Üntschenspitze (2135m) als Bike & Hike Tour


Publiziert von Bikehike , 29. Dezember 2014 um 19:25.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum:14 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: WS - Gut fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 1300 m
Abstieg: 1300 m
Kartennummer:Kompass-Karte 2 - Bregenzerwald/Westallgäu

Die Üntschenspitze fällt vor allem von Schoppernau aus als formschöne Graspyramide auf, welche hoch über dem Talboden thront. Sie ist jedoch der Beginn eines langen Grates, welcher - in Kombination mit dem Widderstein - eines der ganz großen Bilder des Bregenzerwaldes beherbergt, wie ich finde. Zusammen mit dem Blick ins Lechquellengebirge, in die Lechtaler und Allgäuer Alpen sowie in den tiefen Talboden um Au ist die Üntschenspitze ein Aussichtsberg erster Güte.

Im Jahre 2011 radelte ich 2 Monate nach meinem 18. Geburtstag den Bregenzerwaldradweg entlang. Dies war eigentlich meine erste eigenständige "Tour" dort und der endgültige Auslöser für die "Liebe" zum Bregenzerwald und dem Touren in den Bergen. Auf dem Weg von Au nach Schoppernau fiel mir damals dieser hohe Grasberg auf, welchen ich daheim (da mir damals noch unbekannt) zu googlen versuchte, da er mir irgendwie gefallen hat. Natürlich wurde ich bei der Recherche auf die Seite Hikr.org aufmerksam und nach dem Lesen der damals noch wenigen Tourenberichte habe ich beschlossen: Da will ich mal rauf :-) ;-)
Tja, man kann nun selber googlen, von welchen Personen die Tourenberichte damals existiert haben (ihr dürft euch jetzt angesprochen fühlen), aber ihr könnt euch sicher sein: Seitdem verfolge ich eure Berichte, lasse mich inspirieren und verbringe manchmal ganze Abende vor der Wanderkarte samt Computer :-) Gedauert hat es letztendlich bis zum Sommer 2013, bis ich sie das erste mal mit einem Freund bestiegen habe und erleben durfte.


Genug der Nostalgie, nun aber zur Tour im Jahr 2014:

14. November, ein weiteres, föhniges Schönwetterfenster nach einem ganz kleinen Wintereinbruch steht an und die Bodenseeregion versinkt seit Tagen im Nebel. Somit ist für Freitag schnell Urlaub eingereicht, um vermutlich das letzte Mal etwas höher hinauf zu steigen.
Das Ziel ist schnell gewählt, da ich den Weg kenne und die Südseite laut einem Local an diesem Tag "gut machbar" sein müsste. Bike & Hike deshalb, da ich so zwei meiner liebsten Hobbies kombinieren kann (Fußball lässt sich da als Drittes leider schlecht integrieren...) - und das zu dieser Jahreszeit!

Als Ausgangspunkt habe ich die Diedamskopf Talstation gewählt, da ich so wenigstens nicht komplett kalt in den Berg hineinfahre und etwas Einrollzeit habe. Die brauche ich auch, denn es scheint zwar die Sonne, aber der Schatten ab Ortsende Schoppernau ist furchtbar kalt. Am Kühlobrünnele angekommen (direkt nach einer Achbrücke links) wirds nun ernst. Über Wiesen fährt man zunächst mit flachen bis moderaten Steigungen auf die Flanke der Üntschenspitze zu. Hier genießt man bereits beste Blicke hinüber zur schroffen Nordflanke der Hochkünzelspitze. Man taucht sobald ein in den Hang und es wird steil. Hat man anfangs nach Steilstücken noch Erholungsphasen, geht es weiter oben nach jeder Kehre immer weiter steil aufwärts. Die Sonne erreicht mich schon nach nicht mal einem Drittel und spendet angenehme Wärme. Manchmal so warm, dass ich das Gefühl habe, einen Sonnenbrand zu bekommen.

Haben mich 2013 an der Vorderüntschenalpe noch Kuhglocken begrüßt, so ist es nun totenstill. Ein warmer Wind weht, weiß und schattig zeigen sich die Nordflanken der gegenüberliegenden Berge. Herbstlich zeigen sich die Südflanken der Berge in Richtung See. Auch der Blick zur Üntschenspitze hinauf lässt die Vorfreude auf den Wanderabschnitt steigen.

Nach 10 Minuten innehalten deponiere ich das Rad an der Alpe und wechsle mein Schuhwerk. Ich nehme mir vor, mich erst ganz weit oben das erste Mal umzudrehen... Doch diesen Vorsatz kann ich nicht sehr lange halten, zu beeindruckend ist der Blick über die immer mehr werdenden Gipfel hinter mir.

Am Häfnerjoch angekommen krame ich Jacke und Handschuhe heraus, da der starke Wind meinen Schweiß trocknet und ich nicht frieren möchte. Gratentlang geht's nun über und vorbei an Schneefeldern hinüber zum Gipfel der Üntschenspitze. Am letzten Grataufschwung lohnt sich ein Umdrehen, um den Blick hinüber zum Widderstein auf sich wirken zu lassen.

Die Aussicht vom Gipfel ist überwältigend. Den Gipfel habe ich nach 10 Minuten ganz für mich alleine, da die angetroffenen Wanderer laut eigener Aussage schon seit fast einer Stunde oben sitzen.

Fotos, Fotos, Fotos, Essen und vor allem Aussicht genießen lassen die Zeit verfliegen. Auch eine kleine Mail mit Bild an Abteilungskollegen lasse ich mir nicht nehmen ;)

Zurück geht's auf demselben Weg, die Güntlesspitze lasse ich heute aus. An der Alpe mache ich noch ein paar letzte Fotos, ehe es in einem Affenzahn abwärts geht. Ein Heidenspaß ist das ;) Und vor allem schnell! Am Auto in Schoppernau angekommen sind die dortigen Wintervorbereitungen voll im Gange. Da mir in diesem Moment überhaupt nicht nach Winter ist, blicke ich lieber noch einmal hinüber zum bezwungenen Berg und mache mich langsam auf den Heimweg zum nebligen Bodensee.

Schee war's! :)


Die letzte Tour in diesem Jahr war das aber noch lange nicht! Es ging sogar noch ein paar hundert Meter höher hinauf. Na, neugierig?

Tourengänger: Bikehike
Communities: Bike & Hike


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Kommentare (1)


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trainman hat gesagt:
Gesendet am 30. Dezember 2014 um 00:07
Schöne Bilder aus dem Bregenzerwald, wo ich sehr gerne unterwegs bin.
Grüsse trainman


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