Gargellen – Tilisunahütte – Verspala – Gweiljoch – St. Gallenkirch


Publiziert von Murgl , 4. Juli 2015 um 21:35.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:27 Juni 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   CH-GR 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 2000 m
Strecke:Gargellen - Obere Röbialpe - Sarotlapass - Plaseggenpass - Tilisunahütte - Verspala - Tilisunahütte - Tilisunaalpe - Gweiljoch - Galgenul
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW oder "Landbus"
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PKW oder "Landbus"
Unterkunftmöglichkeiten:Tilisunahütte

19 Wanderlustige, darunter 16 U20 und einige Bergneulinge machen sich bei der Gargellner Kirche (1423 m) kurz nach 9 Uhr bei herrlichem Sommerwetter auf den Weg Richtung Tilisunahütte – mit Abstand die größte Gruppe, die ich je auf eine alpine Tour gelotst habe. Der Zustieg zur beliebten Rätikonhütte von dort ist sehr reizvoll und abwechslungsreich. Anfangs durch eine Wiese und dann im Wald ein erstes Stück auf schönem Steig hinauf zur Ronggalpe (1596 m) mit Blick zur mächtigen Madrisa. Dort geht’s rechts ab, zunächst mit geringem Höhenverlust, bald aber wieder aufwärts und steiler durch buschiges Gelände und Wiesen zu einem kleinen Sporn bei der Oberen Röbialpe (1913 m). Mittlerweile sind erste dunkle Wolken aufgetaucht, aus denen ein paar Tropfen fallen, aber es folgen dahinter wieder größere Wolkenlücken. An der Röbialpe biegt der Steig erneut rechts ab und führt ein längeres Stück nur langsam ansteigend um den Borstkopf herum und unter den Röbispitzen und dem Sarotlapass entlang (mittlerweile wieder steiler), bis der Steig nach links dreht und hinauf zum Sarotlapass (2389 m) führt. Von dort quert der Steig in 20 Minuten hinüber zum Plaseggenpass (2354 m), an gerölligen Passagen etwas ausgesetzt. Kurz vor dem Plaseggenpass erwischt uns ein erster Regenschauer. Der Pass wird nordwärts überquert und es geht gemächlich, immer wieder über Schneefelder, sonst auf lieblichem grasigem Gelände abwärts. Nach nochmaligem kurzem Aufhellen hören wir erstes Donnergrollen und kurz hinter dem Grubenpass (2232 m), der vom Steig nachkurzem Zwischenaufstieg nur gestreift wird, geht eine knappe halbe Stunde vor der Hütte ein heftiger Gewitterschauer los und es schüttet in Kübeln, bis wir um ca. 15,15 Uhr die schützende Tilisunahütte (2208 m) erreichen. Da das Wetter den Rest des Tages anhaltend nass blieb, waren bis zur Hüttenruhe Kartenspiele angesagt.
Am kommenden Morgen waren die Regenwolken weg, in der feuchten Luft bildeten sich aber noch viele Wolken. Bevor es für die ganze Gruppe Richtung Gweiljoch weiterging, gabs für Gipfelfreunde noch ab 7,40 Uhr einen kleinen Abstecher auf die Verspala (2443 m), einen grasigen Buckel, der direkt über der Tilisunahütte in NNW-Richtung steht. Dazu geht’s zunächst auf dem Steig Richtung Schwarze Scharte (der weiter über den Bilkengrat zur Lindauer Hütte führt). Der Steig wird an einem markanten Grat verlassen. Der Gipfel wird auf diesem OSO-Grat erstiegen, es gibt ein paar Steigspuren, sonst ist es durchweg grasig, man bleibt meistens direkt auf dem nicht allzu schmalen Grat; einige Passagen sind ein bisschen ausgesetzt, und bei der Nässe nach dem vielen Regen ist Vorsicht kein Fehler. Der Gipfel ist in einer halben Stunde erreicht. Schöner Blick zur Sulzfluh, viele andere Gipfel, darunter die Drei Türme, sind aber noch hinter Wolken versteckt – es war trotzdem eine reizvolle Spritzour, bevor um 9 Uhr mit der ganzen 19-köpfigen Gruppe Abmarsch von der Tilisunahütte aus Richtung Osten ist. Tagesziel ist der St. Gallenkirchener Ortsteil Galgenul, dann steht schon wieder die Heimfahrt in den Schwarzwald an.
Der Steig führt ostwärts hinab ins obere Gampadelstal. An der Tilisunaalpe (1966 m) realisieren wir, dass wir die Abzweigung des Steigs zum Gweiljoch verpasst haben mussten und zu tief abgestiegen waren. Zwei in der Kompass-Wanderkarte eingezeichnete Wegweiser waren auch nicht aufgetaucht. An der Tilisunaalpe überqueren wir daher den Bach und versuchen es weglos durch das noch flache Wiesengelände schräg rechts aufwärts in der Hoffnung, auf den Steig zu treffen. Den finden wir nicht gleich, aber es tauchen bald Markierungen und dann auch Steigspuren auf. Weiter oben wird der Steig besser, was aufgrund der Steilheit im letzten Stück bis zum Gweiljoch (2209 m) nicht zu verachten ist. Das nasse Gras auf dem steilen Hang wäre eine einwandfreie Rutschbahn gewesen. Der Blick vom Joch auf die andere Seite Richtung Verwall und Silvretta offenbart einen markanten Unterschied im Vergleich zum Blick zurück zu den Rätikonbergen. Auf jeden Fall ist das Gweiljoch ein schönes Fleckchen Erde.
Jenseits geht es relativ flach und problemlos hinab, der Steig ist z. T. verschwunden, aber es gibt ausreichend Markierungen. An der Innergweilalpe (1743 m) muss man darauf achten, die Abzweigung zum Gweiler Maisäss nicht zu verpassen. Ab dort geht es phasenweise an wieder steileren Hängen, teils im Wald, teils durch mäßig steile Wiesen allmählich hinab. An ein paar Stellen muss man aufpassen, dass man sich nicht versteigt. Beim Gweiler Maisäss (1440 m) biegt der Steig kurz rechts herum und führt anschließend bei ein paar Hütten in den Wald, danach wird die Steigführung deutlich steiler und der Steig verläuft nun meistens im Wald. Auf einer Höhe von ca. 1100 m flacht das Gelände kurz vor Galgenul ab und der Wald wird wieder verlassen, bis die ersten Häuser und die Bushaltestelle kurz hinter dem Ortsschild erreicht werden.

Tourengänger: Murgl


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