Valluga (2809m) - Gipfel heute noch ohne Bergbahntouristen - von Zürs nach St. Anton


Publiziert von dulac , 15. Juli 2015 um 12:34.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum: 5 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1150 m
Abstieg: 1550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von OeBB-Bahnstation Langen bzw. St. Anton nach Zürs
Zufahrt zum Ankunftspunkt:OeBB-Bahnstation St. Anton a.A.

Nach längerer Zeit erstmals wieder auf der Valluga. Von den mehreren möglichen Zustiegen habe ich mich erneut für den m.E. interessantesten entschieden: den von Norden her, über die Stuttgarter Hütte. Allerdings mit gelinden Zweifeln, ob der Aufstieg hier schon möglich wäre. Doch dieses Risiko wollte ich eingehen und mir, falls nötig, dann eben vor Ort eine Alternative für die heutige Tour zu suchen.

 

Start also in Zürs. Bis hinauf zur Trittalpe auf Asphalt. Kurz danach über ein leicht abfallendes Wegstück bis zu einer Holzbrücke. Ab hier dann, tw. etwas mühsam, über einen Bergweg hinauf zum Krabachjoch, wo sich auch die Stuttgarter Hütte befindet. Bis hierher nach meiner Einschätzung ein eher langweiliger Hatsch.

 

Ab der Stuttgarter Hütte dann auf dem Boschweg weiter, gut eine halbe Stunde beinahe eben. Hier müssen in einigen Rinnen Restschneefelder gequert werden. Vorsicht ist angebracht.

 

Nachdem ich sowohl die Erli- wie auch die Roggspitze passiert hatte, meinte ich, dass ich nun weglos über die Schuttfelder aufsteigen müsste. Wie ich erst später zu Hause (auf map.geo.admin) feststellte, war ich damit zum Pazüeljoch aufgestiegen. Das freilich war ein Verhauer, wie mir auch vor Ort schnell klar wurde.

 

Drum schnell wieder auf den Steig zurück und erst beim nächstmöglichen Abzweig nach links abgebogen. Dieser war auch entsprechend mit „Valluga“ gekennzeichnet und hatte auch eine Wegspur.

 

In diesem Seitental ging es nun, gegen Ende immer steiler werdend durch Schutt und Geröll hinauf zu einem vom Valluga-Gipfel nach Westen verlaufenden Grat. Im Schlussaufstieg waren einige Stahlseile dabei aeusserst hilfreich.

 

Am Grat dann weiter nach links: über steile Stufen, zum Teil mit Drahtseilsicherung rechts und links, dann noch über eine kleine Holzbrücke und wenige Meter danach war der Gipfel erreicht.

 

Genau diese Wegstrecke ab dem Abzweig bis hinauf zum Gipfel hat sven86 noch weitaus präziser beschrieben. Ich verweise darum gerne auf seinen einschlägigen *Bericht.

 

Beim Näherkommen an den Gipfel war ich sehr verwundert, dass sich niemand auf der Aussichtsterrasse befand: Wider Erwarten hatte die Bergbahn offensichtlich noch nicht den Sommerbetrieb aufgenommen. Andere Wanderer waren heute in diesem Gebiet ebenfalls nicht unterwegs, und so hatte ich die Terrasse heute ganz für mich.
 

Nach einer knapp einstündigen Rast für den Abstieg nach St. Anton zunächst auf dem Grat hinab, über den ich bereits zuvor das letzte Stück des Aufstiegs bewältigt hatte. An der Einmündung jetzt aber nicht mehr abgebogen, sondern geradeaus weiter, der Beschilderung/Markierung „Ulmer Hütte“ folgend.

 

Bald verlässt dieser Steig (auf map.geo.admin entspricht die Angabe des Wegverlaufs in diesem Bereich m.E. nicht mehr der Realität) auf der südlichen Flanke den Grat und führt zu einem Schneefeld, das derzeit noch die Wegspur zur Mittelstation überdeckt.

 

Da diese jedoch nicht mein Ziel war, konnte ich hier mehr oder weniger direkt das östlich befindliche Valfagehrjoch ansteuern. Es hatte hier noch einiges an Schneefeldern, welche die Markierungen überdeckten. Gewisse Ortskenntnis oder Gehen nach Karte war hier bei diesen Bedingungen darum erforderlich.

 

Danach dann noch ein Stück weiter in östliche Richtung, mit dem Ziel den Höhenweg zur Leutkircher Hütte zu erreichen. Am Sattel nördlich von P.2540 ist dessen weiterer Verlauf wie auch schon die Kapall-Bergstation gut zu erkennen.

 

So bin ich dem Höhenweg auch nicht bis zum offiziellen Abzweig zur Kapall-Bergstation gefolgt, sondern habe, sobald es mir sinnvoll erschien, eine direktere, weglose Variante über Gras und Schutt gewählt.

 

Die Sesselbahn lief gerade noch, ansonsten weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Auch die Beiz war geschlossen.

 

Nach einer kurzen Pause der weitere Abstieg teils auf der Wegspur, wo immer möglich und sinnvoll aber direkter abgekürzt durch die Grashänge. Zunächst bis zur Station Gampen und von dort dann weiter bis ganz hinunter nach St. Anton.

 

Zu Gampen möchte ich noch anfügen, dass sich dort zur Zeit eine grössere Baustelle befindet, kein schöner Anblick. Und Rast möchte man unter diesen Umständen hier auch keine machen.

 

Schwierigkeiten:

Die Bewertung mit T4 bezieht sich im wesentlichen auf den Aufstieg zur Valluga ab dem Abzweig vom Boschweg bis zum Abstieg auf Höhe der Mittelstation

ansonsten

Zürs – Stuttgarter Hütte: max. T2

Stuttgarter Hütte – Abzweig vom Boschweg zur Valluga: max. T3, doch die Querung der noch vorhandenen Schneefelder verlangte grosse Vorsicht

Mittelstation bis zum Erreichen des Höhenwegs: max. T3, doch Ortskenntnis oder Orientierungsvermögen gefordert, solange Spur und Markierungen von Schnee überdeckt

Höhenweg – St. Anton: T2


Tourengänger: dulac
Communities: ÖV Touren


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Kommentare (5)


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Runner hat gesagt:
Gesendet am 17. Juli 2015 um 11:20
sehr schön ! Ist schon seit längerem auf meiner 'to-do'-Liste :-)

Felix hat gesagt:
Gesendet am 24. Juli 2015 um 20:36
schön - und reizvoll; diese Tour hat mich, war ich doch öfters in Lech, mehrmals "angelacht". Vielleicht komme ich wieder in die Gegend - dann muss es klappen!

Danke und lieber Gruss

Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 30. Juli 2015 um 10:44
Für diesen Fall würde ich allerdings vorschlagen, anstelle des m. E. langweiligen Zustiegs ab Zürs besser vom Rüfikopf aus zur Stuttgarter Hütte zu wandern. Der Zeitbedarf dürfte nur geringfügig höher sein. Und wenn man als Logiergast die Bergbahn ohnehin frei hat ….

Sehr schön wäre freilich auch der Aufstieg von Lech zum Rüfikopf, den allerdings kaum jemand macht, wie ich vor zwei Jahren einmal feststellen konnte. Die Route ist reizvoll und abwechslungsreich: Zunächst durch lichten Wald, dann entlang wundervoller Blumenwiesen und zuletzt durch Karstgelände. Gut zwei Stunden muss man dafür allerdings veranschlagen, und dann noch weiter zur Valluga, das wird dann gewiss zuviel. Aber vielleicht mal im Zusammenhang mit einer anderen Tour?

LG Wolfgang

Felix hat gesagt: RE:
Gesendet am 30. Juli 2015 um 13:36
das hätte ich mir auch so vorgestellt: mit der Gratisbahn auf den Rüfikopf, und dann via Stuttgarter Hütte - besten Dank, und einen schönen Sommer!

lg Felix

dulac hat gesagt:
Gesendet am 2. August 2015 um 22:50
Gern geschehen!
Und auch für Dich weiterhin einen schönen Sommer!

LG Wolfgang


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