Winterwanderung auf die Rudersburg


Publiziert von Erdinger , 19. Januar 2015 um 17:20.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:18 Januar 2015
Wandern Schwierigkeit: T4- - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:A8 München Richtung Salzburg - Abfahrt Bernau - der Bundesstraße bis Marquartstein folgen - am Ortsende rechts Richtung Schleching - nach dem Ort weiter und rechts nach Ettenhausen und dort am großen Parkplatz beim ehemaligen Sessellift parken. Kostenpunkt: 2 Euro pro Tag (Stand: Januar 2015)
Kartennummer:Kompass Nummer 10

Einsame Tour gefällig? Am Sonntag? 

Ja dann, ab auf die Rudersburg! Selbige ist ein netter Grenzberg, den man sowohl von Ettenhausen in Bayern, als auch von Kössen in Tirol aus besteigen kann. Die Besteigung von bayerischer Seite ist wohl etwas einsamer (auch im Sommer), dafür muss man zunächst einen relativ monotonen, langen und nicht aussichtsreichen Forsthatscher in Kauf nehmen. Aber die komplette und absolute Einsamkeit, wie wir sie heute erleben durften, machten diesen kleinen Makel in jedem Falle wieder wett! 

Wir starteten am Wanderparkplatz in Ettenhausen beim ehemaligen Sessellift der Geigelsteinbahn. Die meisten gehen hier in Richtung Geigelstein/Wuhrsteinalm. Für Tourengeher war das heute wohl auch keine besondere Freude, da bis ca. 1000 Meter über dem Meeresspiegel einfach zu wenig Schnee lag. Erst ab dieser Grenze wurden die Schneeverhältnisse besser. 

Zunächst folgten wir der Forststraße in stetiger Steigung, Schneeschuhe oder Grödel brauchte man die ersten 45 -60 Minuten nicht. Erfreulich: Unsere Spuren waren die ersten! (Abgesehen von den Tierspuren)
Ab den besagten 1000 Metern legten wir unsere Schneeschuhe an und folgten dem Forstweg weiter. An einer Verzweigung links (Mark. 88) Richtung Rudersburg folgend, gelangten wir schließlich an einen etwas größeren Platz, der im Sommer als Radeldepot dient. Geradeaus weiter verengt sich die Straße (endlich!) zu einem Steig. 
Nun folgte das erste (eigentlich einzige) Orientierungsproblem: Wir gingen einfach geradeaus weiter bis zu einem Jägerstand. Vor uns ein kleiner, reißender Bach. Ein Steig war beim besten Willen nicht zu erkennen, Steigspuren sowieso nicht, da wir wohl für längere Zeit die einzigen Wanderer auf dieser verschneiten Route waren. Man hätte ca. 100 Meter vor dem Jägerstand nach rechts abbiegen müssen, dort ist auch ein dünner Baum rot markiert. 

Egal, wir stiegen dann einfach rechts vom Bacherl steil nach oben und tadaaaa: Wir erreichten wieder den Steig mit der Markierung 88! Hier legten wir die Schneeschuhe wieder ab. Links weiter und nach einer nicht ganz unspannenden Furt über ein Bachbett erreichten wir schon bald einen großen Almsattel, an dem sich auch die Grenze zwischen Bayern und Tirol befindet. 
Hier sollte man die Schneeschuhe wieder anlegen, dann erleichtert man sich den weiteren Weg um einiges (ob wir es getan haben, bleibt unser Geheimnis... hüstel...) 
Zugegeben: Wir haben es nicht gemacht und spurten uns munter durch den immer tiefer werdenden Schnee. Auf tiroler Seite sind die Markierungen gut zu erkennen, markierte Pflöcke im Boden. Man quert einen Hang und erreicht wieder ein kleines Bacherl mit einer alten Badewanne. Von hier gingen wir weiter geradeaus und stiegen dann in Kehren durch den Wald hinauf. Schon bald erreichten wir gelbe Wegweiser und kurz danach wiederum eine Art Sattel mit Bank (hier kommt auch der Aufstiegsweg von Kössen hoch), von wo der Schlussaufsteig zur Rudersburg folgte. Zunächst durch Wald, dann eine etwas ausgesetztere Querung und schließlich steil und felsig durch Latschen bis zum Gipfelkreuz mit überraschend guter Aussicht! 

Der Abstieg erfolgte in unserem Fall über den Aufstiegsweg. Wir änderten nur zwei Dinge: Wir legten an der Passage bei der Badewanne die Schneeschuhe an und fanden auch den markierten Steig, den wir beim Aufstieg verpasst hatten. Man lernt eben nie aus! :-)

Wissenswertes: 

Lawinengefahr:
Bei den heute vorherrschenden Schneeverhältnissen auf dieser Route praktisch nicht vorhanden. Bitte aber selbst genau beurteilen und eigenverantwortlich handeln. 

Anforderungen Wandern:
Forstweg T1-T2, nach dem Almsattel (den man ja noch mit Schneeschuhen hätte begehen können...) bei den heutigen Verhältnissen und der null gespurten Trasse T4. Auch der Gipfelanstieg kann heute mit T4 bewertet werden. 

Anforderungen Schneeschuhwandern: 
WT2 halte ich für angemessen. Die Passagen mit den Schneeschuhen sind schön zu gehen und die Forststraße macht im Abstieg (so lange halt genug Schnee da ist) wirklich Spaß.

Zeitmaß: 
Gute drei Stunden Aufstieg, knappe zwei im Abstieg. 

Ausblicke: 
Auf der Route so gut wie keine, am Gipfel dafür umso genialer! 

Fazit: 
Relativ lange, zu Beginn monotone, aber im Winter anspruchsvolle und insgesamt auch abwechslungsreiche Wanderung, die mit Einsamkeit und schönen Ausblicken vom Gipfel punktet! 










Tourengänger: Erdinger, Frangnevi


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»