstensteig“. Am markanten Felssporn des Kirchli angelangt, führt der Steig im Zick-Zack durch die kurze Latschenzone hinunter zu einer bereits ausgetrockneten Lacke.

Den wuchtigen Ochsenkopf und Gamsgrat vor Augen schlendert man nun dem Hang entlang hinaus zu den Bergwiesen am Sass-Förkle. Hier trifft man auf einen Alpweg dem man hinab zur Sass-Jagdhütte folgt. In der Früh hat mir die Hirtin des Bergle den Wanderweg über die Weiherböden mit dem Sass-Seelein empfohlen, der bei der Sass-Jagdhütte nach links abzweigt und in Malbun bei der Friedenskapelle endet.

Den markanten Nospitz vor Augen führt ein breiter Weg zu besagtem Sass-Seelein. Ein Kleinod das zur Pause einlädt. Ab dem Sass-Seelein geht’s einer Parklandschaft gleich durch aufgelockerten Kiefern- und Zirbenwald hinunter zur Friedenskapelle etwas oberhalb von Malbun. Darüber besticht der Gamsgrat mit seinen zerklüfteten Felsabstürzen.

Unten an der Malbuner Dorfstraße angelangt gibt ein Wanderwegweiser Auskunft über den weiteren Weg hinab nach Steg. Dazu wechselt man über den Malbuner Bach auf die andere Talseite und folgt einem Fahrweg – vorbei an den Talstationen der Malbuner Bergbahnen – hinunter zu einer Alpe und über eine Brücke wieder hinüber auf die rechte Talseite. Nach der Brücke biegt links ein Wanderpfad ab, der hinunter zum Jugendheim von Malbun führt. Anschließend über eine Wiese mit spärlichen Markierungen wird der Malbuner Bach abermals gequert. Über anfangs blühende Wiesen führt der Steig schließlich nach einem kurzen Gegenanstieg hoch über dem Malbuner Bach durch den Wald hinunter nach Steg.

Bei der „verpackten“ Kapelle St. Wendelin und Martin wechselt man schließlich zum letzten Mal über den Malbuner Bach. Die Wartezeit auf die nächste Busverbindung in den Hochofen Rheintal ließ sich mit einer Einkehr beim „Bergstüble“ in Steg verkürzen bzw. willkommenermaßen hinausschieben.

 

Gehzeiten:

Steg (FL) – Bergle (ca. 55'') – Schönberg (ca. 1' 10'') – Sassförkle (ca. 1' 05'') – Weiherböden – Malbun, Friedenskapelle (ca. 40'') – Steg (ca. 55'')


Tourengänger: Grimbart


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Kommentare (2)


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dulac hat gesagt: Ein noch schönerer Zustieg zum Schönberg …
Gesendet am 11. Juli 2015 um 23:06
… bzw. konkret zum Bergle verläuft zumindest m.E. von Malbun über Sassförkle und dann Sass Stall. Auf der LK ist er allerdings nicht als durchgehende Wegspur vermerkt, doch war er vor drei Jahren, als ich ihn zuletzt nutzte, problemlos auffind- und begehbar.

Der steile Aufstieg von Steg über den Schotterweg ist jedenfalls so gar nicht nach meinem Geschmack.

LG Wolfgang

Grimbart hat gesagt: RE:Ein noch schönerer Zustieg zum Schönberg …
Gesendet am 12. Juli 2015 um 17:49
Hallo Wolfgang,

Der Aufstieg von Steg zum Bergle war auch zäh. Der Weg über das Sass-Förkle ist mir von der Hirtin für das nächste Mal auch empfohlen worden.

LG
Erwin


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