Mattjisch Horn (2461 m) - Fast vom Winde verweht


Publiziert von alpstein , 13. Januar 2015 um 19:47.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Schanfigg
Tour Datum:13 Januar 2015
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:ca. 10,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:über Chur nach Langwies; PP nach dem Dorf Richtung Arosa. Bis zum PP bei P. 1492 könnte man auch mit dem Auto fahren (Straße manchmal vereist)
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Was mit Matt anfängt und mit Horn endet, muss nicht zwingend das Matterhorn sein. Im schönen Bündnerland, weit hinten im Schanfigg liegt das Mattjisch Horn (2461 m) inmitten von einem grandiosen und weitläufigen Schneeparadies, das keine Wünsche von Schneeschuhgängern offen lässt. Auf seinem Gipfel stand ich bisher noch nicht. chaeppi hat mich vor 2 Jahren bei einer Schneeschuhtour an ihm vorbeigelotst und mir diese schöne Gegend schmackhaft gemacht. Wer einmal hier war, wird wohl immer wieder gerne einmal kommen.


Ausgangspunkt meiner heutigen Schneeschuhtour war wieder Langwies (1377 m). Sah es weiter vorne im Schanfigg eher herbstlich aus, lag in Langwies doch etwas Schnee bis in den Ort runter. Auf dem mir schon bekannten Bergweg stieg ich, die Schneeschuhe noch auf dem Rucksack, zum Skihaus Pirigen  (1773 m) auf, das kurz vor meiner Ankunft von den ersten Sonnenstrahlen geweckt wurde. Bänke an der Hauswand laden zu einer Teepause ein. Der Blick schweifte weit nach Westen bis hin zum Tödi und seinen markanten Nachbargipfeln.

Die Jacke konnte ich hier schon mal ablegen und die Schneeschuhe montieren. Auf den ersten Metern schwante mir Böses, schien doch ab jetzt anstrengende Spurarbeit auf mich zu warten. Eingeblasener Schnee im Weg machte das Fortkommen zunächst beschwerlich. Der Wind wurde jedoch zu meinem Verbündeten, hatte er weiter oben den Harschdeckel doch weitgehend vom Neuschnee befreit. So hielt sich der Kraftaufwand in Grenzen. Durch eine schier endlose Weite ging es unter einem strahlend blauen Himmel dahin.

Der Verlauf der Route war unschwer im Gelände abzulesen, aber es waren zwischen den Wegweisern auch noch einzelne markierte Holzpfosten sichtbar. Östlich vom Spitzenbüel wendete ich mich, noch nichtsahnend, dem Aufstieg zur Wit Furgga (2323 m) zu. War es bisher angenehm mild, blies mir am Grat ein heftiger Südwind um die Ohren. Der Föhn ließ grüßen. Schneefahnen zogen über den Grat, während ein einzelner Skitourer einer deutlich jüngeren Altersklasse noch kurz vor dem Gipfel an mir vorbeizog. Dass er sich gleich wieder an die Abfahrt machte, ließ nichts Gutes erwarten.

Für mich wurde es so zu einer der kürzesten Gipfelaufenthalte überhaupt. Mehr als ein paar Fotos waren nicht drin. An das Auspacken des Rucksacks oder einen Eintrag in das Gipfelbuch war angesichts des stürmischen Windes nicht zu denken. So zog ich mich schnell vom Gipfel zurück. An der Wit Furgga inspizierte ich das Gelände in das Fondei runter. Es war verlockend zum Skihaus Casanna abzusteigen und von dort mit dem Schlitten nach Langwies zu fahren. Die Idee habe ich aber nach ein paar Metern Abstieg wegen evtl. Schneeverfrachtungen wieder verworfen. Über die signalisierte Route vom Gipfel weg wäre es weniger steil gewesen.

So kam ich über die Aufstiegsroute nach Langwies zurück, wo ich erst am Ortsrand die Schneeschuhe ablegte.

Fazit: Auch wenn es mich am Gipfel ziemlich verblasen hat, war es ein toller Tag. Vom Skihaus Pirigen aufwärts ist die Schneelage als gut zu bezeichnen. Im unteren Bereich täte Neuschnee gut. Im Abstieg war ich trotz einiger „Grünbrücken“ aber auch vereister Passagen über die Spikes an den Schneeschuhen froh. Im ganzen Gebiet hielten sich heute mit mir gerade mal 4 Personen auf.

SLF: erheblich

Route: Langwies – P. 1492 – Pirigen – Nufsch – Wit Furgga – Mattjisch Horn

Tourengänger: alpstein
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (2)


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Gelöschter Kommentar

alpstein hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Januar 2015 um 18:01
Hallo Ruedi,

die Gegend kann ich Dir bestens empfehlen. Fondei, Fideriser Heuberge, Furna und Hochwang, es sind viele Variationen möglich und Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch. Ich war sicher auch nicht zum letzten Mal dort.

Beste Grüße
Hanspeter


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