Irrungen und Wirrungen am Chaiserstock (1426 m)

Da haben sich die Wetterfrösche mal wieder geirrt. Zumindest bis heute am frühen Nachmittag war das Wetter optimal. Blauer Himmel und eine warme Sonne. Aber schon auf dem Nachhauseweg zogen dunkle Wolken auf. Man muss einfach jeden schönen Tag genießen. 

Am Morgen starte ich in Sattel Aegeri meine heutige Schneeschuhtour. Ziel ist der Chaiserstock. Bis zum Ende der Bebauung ist der Wanderweg, der hier über die Straße führt frei von Schnee. Auch im ersten Aufstieg bis P 972 gibt es mehr braune als weiße Flecken.

Bei P 972 kann man endlich die Schneeschuhe anlegen. Hier ist die Schneedecke durchgängig. Allerdings lässt die Qualität sehr zu wünschen übrig. Harter Deckel und keinerlei Spuren. Den gesamten Aufstieg bis zur Halsegg (1320) muss ich spuren. Das dauert und strengt an, wegen der schlechten Schneequalität.

Das Gasthaus ist geschlossen, deshalb kann ich hier mein Picknick einnehmen. An einer schönen windstillen Stelle genieße ich die Sonne und vor allem das wunderbare Panorama.

Der weitere Weg hinauf zum Chaiserstock führt über P 1341 - die Stelle mit dem Kreuz. Auch hier gibt es keine Spuren. Die Spurarbeit ist etwas leichter, weil der Schnee nicht einen so harten Deckel hat. Ich folge zuerst den Pfosten, die im Sommer die Weide einzäunen. Später biege ich nach links ab und suche meinen Weg immer über die freie Fläche.

Nach einem letzten etwas steileren Aufstieg stehe ich am höchsten Punkt und sehe vor mir, schon etwas niedriger das Holzkreuz.

Eigentlich wollte ich nun der Spur von felix folgen, aber es gibt keine Spur. Deshalb nehme ich den gleichen Weg zurück bis P 1322. Hier weist eine Wandermarkierung links ab Richtung Sattel und Schornenrain.

Tief unten ist Sattel schon zu erkennen, so versuche ich den direkten Weg, denn es sind keine weiteren Markierungen mehr sichtbar, dafür viel Tierspuren. Diesen folge ich eine Weile, dann versuche ich einen direkten Abstieg. Versuch macht klug, meine Erkenntnis, es geht nicht.

Nach einigem Hin und Her peile ich die Gebäude von Altstafel an. Hier müsste es einen Weg nach unten geben. Bevor ich die Gebäude erreiche, sinke ich erst einmal bis zur Hüfte im Schnee ein. Nicht so witzig mit den Schneeschuhen. Ich muss das Bein förmlich ausgraben, rausziehen geht nicht, da der Schneeschiuh blockiert.

Nachdem ich dieses Hindernis überwunden habe, wartet das nächste auf mich, einer der vieln Bäche, die ich überqueren muss. Ich suche nach einer idealen Stelle. Da ich nicht wieder ganz nach oben aufsteigen will, steige ich irgendwo über den Stacheldrahtzaun und überquere den Bach.

Jetzt noch einmal etwas steil nach oben und ich finde den Weg unter dem Schnee nach Altstafel.  Von hier aus führt ein Weg hinunter nach Schornenrain. Leider gibt es auch hier nur Tierspuren und an manchen Stellen sind schon Lawinen abgegangen. Ein Schild weist auf die Gefahr von Steinschlag hin.

Der Rest des Weges zieht sich nur noch in die Länge, Schwierigkeiten gibt es keine mehr. Kurz vor Schornenrain kann man die Schneeschuhe ablegen, der Rest ist geräumte Asphaltstrasse. Irritiert hat mich nur ein Wegweiser, der besagt, dass es bis zum Bahnhof Sattel noch 30 Minuten sind. Ich habe gerade mal 12 Minuten gebraucht. Da musste ich etwas länger auf den Zug warten.

Jetzt konnte man die Jacke wieder anlegen, es kam ein kühler Wind auf und der blaue Himmel hat den Wolken Platz gemacht. Morgen soll das Wetter ja schon wieder schlechter werden.

Tour im Alleingang und einsam dazu, kein Mensch ist mir begegnet, auch kein Tier.