Mattjisch Horn 2461m – Vom Prättigau ins Schanfigg auf Schneeschuhen
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Die Schneeschuhtour über das Mattijsch-Horn hat alpinen Charakter und ist nicht zu unterschätzen. Eine sichere Lawinensituation ist ein Muss. Orientierungs-Probleme können bei Nebel auftreten, da der Trail nicht markiert ist. Ein Trostpflästerchen: Viele abgeblasene Grate ermöglichen ein gutes Vorwärtskommen und auch die präparierte Piste ist zu Beginn recht hilfreich.
Mit dem sehr gut organisierten Alpentaxi werden wir über die schneebedeckte Strasse von Fideris in die Fideriser Heuberge chauffiert. Privatautos nur mit spezieller Bewilligung. Beim Berghaus Arflina steigen wir aus, montieren unsere Schneeschuhe und steigen dem Pistenrand entlang rechts des auf der LK gut sichtbaren Grabens in die Gegend von Cadieris hinauf. Hier verlassen wir die Piste und zielen direkt auf die Arflinafurgga. Welch ein Glück, dass schon Schneeschuhspuren vorhanden sind. Linkerhand erhebt sich unser Ziel – das Mattijsch-Horn. Ein Grat verbindet die Arflinafurgga mit dem Mattijsch-Horn, welcher sich am Horizont vom tiefen Blau des Himmels abhebt. Beinahe alleine erreichen wir die Furgga nach einer knappen Stunde. Das Prättigau hinter uns – das Schanfigg vor uns. Über den Tälern erhebt sich die fantastische Kulisse der tiefverschneiten Berge in gleissendem Sonnenschein.
Wir verlassen die Arflinafurgga gegen links (Osten), folgen diesem himmlischen Grenzgrat in Auf und Ab - die abgeblasenen Partien ausnützend - und erreichen die unbenannte Furgga bei Pt. 2277m. Nun beginnt der eigentliche Gipfelanstieg zuerst in der nördlichen Flanke, um nach etwa 100m auf den NW-Grat nach rechts hinauf zu traversieren. Steighilfe angenehm. Dem Grat folgend steil aber unschwierig zum Gipfel-Plateau.
Das Mattijsch-Horn hat beinahe die Säntishöhe und hat noch etwas gemeinsam mit ihm: Ein 360°-Panorama! Rundherum alles Alte Bekannte. Im Uhrzeigersinn die wichtigsten: Silvretta – Buin – Kesch –Bernina und Roseg mit Scercennase – Ela – Arosa Weisshorn - Tödi – Vrenelisgärtli – Churfirsten – Alpstein – Rätikon – Sulzfluh. Ein Alpenkranz, der bewegt!
Nach einigen Runden Staunen nehmen wir den Abstieg nach Langwies in Angriff. 1200 Höhenmeter. Dank dem Pulverschnee gleiten wir angenehm über den SSO-Grat bis zur Wit Furgga 2323m hinunter. Von dort nach rechts (Westen) über die Rippe in den Talkessel von Nufsch, wo wir vor der Hütte auf etwa 2130 m auf Brettern und Kiste bequeme Sitzmöglichkeiten finden. In der Sonne verzehren wir unser Menu 1, heute mit hausgemachtem Früchtebrot und Schoggi zum Dessert.
Mit dem Ziel, in der Skihütte Pirigen den Kaffee einzunehmen steigen wir die rund vierhundert Meter in Richtung SW ab. Dann und wann ragt ein Wegweiser aus dem Schnee heraus und hilft der Orientierung. Ein Abdriften nach Links könnte nämlich Probleme geben: Aufpassen. Wir erreichen die Waldgrenze. Auf 1820 m schwenken wir um eine Tannengruppe herum nach links ab und erreichen die Skihütte von Nordwesten. Die Sonne hat uns durstig gemacht. Da macht Einkehren Spass! Herumstehende Schlitten machen mich neugierig. Ob die wohl zu mieten sind? Erstaunt nehme ich zur Kenntnis, dass es eine Gratis-Dienstleistung sei. So wage ich mich nach über 40 Jahren wieder auf einen Schlitten. Sitzend. Bäuchlings!!! Alles wird ausprobiert. In grossem Schuss fahre ich nach Langwies hinunter, wo der Schlitten bei einem grossen aus Holz geschnitzten Edelweiss ordnungsgemäss platziert wird. Meine Begleitung zieht den Abstieg mit den Schneeschuhen über die verschiedenen Abkürzungen vor. Wir treffen uns wieder beim Bahnhof.
Von Arosa her rollt die voll besetzte, rote Zugskomposition der Rhätischen Bahn, kurz nach dem sie das Langwieser Viadukt passiert hat.
Gell,
laponia41, hab's doch noch geschaftt! Im zweiten Anlauf. (Insider)
Gell,

Tourengänger:
Seeger

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Kommentare (3)