Hohe Warte (2596 m) - Südseite gefragt!


Publiziert von 83_Stefan , 20. November 2014 um 09:19. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Karwendel
Tour Datum:14 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:15
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über die B171 nach Kranebitten. Im Ort abbiegen und hinauf in Richtung Bahnhof fahren. Nach einer Buswendeschleife ist an der Bahnunterführung die Weiterfahrt mit dem PKW verboten; dort wenige, kostenfreie Parkmöglichkeiten. Alternativ: Anreise nach Kranebitten mit der Bahn.
Kartennummer:AV-Karte 5/1 - Karwendelgebirge Westliches Blatt.

Jedes Jahr im späten Herbst lohnt sich ein Blick auf die Karte ganz besonders - Südseiten sind hier gefragt! Wer sich im Karwendel auskennt, der weiß, dass sich in den nach Süden exponierten Flanken der Inntalkette der Schnee meist nicht lange hält und sich diese daher in der Übergangszeit besonders anbieten. Häufig sind hier auch im November noch Touren zu den hohen Gipfeln ohne besonders großen Aufwand möglich. Wer in der Inntalkette eine südseitige Tour sucht, der landet schnell bei der Hohen Warte, die durch einen markierten Steig erschlossen ist. So schnell dann allerdings auch wieder nicht, denn vom Startpunkt in Kranebitten sind es über satte 1900 Höhenmeter bis zum Gipfel - und die wollen schließlich auch erst mal abgearbeitet sein...

Start in Kranebitten an der Bahnunterführung; hier gibt's neben einer Buswendeschleife ein paar Parkmöglichkeiten. Auf der Teerstraße unter der Bahn hindurch und aufwärts zum Kerschbuchhof. Vor dem Anwesen zweigt nach links eine Schotterstraße ab, die im Wald aufwärts leitet und bald in einen breiten Steig übergeht, der hinauf zum Wirtshaus Rauschbrunnen führt. Wer sich den Abstecher zu diesem hübschen Aussichtspunkt sparen mag, der kann die Alm auch auf deutlichem Steig oberhalb umgehen.

Hinter der Alm steigt der Weg auf einem Rücken steil im Wald an. An einer Verzweigung hält man sich rechts und erreicht schließlich die Aspachhütte, wo sich eine Rast anbietet - bis zum Ziel sind es immer noch über 1000 Höhenmeter!

Durch Wald und freies Gelände geht's am Rücken weiter aufwärts zu einer Jagdhütte. Von hier hat man wunderschöne Tiefblicke auf Innsbruck, das zum Greifen nahe scheint. Durch Latschen gelangt man schließlich zu einem großen Gedenkstein unter dem Gipfelaufbau der Hohen Warte - wieder ein sehr schöner Platz für eine Pause!

Vom Gedenkstein führt der Steig nach Nordwesten hinüber ins Kar Höttinger Flecke, wobei einige Runsen gequert werden. In der Übergangszeit liegt hier häufig Schnee, dann ist natürlich besondere Vorsicht angesagt. Über Schrofen und einzelne Felsstufen gewinnt man im Kar an Höhe. Der Steig schwenkt nach Nordosten um und erreicht eine alte Verzweigung. Weiter auf der frisch markierten Spur bleibend, geht's steil über Schrofen hinauf zum Grat und bald darauf ist der Gipfel der Hohen Warte (Gipfelkreuz und -buch) erreicht, der wunderbare Ausblicke ins Karwendel, sowie auf die Zentralalpen und hinunter ins Inntal gewährt. Leider nicht immer, wie wir inmitten der Wolke feststellen mussten...

Der lange Abstieg verläuft auf der Anstiegsroute.

Schwierigkeiten:
Von Kranebitten zum Wirtshaus Rauschbrunnen: T2.
Über Aspachhütte und Höttinger Flecke zur Hohen Warte: T4, I (nur stellenweise beim Übergang ins Kar sowie am Gipfelaufbau).

Fazit:
Eine aussichtsreiche 4*-Tour, wie geschaffen für die Übergangszeit. Der Anstieg verläuft über weite Strecken auf einem gutmütigen Südrücken, der Übergang ins Kar und der Gipfelanstieg können allerdings bei viel Schnee problematisch werden. Der Tiefblick auf Innsbruck ist klasse!

Mit auf Tour: ADI, felixbavaria und Yeti69.

Kategorien: Karwendel, 4*-Tour, 2500er, T4.

Tourengänger: ADI, felixbavaria, 83_Stefan, Yeti69


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Geodaten
 23025.gpx Tourenskizze (kein GPS)

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Kommentare (4)


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Hade hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2014 um 15:37
Mitte November nochmal eine lange Wanderung so weit hinauf... Coole Sache! Und schöne Bilder habts gmacht :-)

VG Daniel

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. November 2014 um 08:37
Hallo Daniel, vielen Dank! War schon eine klasse Unternehmung! Aber ehrlich gesagt ist es für mich zweitrangig, wie hoch der Berg ist. Er sollte lediglich den Verhältnissen angepasst sein. Ich würde mich nicht auf Teufel-Komm-Raus durch metertiefen Schnee hoch wühlen, wenn ich eine Etage tiefer eine wunderschöne Tour mit aussichtsreichen Gipfelchen machen kann ;-) .

scan hat gesagt:
Gesendet am 20. November 2014 um 17:39
Herzlichen Glückwunsch zu der großartigen Tour. Da hat das Dreamquartett der nördlichen Randalpen nochmal spät im Jahr gemeinsam zugeschlagen :-).

Schöne Tour, noch schönere Bilder. Kann ich mir auch als einsame, wenngleich verdammt anstrengende Sommertour schön vorstellen.

Naja, bin aber vorerst froh, wenn ich eventuell dieses Jahr noch den mickrigen Schinder packe - sofern das verdammte Innenband irgendwann mal wieder zusammenwächst :-).

Danke jedenfalls für das Einstellen der schönen Tour

Schöne Grüße

scan

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 22. November 2014 um 08:39
Hey scan, danke dir! Ich denke auch, dass die Hohe Warte wegen des beträchtlichen Höhenunterschieds auch im Sommer relativ ruhig ist. Dann viel Erfolg beim Schinder - ebenfalls ein schöner Berg! Beste Grüße zurück!


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