Gone with the wind - (fast) Fronalpstock (2124 m)


Publiziert von PStraub , 29. November 2014 um 14:45.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:28 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe 
Aufstieg: 1000 m

Im Film "Vom Winde verweht (Gone with the wind)" hat die gute Scarlett ja mit allerlei Unbill zurecht zu kommen, aber wenn ich mich halbwegs korrekt erinnere, gehört Wind, trotz des Titels, nicht dazu. Das sah für mich auf dieser Runde um den Fronalpstock deutlich anders aus.
 
Mit dem Auto bis zum Parkplatz beim Ferienhaus (P. 1144). Dann via Brunner - Geissboden zum Weg Hofalpli - Unter Stafel und anschliessend hinauf zum Einstieg der Route, die zur "Fronalpscharte" hinauf führt.
Der weite Kessel unter der Scharte heisst Chrinen; wie meist, standen ein paar Gams-Geissen mit Jungen dort oben.
 
Früher hing da einfach ein Seil, besser gesagt ein Stück einer ehemaligen Höchstspannungsleitung, hinunter. Dieses Kabel ist jetzt mit Bohrhaken befestigt und führt im Zickzack das Schrofengelände hinauf.
Witzig ist dabei, dass die ehemalige, eher zufällige Routenführung deutlich einfacher war als die jetzige. Wer immer das gemacht hat, er wollte anscheinend eine Art Kurz-Klettersteig einrichten. Sicher ist: Wer diesen Aufsteig begeht, sollte ausreichend Kraft und Sicherheit haben, sich an den kritischen Stellen möglichst mit einer Hand am Kabel hochzuziehen. Ich würde die jetzige Routenführung im allerobersten T5-Bereich ansiedeln.
 
Ab der Scharte war ich voll dem schon hier recht bissigen Föhn ausgesetzt. Ich folgte dem Wandfuss bis zum Normalweg, den ich auf ca. 1960 m erreichte.
In der Verschneidung ("Kamin") hatte der Wind schon Böenspitzen, die es erforderlich machten, die Brille auszuziehen. Je weiter ich im Schlusshang aufstieg, umso brutaler wurden die Böen, das war deutlich im Orkan-Bereich. Ein halbwegs normales Gehen war absolut unmöglich.
Irgendwann hatte ich genug und beschloss, abzusteigen. Dann flaute der Sturm etwas ab, ich machte noch einen weiteren Versuch im relativen Windschatten. Doch knapp 50 m unter dem Gipfel ging es nicht einmal mehr kauernd: Es sollte heute einfach nicht sein.
 
Also hinunter bis zur Verschneidung, wo durch den Stau der Felswand die Windgeschwindigkeit noch extremer war - es drückte einem buchstäblich den Schnauf ab. 
An sich hatte ich geplant, dort direkt den Hang hinab zum Mittler Stafel abzusteigen. Doch einen steilen Hang mit dürrem Gras abzusteigen ist eine Sache, aber kombiniert mit derartigen Böen - das musste nicht sein. Also erst beim Zelsegg direkt hinunter und dann via Ranegg zurück zum Auto. 

Unter einigermassen normalen Bedingungen wäre das eine attraktive Rundtour um den Fronalpstock, die den "Massen" weitestgehend ausweicht.

Tourengänger: PStraub


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