Chaiserstock 1426m

Wenn aus der Planung plötzlich Makulatur wird.
 
Die Wetterprognose machte es mehr oder minder schwierig ein Tourenziel zu finden wo es nicht gerade bewölkt war. Weitere Kriterien waren, dass ich nicht schon wieder ins Bündnerland fahren wollte und wir spätestens um 17:00 wieder in Wädi zurück sein mussten. Denn am Abend begannen ja die Playoffs. Daher entschied ich mich für den Rotstock im Gotthardgebiet. Eine kurze hübsche Tour die eine lange Abfahrt durch das Guspis ermöglichte und zeitlich durch den Start vom Gemsstock optimal passte.

Um 08:00 trafen wir bei der Talstation der Gemsstockbahn ein wo bereits reges Treiben herrschte an den Autos. LVS piepsten vom Testen, Lawinenairbags wurden geschnallt und Freeridelatten gebuckelt. Man spürte sofort, dass wir uns hier in einem Touren- und Freeridemekka befanden. Die Vielfältigkeit der Sprachen trug das restliche dazu bei. Von Italienisch über Französisch hin zu Englisch und bis zu irgendwelchen nordischen Sprachen und natürlich Deutsch und Mundart. Wirklich Multikulti und immer wieder spannend und witzig. Mit den beiden Sektionen der Gemsstockbahn ging es hinauf zur Bergstation wo uns tatsächlich die Sonne begrüsste. Mein Instinkt hat mich wieder einmal richtig geleitet.

Während der Bergfahrt hatte ich wie immer noch einmal das Lawinenbulltin gescheckt. Man weiss ja nie und tatsächlich ist eingetreten was ich bereits am Abend vermutet hatte. Die Situation für unser Tourenziel hatte sich nun definitiv geändert in Bezug auf Gefahrenstufe, Höhe sowie Auslösewahrscheinlichkeit. Irgendwie hatte ich das zwar am Abend zuvor bereits vermutet aber wollte es nicht wahr haben. Ich hatte gestern Abend bereits das Gefühl, dass das ein Mässig an der oberen Grenze war. Die Frage war nun natürlich was tun? Aufgrund der Gefahrenlage und dem Bild das wir uns auf dem Gemsstock selber machen konnten war für mich klar, Abbruch der Aktion. Schade aber ich habe lieber zu viel Sicherheit als mich an der Grenze zu bewegen. Dafür gab es jetzt 1500Hm Abfahrt auf einer Traumpiste (frischer Pulver) hinunter bis zur Talstation. Das entschädigte die CHF 30.00 für das Tourenticket allemal.

Damit wir nicht umsonst früh aufgestanden waren haben wir uns ein alternatives Tourenziel gesucht. Da bei der Chäppelibergbahn kein Parkplatz mehr zu finden war (Kleinwagen benötigen scheinbar zwei Parkplätze) (Dazu fällt mir übrigens spontan dieses Video https://www.youtube.com/watch?v=i9p4pEcrUU0 von FloFi ein ;-)  ) entschieden wir uns für den Chaiserstock bei Sattel. Da dieser sowieso auf unserem Rückweg lag und zeitlich auch noch machbar war.

Start war hinter dem Bahnhof Sattel. Dank des nächtlichen Schneefalls konnte direkt von dort mit den Fellen gestartet werden. Über einen Bach und an einem Hof vorbei ging es hinauf auf die Brunnerstrasse und auf dieser weiter bis Peterschwändi wo wir über die Weide abkürzten. Wieder auf der Strasse ging es dieser hinauf bis P.972 und dort dann links denn Hang hoch bis zum nächsten Stall und dort wieder nach rechts oben auf die Brunnenstrasse. Nun weiter bis sich rechterhand eine Schneise im Wald öffnet. Eigentlich wäre das die Abfahrtsroute doch aufgrund der sehr eingeschränkten Sicht sind wir auch gleich hier hochgestiegen um während der Abfahrt die Spur als Orientierungspunkt zu haben. Nach Altstafel folgt der steile Hang hinauf zu P. 1396. Nach diesem noch kurz über eine Fläche und auf die Gipfelkuppe zum Kreuz des Chaiserstocks. Das ganze bei mehr oder weniger null Sicht während des Aufstiegs.

Da sich ein verweilen auf dem Gipfel nicht wirklich anbot haben wir nur kurz etwas gegessen und sind gleich wieder abgefahren. Die Abfahrt durch die steile Schneise von P.1396 hinunter bis Altstafel hat dann richtig Spass gemacht. Zwar der Schnee etwas schwer aber zum Surfen reichte es Tip Top. Schon bald bogen wir wieder in die Brunnenstrasse ein fuhren auf dieser ganz ab bis zum Hof bei Schüerlen. Danach und auch dazwischen mussten wir kurz laufen da die Strasse aper war oder wie unten geräumt. Zu Fuss ging es an der Station Sattel-Ägeri vorbei zurück zum Auto.

Bergmuzzä Tourenbericht
http://www.bergmuzzae.ch/?p=16541