Fronalpstock, 2124m

Ja, ich weiss - es gibt sicher bessere Ideen, als an einem Pfingstmontag auf den Fronalpstock zu steigen. Und mir ist auch bewusst, dass es schon über 80 Berichte von dieser Tour gibt.
Trotzdem: erstens ging das mit den Leuten prima, denn ich war früh dran - und zweitens war ich das erste Mal hier, weshalb es jetzt halt einen weiteren Bericht über den Fronalpstock gibt ...

Also in der Gegend war ich ja bereits einmal, als es für eine Skitour auf den Schilt ging. Heute hatte ich jedoch etwas anderes vor. Um etwas Höhenmeter zu trainieren, überlegte ich mir, von Mollis bzw. Netstal aufzusteigen.  Aber mir graute vor den vielen Abstiegsmetern, das wollte ich meinen Knien nicht gleich bei der ersten Tour zumuten ...

Also per PW bis zum Parkplatz Chängel (1144m) hinaufgefahren. Start war kurz vor 7 Uhr. Etwas unschön auf der asphaltierten Strasse entlang via Meieli bis zum Naturfreundehaus (1389m). Um 7.15 Uhr war der Parkplatz bereits voll (dachte ich zumindest; bei der Rückkehr stellte ich fest, dass sich nochmals ca. 12 weitere Autos einen Parkplatz gebastelt hatten ...).

Irgendwie war mir nicht so bewusst, dass eine Fahrstrasse bis quasi auf den Fronalppass hinauf führt. Aber eigentlich logisch, da sich ja mit der Mittelstafel und Obere Stafel zwei Alpwirtschaften befinden. Ich schritt zügig voran und brachte den nicht so wahnsinnig spannenden Aufstiegsweg schnell hinter mich (man könnte für diesen Abschnitt auch ein Bike mitbringen). Entschädigt wird man dafür mit tollen Ausblicken auf Wiggis/Rautispitz sowie den Glärnisch und Tödi.

Was auch speziell war: vom Parkplatz weg bis hinauf zum Fronalppass wurde ich von zwei Kuckucks begleitet. Einer sass in den Bäumen bei Meieli, ein anderer in der Region von Mittelstafel; so schön!

Von den Leuten her war's soweit kein Problem: vor mir ging eine Gruppe von 4 Leuten, hinter mir eine Person, noch war's ruhig ... Bald hatte ich das bekannte "Chämi" erreicht, welches noch im Schatten lag. Ich war der einzige am Ort, hinter mir stieg noch jemand nach. Ehrensache, dass ich keine Kette benutzt hatte. War auch kein Problem, da alles trocken und gut-griffig.

Auf den letzten Metern zollte ich dem (für meine Verhältnisse) etwas zu schnellem Tempo Tribut, sodass ich mich noch etwas quälen musste ... Aber genau 2 Std. nach Verlassen des Parkplatz Chängel erreichte ich den Gipfel des Fronalpstock, 2124m. Was für ein phantastisches Panorama! Der Rundblick ist es wahrhaftig wert, den Aufstieg unter die Füsse zu nehmen: Linthebene, Säntisgebiet, Mürtschenstock, Schiltgebiet und natürlich Tödi & Co. Nicht zu vergessen die Prominenz vis-à-vis; Glärnisch sowie Rautispitz & Wiggis.

Es war beinahe windstill, weshalb ich ca. 50 Min. auf dem Gipfel verbrachte und mich kaum am Panorama sattsehen konnte. Was für eine Wohltat, wieder mal auf einem Gipfel stehen zu dürfen und und eine einmalige Aussicht zu geniessen! Und sogar auf dem Gipfel war der Kuckuck deutlich zu hören, so schön ...

Der Abstieg war danach problemlos, beim Chämi liess ich zunächst eine grössere Gruppe im Aufstieg gewähren, dann war ich an der Reihe. Im Abstieg nahm ich die Ketten in Anspruch, das Gestein war mir zu speckig; d.h. zu rutschig. Im Verlauf meines weiteren Abstiegs kamen mir mittlerweile (wenig überraschend) Dutzende Leute entgegen - Kind & Kegel & Hunde ...

In weiser Voraussicht hatte ich beim Chängel parkiert, beim Naturfreundehaus war inzwischen jeder Zentimeter belegt, auch in den Strassenkehren unterhalb des Berggasthauses standen die PW's an allen möglichen und unmöglichen Orten. Weshalb dieser PP-Stress? Der grosse Chängel-Parkplatz war weiterhin halb leer ...

Via Meieli und Chänelegg erreichte ich ebendiesen Chängel-Parkplatz. Da es erst ca. 11.30 Uhr war, schaffte ich es sogar noch nach Hause zum Mittagessen ... ;-))
Schön war's!

Fazit:
Ein geschenkter Tag; hat gut getan, wieder mal Bergluft zu schnuppern! Ein Kaiserwetter, das nicht zu toppen ist. Der Fronalpstock ist ein formschöner Berg mit herrlichem Panorama; da muss man einfach mal oben gewesen sein ... Ist unter der Woche sicher weniger frequentiert als am Wochenende oder an Feiertagen. Hatte mich heute jedoch nicht gestört; ich war darauf vorbereitet.

Schwierigkeit:
Ich hielt mich mit T4 an die meisten Vorgänger bzw. -Schreiber. Da ich die Ketten nicht benutzt hatte, darf man wohl das T4 mit gutem Gewissen stehen lassen ...