Schwarzenberg von Süden und Schwarzenberg-Überschreitung von Norden


Publiziert von quacamozza , 22. April 2015 um 22:54. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Ammergauer Alpen
Tour Datum:15 April 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1100 m
Strecke:Gutshof zum Schluxen-Fürstenweg-Dreiländereck-Schwarzenberg Westgipfel-Rotwand-Galmeikopf-Schloss Loch-Gutshof zum Schluxen (8,5 km) und Parkplatz Walderlebniszentrum-Rotwand-Schwarzenberg-Dreiländereck-Ostgipfel-Alpenrosenweg-Parkplatz Walderlebniszentrum (10 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B 179 Ausfahrt Vils, weiter nach Unterpinswang (P am Feuerwehrhaus oder für Gäste des Gutshofes Schluxen auch direkt dort) bzw. Richtung Füssen zum Walderlebniszentrum, dort P
Kartennummer:AV-Karte Bayerische Alpen BY 5 1:25 000 Tannheimer Berge Köllenspitze, Gaishorn

Der Schwarzenberg ist ein 5 km langer Kamm, über den die deutsch-österreichische Grenze führt. Schon seit vielen Jahrhunderten treffen verschiedene Länder auf ihm zusammen. So ist es kein Wunder, dass man oftmals Grenzsteinen begegnet. Einer davon ist der "Historische Grenzstein" am Dreiländereck, der freilich mittlerweile restauriert ist.

Den Schwarzenberg kann man auf verschiedenen Wegen besteigen. Am interessantesten ist dabei die Wanderung über den gesamten Kamm, ein zuweilen wegloses Abenteuer. Wer es gemütlicher mag oder gar mit dem Bike kommt, der ist mit dem breiten, komfortablen Weg vom Gutshof Schluxen bestens bedient. Etwas alpiner, aber gut ausgeschildert, ist die Westseite mit der Gratschneide der Rotwand.

Da die Höhenangaben der einzelnen Wegpunkte auf dem Kamm unklar sind und vielfach unkorrekt widergegeben werden, habe ich mir die Mühe gemacht, anhand der offiziellen Karte und des GPS die Daten exakt zu bestimmen und komme dabei auf folgende Ergebnisse:
Der höchste Punkt des Schwarzenbergkamms ist das Dreiländereck (1201m). Der meist irrtümlich als höchste Erhebung genannte, mit P.1200 vermessene Punkt etwa 200 Meter westlich, ist demnach einen Meter niedriger. Der Westgipfel misst 1196m, der markante Ostgipfel 1185m und der historische Grenzstein 1188m.




Tour Nr. 1: Schwarzenberg von Süden / 19.03.2015

Zunächst kümmern wir uns um die Runde ab und zum Gutshof zum Schluxen, die sich aufgrund der südseitigen Lage als Vorfrühlingstour anbietet.


Zur Schwierigkeit:

T 3 an der Rotwand, Westseite teilweise T 2-3, Fahrstraße T 1


Zum Zeitbedarf:

Gutshof zum Schluxen-Dreiländereck: 45-50 min
Dreiländereck-Grenzstein: 2 min
Grenzstein-Schwarzenberg Westgipfel: 10 min
Schwarzenberg Westgipfel-Rotwand: 15 min
Rotwand-Galmeikopf: 15-20 min
Galmeikopf-Schloss Loch: 30 min
Schloss Loch-Gutshof zum Schluxen: 15-20 min



Vom Gutshof zum Schluxen (823m) auf dem Fürstenweg bis kurz vor das Schwangauer Gitter. Die erste langgezogene Kehre kann dabei in steilem Gras abgekürzt werden.
Auf der Schwarzenberg-Straße links aufwärts. Der Weg ist auch als Mountainbikestrecke ausgeschildert. Oben nach 3 Kilometern an der Abzweigung nach rechts auf schmalem Weg hoch zum Dreiländereck (1201m). Geht man vom gelben Schild noch einige Schritte an die nördliche Kante, hat man einen wunderbaren Tiefblick auf Füssen.
Knapp 15 Höhenmeter ostwärts absteigen zum "Historischen Grenzstein" direkt auf der Grenze. Früher trafen hier das Kurfürstentum Bayern, das Bistum Augsburg und die Grafschaft Tirol aufeinander.

Den Schwarzenberg lassen wir heute aus und gehen zurück zur Weggabelung. Dafür statten wir dem Westgipfel (1196m) einen Besuch ab und folgen der Fahrstraße bis zum Ende. Ein steiler Pfad führt uns hinunter zur Rotwand (1130m). Der Weg hinauf über die Felsen erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Von der Schneide hat man einen richtig schönen Aus- und Tiefblick. An der Abbruchkante muss man beim Fotografieren aufpassen. Die Wand bricht senkrecht fast 200 Meter ab.

Der Wegweiser zeigt uns als Ziel Pinswang an. Bald erreichen wir eine weitere Abzweigung, an der es links zum Galmeikopf (1148m) geht. Komisch: Der ist in den Karten gar nicht eingezeichnet. Scheint sich um einen Gipfel zu handeln. Wir folgen einfach mal dem Weg und lassen uns überraschen.
Zuweilen finden sich nur dürftige Spuren. Es geht aufwärts, und zwar wieder zurück Richtung Westgipfel. An einigen Grashügeln geht es vorbei zum steilen letzten Abschnitt. Auf dem Gipfel befindet sich wiederum ein Grenzstein, auch wenn die Grenzlinie viel weiter im Osten liegt. Wir gehen noch kurz hinab in die darauf folgende Lücke. Aus dieser geht es aber nicht mehr bequem weiter, so dass wir den Rückweg antreten. 

Wieder auf dem Weg wartet schnell die nächste Gabelung. Links kommt man zurück zum Fürstenweg. Wir entscheiden uns für die andere Richtung. Der rutschige Pfad führt unter gewaltigen Felsüberhängen durch und ist zeitweile mit Seilversicherungen ausgestattet.
Am nächsten Wegweiser trennen uns nur noch einige Minuten vom Schloss Loch, einer in der Frühzeit wohl als Wohnstätte genutzten Höhle unter einer extrem überhängenden Wand mit riesigen Dimensionen, heute ein Klettergarten für die Elite. Wir sind vom Ambiente sehr beeindruckt.

Nach kurzer Zeit befinden wir uns wieder im Talboden. Hier ist am Beginn des Aufstiegs eine Informationstafel zum Schloss Loch aufgestellt. Ein Kilometer noch durch das Pinswanger Tal, dann sind wir wieder am Gutshof zum Schluxen.

Im Gegensatz zu den vielen anderen bewaldeten Hügeln in der Umgebung eine lohnende Route, die zu Recht häufiger mal gedreht wird.




Tour Nr. 2: Schwarzenberg-Überschreitung von Norden / 15.04.2015


Zur Schwierigkeit:

T 3
an der Rotwand und an der Westseite des Westgipfels, Überschreitung T 2-3


Zum Zeitbedarf:

Parkplatz Walderlebniszentrum-Rotwand: 30 min
Rotwand-Westgipfel: 10 min
Westgipfel-Dreiländereck: 10-15 min
Dreiländereck-Ostgipfel: 15 min
Ostgipfel-Alpenrosenweg-Parkplatz Walderleniszentrum: 1 Std 10 min



Vom Parkplatz Walderlebniszentrum (808m) führt ein bequemer Forstweg (Wegweiser Pinswang, Rote Wand) zu einigen Stationen des Erlebnisweges. An der ersten Station kurz nach links. An einer Bank teilt sich der Weg: geradeaus verläuft der Alpenrosenweg, unser heutiger Rückweg. Der Wegweiser (Rote Wand, alpine Gefahren...) zeigt in die Richtung, aus der wir gekommen sind. Ganz schön verwirrend.
Aber es ist klar, dass es nicht zurück, sondern vielmehr rechts steil bergauf in den Wald geht.

Wie sieht die Lage nach dem Sturm Niklas aus? Unten noch sehr gut. Weiter oben und vor allem hinter der Rotwand liegen dann aber dicke Stämme mit Farbmarkierungen mitten auf dem Pfad. Die Übersteigung der Bäume erfordert hier und da einen kleinen zeitlichen Mehraufwand.

Schnell ist die Mulde vor der Rotwand (1130m) erreicht. Bereits vor dem Sattel steigen wir auf die Grathöhe, die wir an einem Jägerstand mit Sitzbank erreichen. Dann über die Schneide und die Rotwand in den Sattel.

Nun den bekannten Weg hinauf, bis der Steig zur Forststraße wird. Sodann rechts ab steil auf den Westgipfel und wieder hinunter zur Forststraße. Gegenüber durch dichtes Gebüsch anfangs wiederum steil auf den Schwarzenberg (1200m). Von der höchsten Kuppe mit Grenzstange und -stein führt eine deutliche Schneise in leichtem Gefälle zum Wanderweg unterhalb des Dreiländerecks. 

Auf dem Wanderweg hoch zum Dreiländereck (1201m). Ostseitig hinunter zum historischen Grenzstein und nun weglos, zunächst etwas links haltend, dann immer auf der Kammhöhe, vereinzelten blauen Punkten an den Bäumen folgend, stetig bergab. Ein unscheinbarer Zwischengipfel (1167m) wird auf Wegspuren erklommen. Auf der anderen Seite wieder weglos in die Senke vor dem Ostgipfel (1185m). Ab hier finden sich wiederum angedeutete Spuren. 40 Höhenmeter auf den Ostgipfel hinauf, dann in bequemer Waldwanderung, bis uns die vom Tal kommende Forststraße (ca. 1120m) aufnimmt. Immer wieder bieten sich im weiteren Abstieg hübsche Nahblicke auf den Säuling und den 12-Apostel-Grat.

Auf der Forststraße ins Tal hinab. Unten dann nach links auf die Fürstenstraße abbiegen. Nach 5 Minuten an der Abzweigung wiederum nach links zum Beginn des Alpenrosenwegs. Dieser verläuft schön angelegt über dem Ufer des Schwansees zurück zum Walderlebnisweg und schließlich zur Abzweigung des Rotwandsteigs. Auf bekanntem Weg abwärts zum Parkplatz.






Tourengänger: quacamozza, yuki


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