Zwei Tage im Rätikon: Von Latschau nach Gargellen


Publiziert von Grimbart , 29. November 2013 um 19:05.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:31 Juli 2013
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   A   Montafon 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Bludenz, Bahnhof, mit MBS bis Schruns, Bahnhof. Weiter mit Ortsbus 1 nach Latschau, Hst. Kraftwerk. Parkplätze in Latschau bei den Golmer Bergbahnen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Bludenz, Bahnhof, mit MBS bis Schruns, Bahnhof. Weiter mit Landbus 87 nach Gargellen, Hst. Zentrum. Parkplätze bei der Schafbergbahn in Gargellen.
Unterkunftmöglichkeiten:Tilisunahütte, ÖAV (2.208m)
Kartennummer:Kompass 032 (Montafon)

Letztes Jahr zwang uns ein Wintereinbruch zum frühzeitigen Abbruch unserer Mehrtagestour durch den Rätikon. An der Carschinahütte war damals Endstation. Nach dem Motto aufgeschoben ist nicht aufgehoben entschieden wir uns kurzfristig das Versäumte nachzuholen.  
Da der alte Sessellift nach Grabs schon längst in die Annalen der Geschichte eingegangen ist und mittlerweile auch kein Wanderbus mehr nach Grabs fährt, ist eine Begehung der Sulzfluh vom Montafon aus in einem Tag nur mit unnötiger Hektik verbunden. Wir wollten die Tour aber genießen und uns nicht stressen lassen. So wählten wir Latschau als Ausgangspunkt für unsere Zwei-Tagestour. Dies erschien uns trotz der gut 2.000 Höhenmeter im Aufstieg als die beste Variante.

 
Tag 1:

Dank wanderfreundlicher Verkehrsanbindungen konnten wir schon um Viertel vor Acht von Latschau starten. Der Plan war spätestens gegen 12:00 Uhr auf der Tilisuna Hütte zu sein. Dann würde uns genügend Zeit für eine Mittagspause und den Auf- und Abstieg zur Sulzfluh bleiben.
 
Auf dem Weg nach Grabs leisteten wir uns gleich zu Beginn einen Verhauer, indem wir nach der Brücke über den Rasafeibach gleich nach rechts auf einen steilen Fahrweg abbogen. Dieser endete in einer grünen Wiese ohne erkennbare Fortsetzung. Nach Studium der Karte war uns schnell klar, dass wir zu früh nach rechts abgebogen sind. Um wieder auf den richtigen Weg zu kommen mühten wir uns durch steiles Waldgelände und Dickicht hinauf bis wir auf einen breiten Wanderpfad trafen, der uns hinauf nach Grabs leitete.
 
Ab Grabs folgt man dem mit „Hochegga“ beschilderten Pfad über Weidehänge und zum Schluss durch Wald hinauf nach Hochegga. Dort trifft man auf eine Forststraße, die zur Alpila Alpe führt. Von der Alpila Alpe geht’s über einen steilen Ziehweg hinauf nach Mottabella. Ab hier führt ein Steig über das Weidegelände der Alpila Alpe hinauf zum Tobelsee. Ein idealer Rastplatz bevor der steile Aufstieg zum Schwarzhornsattel in Angriff genommen wird.
 
Vom Schwarzhornsattel führt der Steig gleich einmal steil hinab bevor er in Leichtem Auf und Ab entlang der Ostflanke des Schwarzhorns hinüber auf den welligen Boden der „Schwarzen Erd“ leitet. Nun über das wellige Alpgelände, vorbei am Tilisunasee und hoch zur Tilisuna Hütte.
 
Gestärkt durch eine Gulaschsuppe stand der Besteigung der Sulzfluh nichts mehr im Wege. Über den Grashang der Verspala geht’s auf einem erdigen Pfad hinauf an den Rand des gewaltigen Karrenfeldes. Zu unserer Überraschung trafen wir dort auf einen Konstanzer, der mit geschultertem Mountainbike hinauf zur Sulzfluh wollte. Ein Anblick der nicht nur uns sondern auch andere Wanderer zum Kopfschütteln bewegte.
 
Zünächst über Karrenplatten hinab in eine Mulde bevor Steinmännchen und Markierungen auf den breiten NO-Rücken leiten. Auf diesem in angenehmer Steigung und durch eine pittoreske Landschaft wandernd gelangt man an den Gipfelaufbau der Sulzfluh. Über ein Firnfeld nun steil hinauf auf die Westschulter und über diese ohne große Probleme zum riesigen Gipfelkreuz der Sulzfluh.

Aufgrund unseres nachmittäglichen Aufstiegs war der große Trubel bereits vorbei, sodass wir den Gipfel – abgesehen von ein paar Dohlen – für uns alleine hatten. Auch wenn das Panorama zum Verweilen einlädt, so gewann der Gedanke an die Sonnenterrasse der Tilisuna Hütte schließlich doch einmal die Überhand und bewegte uns zum Aufbruch in Richtung Tilisuna Hütte.


Tag 2:

Nach einem unterhaltsamen Hüttenabend und einem erholsamen Schlaf brachen wir gegen 8 Uhr von der Tilisuna Hütte in Richtung Gargellen auf. Vorbei an einer Zollwachhütte und dem ein oder anderen Tümpel geht’s über einen erdigen Wanderpfad zum Grubenpass.
 
Kurz vor dem Grubenpass zweigt der Steig in Richtung Plasseggenpass ab. Dieser führt gleich zu Beginn über gut gestuftes Felsgelände steil hinab in eine Mulde. Hat man die Mulde erreicht zieht der Steig gleich wieder merklich an und leitet auf eine grüne Kuppe im Gelände. Nun über einen weiteren Absatz bis man vor der weiten Ebene unterhalb des Plasseggenpasses steht. Dem Pfad in mäßiger Steigung folgend erreicht man bald einmal die Passhöhe mit toller Aussicht in die Schweizer Bergwelt.
 
Am Plasseggenpass wählt man den oberen Steig, der durch teilweise blockiges und felsiges Gelände die SW-Flanke der Südl. Sarotlaspitze hinüber zum Sarotlajoch quert. Vom Sarotlajoch führt der Steig zunächst in einer weiten Schleife steil hinab in ein geröllreiches Hochkar unterhalb der Sarotlaspitzen. Das Hochkar verlässt man über einen im oberen Teil von Unwettern gekennzeichneten Steig. Dementsprechend war unsere Überraschung und auch Freude groß als wir auf zwei Wegewarte des Alpenvereins trafen, die sich dieser Unwetterschäden annahmen.  Dem nachfolgenden Steig , der entlang der NO-Hänge der Röbispitzen hinaus zu den Weideflächen der Oberen Röbialpe führt, sah man die kurz zuvor durchgeführten Wartungsarbeiten jedenfalls an.
 
Von der Oberen Röbialpe führt ein Pfad im Zick-Zack steil über einen breiten Rücken hinab zur Unteren Röbialpe. Hier wählt man den nach rechts abbiegenden Wanderpfad zur Ronggalpe, wo man auf einen Ziehweg trifft. Den Wanderwegweisern folgend kürzt man den Ziehweg über einen rechterhand abbiegenden Fußweg ab und verliert so relativ rasch an Höhe. Bevor man die ersten Wiesen oberhalb von Gargellen erreicht überquert man noch den Ronggbach. Schließlich geht’s über einen Wiesenpfad hinab ins Zentrum von Gargellen.


Gehzeiten, Tag 1 (7' 00''):
Latschau – Grabs (ca. 1‘ 00‘‘) – Alpila Alpe (ca. 40‘‘) – Tobelsee (ca. 1‘ 00‘‘) – Schwarzhornsattel (ca. 25‘‘) – Tilisuna Hütte (ca. 40‘‘)  – Sulzfluh (ca. 1‘ 50‘‘) – Tilisuna Hütte (ca. 1‘ 20‘‘)

Gehzeiten, Tag 2 (3' 15''):
Tilisuna Hütte – Plasseggenpass (ca. 1‘ 00‘‘) – Sarotlajoch (ca. 20‘‘) – Obere Röbi Alpe (ca. 1‘ 00‘‘) – Ronggalpe (ca. 35‘‘) – Gargellen (ca. 15‘‘)


Tourengänger: Grimbart


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