Außergweilkopf (2406m) Überschreitung an einem sonnigen Herbsttag


Publiziert von TFTD , 12. November 2020 um 22:32.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum: 7 November 2020
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 1750 m
Strecke:16km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bushaltestelle St. Gallenkirch Valiserabahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bushaltestelle Tschagguns Schanzenzentrum
Kartennummer:OSM

Eine kleine Herbstrunde.

Nachdem ich nach oberflächlicher Suche hier keine Beschreibung für den Grat zwischen Gweilspitze und Außergweilkopf gefunden habe und spontan eine Tour brauchte dachte ich mir das klingt gut. Als backup Variante ging ja unten im Tal der Wanderweg zum Gweiljoch und von dort könnte man es vielleicht auch probieren. Das schon mal vorweg, das wäre sicherlich die deutlich anspruchsvollere Variante geworden.

Mit den Öffis ging es bis Sankt Gallenkirch (Valiser Bahn, wo gerade viel gebaut wird). Von dort der Straße folgend bis zum Gweilbach und danach direkt nach Links dem Weg folgend. Die Straße nach Gargellen überquerend und dann den Wanderschildern nach Gweil folgend. Hier tut sich gerade viel, die Straße wird entweder erneuert oder komplett neu gebaut. (OSM hat da nichts drinnen).
Der Wanderweg ist schön steil und ich merke recht früh das ich heute nicht voll im Saft stehe. Daher in Gweil die erste Pause. Man sieht schon das "Gipfelkreuz" der Gweilspitze (Ein kleines Vorküpchen) und eigentlich sieht es verlockend aus ab hier einfach den steilen Grashang anzugehen. In Anbetracht meines Körpergefühls entschied ich mich aber erst mal die Innergweilalpe anzusteuern. Dort angekommen war die nächste Pause fällig. Bis hier alles T2.

Ich entschied mich erst mal weiter Richtung Gweiljoch dem Wanderweg zu folgen um dann vielleicht relativ bequem und energiesparend am Hang querend die Gweilspitze (Auf einigen Karten sind 2 eingezeichnet, hier meinte ich jetzt die obere von beiden) anzusteuern. Die Höhenlinien sahen vielversprechend aus. Ich war nicht der einzige mit dieser Idee. Eine Herde Hirsche war dort unterwegs und es gab sogar eine ziemlich gut sichtbare Wegspur. Diese folgte ich bis sie mehr oder weniger endete.

Ab hier tat sich ein schöner Wiesenhang auf der flach genug war und viele Optionen bot sich nach oben zu arbeiten. Daher entschied ich mich eher den Grat anzusteuern als das Gipfelkreuz, welches auch nicht mehr sichtbar war. So langsam machte sich die Schocki und das Marzipan, welches bei den Pausen gab, bemerkbar und ich konnte den Aufstieg genießen. Am Grat angekommen (2200m) war eine Leichte Wegspur ersichtlich. Dieser folgend steuerte ich direkt auf den Außergweilkopf zu. Es kam noch eine kleine, felsige Erhebung, welche 2 Optionen offenbarte. Die erste wurde mich zu heikel, mit Stöcken und ohne Helm und ein wenig erschöpft war mir das mental zu viel. Ich denke diese 2 Meter sind im IIer Bereich anzusiedeln.
Die andere Option war im Prinzip eine Grasnarbe. Im Abstieg hätte ich mich da auch nicht so wohl gefühlt, nach oben hat ein beherzter Griff ins Gras und ein großer Schritt gereicht um sich hochzuziehen.
Dann kam noch mal eine kleine Kletterstelle I-II Grad und oben war ich (T5).
Die Gämsen die ich während des Aufstiegs gesehen habe, waren schon lange verschwunden. Da der Außergweilkopf jetzt schon ziemlich nah war, entschied ich mich hier keine Pause zu machen, sondern direkt weiter zu gehen.

Ich denke die zwei schwierigeren Stellen bis hierher kann man auch Südseitig im Hang umgehen. Aber ob das am Ende einfacher ist, keine Ahnung.

Kurz vor dem Außergweilkopf kam noch mal ein großer Steinblock den ich nordseitig umgangen bin. Aufgrund des Schnees musste man ein wenig Vorsicht walten lassen, wo man hin tritt und schon war ich am Gipfel.

Herrlicher Ausblick, in der ferne das Wolkenmeer welches über dem Bodensee liegt, Appenzell, Bregenzerwald, Lechquellengebirge, Lechtaler, Verwall, Silvretta und natürlich die gesamte Rätikonprominenz im Blick. Und das ganze bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. In gegen meiner sonstigen Gewohnheit habe ich eine ganze Stunde am Gipfel verbracht.

Der Abstieg Richtung Alpilakopf war dann ein wenig spannender, da Schnee und Eis aufgrund der Nordlage doch noch gut vorhanden waren. Die Schneekonsistenz war super um sicher an 2 Steilen Stücken gute Tritte in den Schnee zu stapfen (T3-T4).
Vom Alpinakopf bin ich ein Stück östlich Richtung Motadenser Kopf gegangen. An sich sah der Grat machbar aus. Da aber nicht wirklich ersichtlich war, dass man nordseitig Richtung Horaalpe Absteigen kann, entschied ich mich zurück zum Alpilakopf zu gehen und von dort dem Nordgrat unter möglichst maximaler Ausnutzung vorhandener Schneefelder zum Abstieg zu nutzen. (T3)

Aber der Horaalpe dann über Horamaiensäß auf dem Wander und Fahrwegen Abstieg Richtung Schruns. Selbst hier fanden sich noch überfrorene Wasserstellen, die um diese Jahreszeit keine Sonne mehr sehen.
Auf meiner Karte entdeckte ich einen Schnurgeraden eingezeichneten Wanderweg Richtung Schruns. Aquastiege stand da. Das klingt spannend, also Richtung Speicher Bitschweil gegangen und von dort dann knappe 400hm direkt neben dem Wasserrohr und zum Schluss auch Skischanzen nach Schruns runter. (T3)

Durchstiegszeiten:
Start: 8:21
Gweil (Gweiler Maisäss): 9:30Uhr + 5min Pause
Innergweilalpe: 10:05Uhr +10min Pause
Gweilspitze (Kamm): 11:00Uhr
Außergweilkopf: 11:45Uhr +1h Pause
Alpilakopf: 13:15Uhr +30min Ostgrat austesten
Horaalpe: 14:10 Uhr
Bitschweil: 15:00 Uhr
Ende: 15:25Uhr (400hm in 25 Minuten, die Oberschenkel haben es gemerkt)



Tourengänger: TFTD


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