Über stille und steile Pfade zur Mittleren Kreuzspitze (2496m)

Typisch Lechtal: In den meisten Gebirgsgruppen der Nordalpen wäre dieser unschwierige und absolut lohnende Aussichtsberg wohl hoffnungslos überlaufen. Tatsächlich findet man aber auf der vorgelagerten Bschlaber Kreuzspitze immerhin noch ein 2010er Gipfelbuch vor, welches in der zugegebenermaßen noch jungen Saison erst drei Besucher verzeichnete. So war denn auch an diesem insgesamt recht sonnigen und vor allem heißen Samstag nur noch ein weiterer Berggänger am Kreuzspitzkamm unterwegs.
 
Für diese Grastour ist Trockenheit durchaus erwünscht, für die sehr steilen Erdtritte im Absturzgelände unmittelbar unterhalb der Bschlaber Kreuzspitze (hier T4-, sonst leichter) ist sie dringend zu empfehlen. Das gilt dort ebenso für jede Form von Schnee und insbesondere für die Wächte, die den ostseitigen Zugang im Frühsommer potenziell noch versperrt.  
 
Der Aufstieg von Egg (etwas oberhalb von Bschlabs) führt anfangs über eine im Sommer hochstehende Wiese, wo die Trittspuren teilweise nicht mehr zu erkennen sind. Die Orientierung ist aber unkritisch, danach führt der Pfad recht gut markiert über Grasgelände steil zur Bortigscharte. Auf dem anfangs recht breiten Kamm wird dann zuletzt sehr steil (siehe vorherigen Absatz) die Bschlaber Kreuzspitze gewonnen, welche den südlichen Eckpunkt des Kreuzspitzkammes markiert. Von hier in wenigen Minuten zum höchsten Punkt, der Mittleren Kreuzspitze mit Steinmandl. Der Grat ist relativ breit, die in die sehr steile Ostseite überhängende Wächte sollte hier somit in der Regel kein Problem darstellen.
 
Wegen des unsicheren Wetters und der eher schlechten Fernsicht habe ich auf den Übergang zur Elmer Kreuzspitze verzichtet, dieser schien aber auch schneefrei zu sein. Der Aufstieg zur Elmer Kreuzspitze ist schneefrei.