Unterwallis 1|3: malerische Überschreitung des Mont Gelé
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Drei Tage oberhalb des Val de Bagnes und Val d’Entremont unterwegs - drei Dreitausender bei besten Wetterbedingungen und höchst reizvoll erlebt!
Nach der mühsamen Parkplatzsuche in Verbier, dem Fussmarsch zur Talstation der Gondelbahn, und der Fahrt hinauf nach Les Ruinettes, starten wir hier oberhalb der Bisse du Levron auf breitem Natursträsschen unseren ersten tollen Bergtag. Längere Zeit wandern wir ohne Höhengewinn dahin - dafür ein bereits hier prächtiges Panorama vor uns. Unterwegs wechseln wir eine „Etage“ höher zu einer wenig weiter oben verlaufenden Bisse; allmählich steigt der Wanderweg nach Tsarbonné über blumenreiche Wiesen leicht an, und wir erreichen die Weggabelung oberhalb der Cabane du Mont Fort.
Hier beginnt nun der anspruchsvollere Weiterweg, erst über noch flachere Wiesen - mit nur spärlichen, gelben, Hinweisen, und undeutlichen Spuren. Mit zunehmendem Hineinschreiten in die aufsteilende, stein- und blockdurchsetzte Karmulde werden die Markierungen deutlicher und häufiger - die Wegspuren markanter, das Gelände attraktiver. Angenehm windet sich das Steiglein hoch, oft die spärlichen Grasflecken benutzend, und gelangt in stets felsigeres Gelände. Auf ungefähr der Hälfte der heutigen Gesamthöhe lassen wir uns für eine kurze Stärkungspause nieder, und geniessen die formidable Aussicht in südlicher Richtung. Dem Col du Mont Gelé zustrebend, passieren wir erste Schneefelder, auf ihm, hier nun im Blockgewirr, weitet sich erstmals der Blick in nördlicher Richtung: Waadtländer und teilweise erste Berner hohe Berge tauchen am Horizont auf; unten auf einer flachen Geländestufe ist das Seelein auf Louettes Econdouè zu erblicken.
Meist in unmittelbarer Gratnähe erfolgt der genussvolle Weiteranstieg durch leichte Felspassagen, über Schrofen - und stellenweise etwas Restschnee. Beinahe zu schnell finden wir uns in der Nähe der ehemaligen Bergstation der LSB ein, nur noch wenige Meter sind es von hier zum einfachen Gipfelkreuz - und zur fantastischen Rundsicht auf dem Mont Gelé: vom Mont Fort über Grand Combin, den Mont Blanc, Haut Cime, die Waadtländer grossen Gipfelziele, davon sind die von uns besuchten
Grand Chavalard und
Sommet des Diablerets zu erkennen, bis zum
Wildstrubel und Bietschorn reicht die traumhafte Panoramasicht. So verweilen wir bei sehr sommerlichen Temperaturen und unter gleissender Sonne länger, verzehren unseren späten Mittagsimbiss - bevor wir uns auf die Gratbegehung in nördlicher Richtung aufmachen.
Nach einer ersten leichten Abkraxelstelle im länger sich hinziehenden Blockgrat (so wie wir es lieben) wird das Bergwandern einfacher; wenige Male nur müssen die Hände zur zusätzlichen Sicherung eingesetzt werden. Und bald einmal tauchen die gut erhaltenen wrw Markierungen auf, welcher bereits Willem in seinem Bericht beschrieben hat - auf „Zeitreise“ ist dieser Zustieg bis 1976 eingetragen; wir teilen seine Ansicht, dass man diesen, nun gut erkennbaren, Steig eher wbw markieren müsste, wenn man ihn denn unterhalten möchte. Dies wurde wohl ohne LSB als unrentabel, zu aufwändig, eingeschätzt, zumal die letzte Passage zum Gipfel doch gewiss keine wandermässige darstellt …
Nun, wir geniessen den Gang über den mal flacheren, mal steileren, ein ansehnliches Schneegrätchen aufweisenden, Nordgrat sehr; gegen den Col de Chassoure zu sind die alten Markierungen adäquat; schönstes Bergwanderwegterrain.
Auf einem Pistenmaschinentrassee wandern wir beinahe horizontal, wieder wenige Altschneereste übersteigend, hinüber via Col de Vaux zur Wintersport-Bergstation auf dem Tête de Vaux.
Nachdem wir eben noch den Lac des Vaux bewundern konnten, schweift hier der Blick wieder in den Süden Richtung Les Ruinettes: wir folgen erst in südlicher Richtung dem Wanderweg (auf einer Fahrpiste) bis auf 2455 m, hier zweigt eine nur schwache Wegspur über teilweise steile Grashänge ab, und kürzt so die weiten Kehren der offiziellen Route ab.
Kurz vor Les Ruinettes erreichen wir jene weglos; schnell finden wir uns wieder bei der Bergstation der Gondelbahn ein, und lassen uns, nach einer Pause auf der Terrasse des geschlossenen Restaurants (die Saison beginnt erst am kommenden Wochenende richtig) wieder nach Verbier hinunter fahren.
ñ 2 ½ h bis Mont Gelé (zusätzliche Pause unterhalb des Col du Mont Gelé)
ò 1 ½ h Abstieg
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