Roß- (1698m) und Buchstein (1701m)

Eigentlich bin ich ja eher kein Fan von den bayerischen Voralpen. Ewiges Forststraßengelatsche und viel durch den Wald mag ich nicht so gern wie kahle Berglandschaften, wo man immer freien Blick hat und auf schönen Wegen geht. Diese Tour hat mir allerdings sehr gut gefallen. Man bewegt sich nicht einen Meter auf einer Forststraße (man kann die hier beschriebene Tour natürlich beliebig ausdehnen und dann zwangsläufig auch Forststraßen betreten), dafür aber durchgehend auf schönen Bergwegen. 
Der Erste Abschnitt der Tour geht zwar durch den Wald, aber man hat sehr häufig freien Blick richtung Süden. Zudem hat der Steig mit einer kurzen Unterbrechung eine sehr angenehme Steigung, wodurch man schnell an Höhe gewinnt. Im untersten Bereich verläuft der Weg nah an einem Bach entlang, der beim späteren Abstieg für willkommene Abkühlung sorgt. 
Hat man den ersten Teil hinter sich gebracht, dann hat man gerade die Sonnbergalm erreicht. Schön gelegen am südlichen Rand einer Hochebene, auf der der Roß- und Buchstein thront. Weiter gehts an den Westrand der südlichen Felsmauer der beiden Berge, die übrigens auch einige schöne Kletterrouten zu bieten haben. Hier kann man sich nun entscheiden, ob man über den Altweibersteig und den Roßstein zur Tegernseer Hütte geht, oder über den längeren Wanderweg den Roßstein nördlich umrundet und so ohne Gipfel an der Hütte ankommt. 
Wir wählen im Aufstieg den Altweibersteig, den man maximal als Klettersteig der Kategorie "L" bezeichnen kann, zwei etwa 3m hohe Steilstufen gilt es zu überwinden, die mit Stahlseilen versichert sind. Hat man diese hinter sich, kann man nach links abbiegen zum Gipfel des Roßstein, oder direkt weitergehen zur Hütte. Den Gipfel lassen wir natürlich nicht aus. 
Die Tegernseer Hütte liegt spektakulär zwischen den beiden Gipfeln genau an der Kante der Südwand. Das Essen ist spitze und deshalb dauert es auch ein Weilchen, bis wir uns wieder auf den Weg zum Parkplatz machen. Zwischendurch steige ich noch durch eine Rinne auf den Buchstein. Im Gegensatz zum Roßstein, wo heute sicherlich über 100 Leute waren, ist der Buchstein sehr ruhig. Das liegt daran, dass man für den Buchstein schon ein wenig Hand anlegen muss. Der II Grad wird stellenweise erreicht. Das hier trotzdem schon einige Leute oben waren, erkennt man an dem abgespeckten Fels, auf den man in der Rinne die zum Gipfel führt trifft. 
Über den Wanderweg steigen wir wieder ab, wo man übrigens auch einen kurzen Gegenanstieg zu absolvieren hat. Der weitere Abstieg zum Parkplatz geht dann recht schnell, kein ewiges Forststraßengelatsche eben. Unten angekommen sitze ich noch ein wenig im Bach zur Kühlung, denn obwohl heute der Erste warme Tag ist, ist es trotzdem richtig heiß gewesen. Immerhin hatten wir noch das Glück, dass es den ganzen Tag über immer wieder erfrischenden Wind gegeben hat.
Von allen Voralpenbergen die ich bisher bestiegen habe, ist diese Tour hier definitiv der Schönste gewesen