Lechquellenrunde mit Valluga


Publiziert von Hejkal , 19. März 2013 um 22:54.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechquellengebirge
Tour Datum: 2 September 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   Arlberg 
Zeitbedarf: 6 Tage

In diesem Jahr nahmen wir eine leichte Tour in Angriff, denn wir hatten einen neuen Bergfreund dabei, der relativ ungeübt war. Wir wählten die "Lechquellenrunde", die seit einiger Zeit als Wanderwoche im Lechquellengebirge beworben wird. Unser Ausgangspunkt war Lech in Vorarlberg. Dort kann man im Sommer im Parkhaus unterhalb der Kirche kostenlos parken. Mit dem Linienbus fuhren wir auf der Bregenzerwaldstraße bis zur Haltestelle Landsteg (1080 m ü. A.), wo uns bereits unsere Schweizer Wanderfreundin erwartete. Dort beginnt der direkte Aufstieg auf dem Versorgungsweg zur Biberacher Hütte (1846 m ü. A.), die wir in etwa 2 Stunden erreichten. Leider hatte sich die Hütte in dichten Nebel eingehüllt.

Am nächsten Morgen überraschten mich meine Bergfreunde mit Geschenken zu meinem Geburtstag. Von der Biberacher Hütte wanderten wir über die Hütte auf der Litealpe zum Braunarlfürggele. Dort hatten sich der Nebel des Vortages endgültig gelüftet und die Sonne verschönte den Aufstieg auf die 2659 m hohe Braunarlspitze. Nach kurzer Gipfelrast stiegen wir auf der anderen Seite des Berges hinunter zur Göppinger Hütte. Zwei unserer Mistreiter waren noch so fit, dass sie den Hausberg der Göppinger Hütte, die Hochlichtspitze (2600 m ü. A.) bestiegen. Da mein Geburtstag war, ließ ich den Nachmittag und Abend ruhig auf der Hütte ausklingen.

Am nächsten Morgen genossen wir das Lichtspiel des Sonnenaufgangs vor der Göppinger Hütte. Als nächste Etappe wählten wir den etwa 5 Stunden langen Weg am Östlichen Johanneskopf vorbei, durch die steinreiche Johanneswanne zum Oberen Johannesjoch. Hier machte sich der Wetterumschwung bemerkbar, denn erneut senkten sich Wolkem vom Himmel und ließen die Sonne immer mehr verschwunden. An einem kleinen See, in dem zuvor zwei unserer Bergfreunde gebadet hatten, legten wir unsere Mittagsrast ein, bevor er weiter zur  Formarinalpe (1871 m ü. A.) ging. Dort besuchten wir das Denkmal für die Wiederansiedelung von Steinböcken. Wir wählten den kürzeren Pfad um die Ostseite des Formarinsees herum zur bereits sichtbaren Freiburger Hütte. Abends informierte uns der Hüttenwirt über den bevorstehenden Wetterumsturz, allerdings ließ er offen, ob es tatsächlich so kommen wird, denn das "Klärgruben-Orakel" würde den "Wetterfröschen" widersprechen. Wir hofften, dass das schlechte Wetter nicht kommen wird und hatten Glück. Am nächsten Morgen erwartete uns die Sonne.

Unsere nächste Tagesetappe führte uns zunächst von der Hütte relativ steil hinauf an den Südhang des Formaletschs. Danach wanderten wir quer durch das Steinerne Meer hinauf zum Gehrengrat, wo man mit etwas Glück Steinböcke beobachten kann. Vom Grat ging es aussichtsreich, dafür aber recht steil hinab zum Dalaaser Schütz, wo uns eine Herde Haflinger der Weg versperrte. Da die Pferde Fohlen dabeihatten, schienen sie aggressiv zu sein, so dass wir lieber einen Bogen um sich machten.

Am Spullersee wählten wir aufgrund des einsetzenden Nebels die Wegvariante über die Nordstaumauer hinauf zur Ravensburger Hütte, an der wir nach etwa 5 Stunden ankamen. Abends begann es dann tatsächlich zu regnen, doch das störte uns nicht. Wie ließen den Abend in gemütlicher Runde ausklingen.

Für das recht preisintensive Frühstück müsste sich am nächsten Morgen jeder mit einem Armbändchen kennzeichnen. Da es bewölkt war, ließen wir uns Zeit, bevor wir hinauf auf das 2438 hohe Madlochjoch hinunter zum Zürser See wanderten, wobei das letzte Wegstück von Wintersportanlagen geprägt ist. Die normale Lechquellenrunde führt von hier auf direktem Weg zur Stuttgarter Hütte. Wir hatten jedoch noch einen Tag Zeit und machten einen Abstecher zur Ulmer Hütte. Dabei nahmen wir den Weg über Zürs und den Flexenpass (1773 m ü. A.) und einen relativ schlecht markierten Aufstieg auf einer Skipiste hinauf zur Hütte, die wiederum im Nebel lag.

Nach einem angenehmen Hüttenabend, bei dem wir u.a. einen Haselnussschnaps ausprobieren durften, starteten wir nach einem reichhaltigen Frühstück im Morgensonnenschein hinauf zum 2529 m hohen Valfagehrjoch. Der Weg dorthin ist recht öde, da er wieder über eine Skipiste führt. Unser Markscheider entdeckte dabei Eisenstein, wir hingegen beobachten unterwegs eine Gemse. Vom Joch war es nicht mehr weit bis zur Vallugagrat-Bergstation. Hier trennen wir uns. Eine Hälfte fuhr mit der Bahn und die andere eroberte zu Fuß den Gipfel der Valluga (2809 m ü. A.). Wir genossen bei Kaiserwetter das herrliche Gipfelpanorama.

Vom Gipfel stiegen wir hinunter zum Robert-Bosch-Weg, der direkt von der Ulmer Hütte über die Trittscharte führt, deren Begehung aber damals problematisch war. Wir hatten dieses Problem nicht, denn wir wanderten auf dem Boschweg unterhalb der Roggspitze bis zur Stuttgarter Hütte. Da wir nicht vorreserviert hatten, erhielten wir ein Quartier im etwas abseits stehenden Winterraum.

Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen von unserer Schweizer Bergfreundin, die über die Leutkirchner Hütte hinunter nach St. Anton am Arlberg wanderte. Wir drei Männer hingegen stiegen über den Bocksbachsattel und dem aussichtsreichen Friedrich-Mayer-Weg über Wöstersattel und die Tällialpe nach Lech ab.


Tourengänger: Hejkal


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